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Stoffers, Helmuth K.; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Editor]; Rentschler, Petra [Oth.]; Schneider, Alfred [Oth.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Contr.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Gemeinden Amöneburg, Kirchhain, Neustadt und Stadtallendorf — Stuttgart: Theiss, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.60966#0195
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Kirchhain

Kirchhain


Erläuterungen zu Karte 2 (M 1:50.000)
Gemeinde Kirchhain

Die Großgemeinde Kirchhain umfaßt ein
Gebiet von 90,92 km2. Davon sind 61%
durch landwirtschaftliche Nutzfläche be-
legt und 25,2% von Wald bestanden, der
sich im wesentlichen im Norden des
Gemeindegebietes befindet.. Die Höhen-
entwicklung reicht von 200 m über NN
bis 379 m über NN bei Burgholz. Als
bedeutende Wasserläufe sind die Ohm und
die Wohra zu nennen. Die Ohm durchfließt
das Gebiet von Südost nach Nordwest, die
bei Kirchhain einmündende Wohra verläuft
von Nord nach Süd.
In Kirchhain als drittgrößter Stadt im
Landkreis leben etwa 17.500 Einwohner,
über die Hälfte davon in der Kernstadt.
65,2% der Bewohner sind evangelischer,
28,0% katholischer und 6,8% anderer Kon-
fession. Als Verwaltungsmittelpunkt war
die erstmals 1146 erwähnte Stadt Kirch-
hain von 1821 bis 1932 Kreisstadt des
damaligen Kreises Kirchhain. Im Zuge der
Reformen der Dreißiger Jahre wurde der
Kreissitz in die benachbarte Universitäts-
stadt Marburg verlegt. Die kommunale
Gebietsreform der Siebziger Jahre hat dann
die bis heute bestehende Verwaltungsstruk-
tur geschaffen.
Auf Grund freiwilliger Entscheidungen
ihrer Gemeindevertretungen schlossen sich
im Jahr 1971 die Gemeinden Anzefahr
(Ersterwähnung 1226), Betziesdorf (1254),
Burgholz (1317), Himmelsberg (1243),
Kleinseelheim (1248), Langenstein (13.
Jh.), Niederwald (um 1300), Schönbach

(1248), Sindersfeld (ca. 1241), Stausebach
(1268) der Stadt Kirchhain an.
Am 1. Juli 1974 wurden die Landkreise
Marburg und Biedenkopf sowie die kreis-
freie Stadt Marburg zum Landkreis Mar-
burg-Biedenkopf zusammengelegt und die
Gemeinden Emsdorf (1295) und Großseel-
heim (743) in die Stadt eingegliedert. Der
flächenmäßig kleinste Ortsteil ist Schön-
bach mit 2,49 km2, der größte ist Kirchhain
mit 15,70 km2.
Im Osten schließt sich die Stadt Stadtallen-
dorf an, im Westen die Stadt Marburg, im
Süden Amöneburg und im Norden Rau-
schenberg. Nach Norden bilden sich die
südlichen Ausläufer des Burgwaldes aus,
im Süden das Ohmbecken, das im Bereich
Kirchhain, Kleinseelheim, Großseelheim
und Niederwald als Wasserrückhalte-
becken ausgebaut ist. Von Osten nach West
durchquert die Main-Weser-Bahnlinie das
Gemeindegebiet. Als Gewerbestandort hat
Kirchhain für die Umgebung wirtschaftli-
che Bedeutung. Es ist Mittelzentrum in der
Region Mittelhessen. Die B 62, vor einigen
Jahren als Ortsumgehung im Bereich süd-
lich Kirchhain neu angelegt, bindet die
Stadt an das überörtliche Verkehrsnetz an.
Die bedeutsamsten historischen Bauwerke
sind in Kirchhain das Rathaus aus dem
15. Jh. und die auf einem Basaltrücken
stehende Stadtkirche St. Michael sowie die
evangelische Kirche St. Jacobi in Langen-
stein und die hochgotische St. Marien-
Kirche in Stausebach.

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