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Stoffers, Helmuth K.; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Editor]; Rentschler, Petra [Oth.]; Schneider, Alfred [Oth.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Contr.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Gemeinden Amöneburg, Kirchhain, Neustadt und Stadtallendorf — Stuttgart: Theiss, 2002

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.60966#0619
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Glossar

Glossar
Achse, gedachte Linie in vertikaler oder horizontaler
Richtung, die auf die Gliederung eines Gebäudes in
Grundund Aufriß Bezug nimmt
Andreaskreuz, Überkreuzung zweier Hölzer in X-Form
zur Gefachversteifung, ein an Fassaden verbreitetes
Schmuckmotiv
Apsis, ein dem Hauptraum angefügter, halbrund oder
auch vielseitig abschließender Anbau, der von einer
Halbkuppel oder einem Satteldach geschlossen wird. Die
A. ist vielfach um eine Mauerdicke oder mehr eingezogen
und so vom Hauptraum deutlich abgesetzt
Architrav, auf Stützen aufliegender, tragender Balken
Arkade, Bogen mit seinen Stützen, zumeist als Arkaden-
reihe gebildet
Bandelwerk, Dekorationsmotiv des 18. Jhs. aus mitein-
ander verschlungenen Bandformen
Basilika, drei- oder fünfschiffiger Raum mit erhöhtem,
selbständig belichtetem Mittelschiff und angeschlossenen
Seitenschiffen mit deutlich geringerer Höhe
Basis, ausladender Fuß eines Pfeilers oder einer Säule, in
der spätromanischen Architektur häufig mit Eckverzie-
rungen versehen
Bergfried, hoher, mächtiger, rechteckiger, runder oder
polygonaler Turm einer mittelalterlichen Burg in massi-
vem Mauerwerk
Beschlagwerk, Ornament aus symmetrisch angeordneten
Bändern und Leisten, häufig mit angedeuteten Niet- und
Nägelköpfen versehen
Biberschwanz, flache, zumeist bogig abschließende Zie-
gel, die mittels einer Nase an die Dachlatte gehängt wird
Bundständer, Wandständer, in den eine Innenwand ein-
bindet
Chor, zumeist im Osten einer Kirche erhöht angelegter
Raumabschnitt, der der Geistlichkeit vorbehalten war.
Häufig ein Raumkörper über quadratischem Grundriß,
der von einer > Apsis abgeschlossen wird
Chronogramm, Jahresangabe, die sich aus der Addition
von römischen Ziffern ergibt, die als hervorgehobene
Buchstaben in einer in der Regel lateinischen Inschrift
verwendet werden
Dachreiter, über dem First aufsteigender, bescheidener
Turmaufbau, der mittels Pfosten auf der Konstruktion des
Dachstuhles aufsitzt

Deutsches Band, vornehmlich im Backsteinbau verbrei-
teter Fries aus übereck gelegten Steinen, deren vordere
Kante in der Mauerfläche liegt
Drempel, auch Trempel, siehe Kniestock.
Eckquaderung, im Bereich von Sockel- und Wandmau-
erwerk auftretende Eckausbildung, die sich gegenüber der
Bruchsteinfüllung durch rechtwinklig behauene Natur-
steinquader abhebt.
Eindachhof > Einhaus
Einhaus, auch Eindachhof, bäuerlicher Haustypus, bei
dem die Funktionen Wohnen, Stall und Speicher in einer
Linie aufgereiht und unter einem einheitlich erbauten
Dach beherbergt sind. Vgl. auch > Streckhof
Epitaph, in der Kirche befindliches Gedächtnismai zum
Andenken an einen Verstorbenen mit inschriftlicherWid-
mung und/oder figürlicher Darstellung
Ern, zentraler, eineinhalb- bis zweigeschossiger Raum,
der bei ebenerdigem Eingang das bäuerliche Wohnhaus
erschließt; von hier aus führt eine Treppe mit Galerie in
die höherliegenden Stuben und Kammern; häufig schloß
sich auf der dem Eingang gegenüberliegenden Hausseite
eine bis ins Dach offene Küche an
Fase, Kantenabschrägung zumeist an der Unterkante der
Schwelle; auch Abfasung
Feuerbock, repräsentative Schmuckform an der Fassade
eines Fachwerkgebäudes, bestehend aus sich kreuzenden,
S-förmigen Hölzern, zum Teil mit > Nasen besetzt
Fiale, schlankes, spitz zulaufendes Türmchen
Fischblase, Ornamentmotiv im > Maßwerk, das dem
Umriß einer Schwimmblase der Fische ähnelt
Freigespärre, vor die Giebelfront vorgezogenes, häufig
verziertes Sparrenpaar zur Verlängerung der als Regen-
schutz dienenden Dachfläche
Fries, am oberen Rand einer Wandfläche waagrecht ver-
laufender, hervorgehobener Zierstreifen. Im Fachwerkbau
an der > Schwelle und den > Füllhölzern Aneinanderrei-
hung verschiedenartiger Zierformen
Füllholz, vielfach profiliertes, mit Zierformen versehenes
Holz zwischen > Rähm und > Schwelle
Fußgegenstrebe, auch Sporn, auf der Schwelle auf-
sitzende kurze Strebe, die als Zier diagonal zwischen
Strebe und Bundständer eingebracht ist, häufig in sym-
metrischer Anordnung bei Mannfiguren

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