Einführung
Stationsgebäude der Aartalbahn
Die Bahnhofsgebäude der Aartalbahn weichen ab von dem bisher in Nas-
sau gebräuchlichen spätklassizistischen Stil, wie er durch den Diezer Ar-
chitekten Heinrich Velde an den Gebäuden der Rhein- und Lahnbahn und
auch bei der Zweigbahn nach Zollhaus standardisiert zur Anwendung
kam. Im Aartal finden sich überwiegend bescheidene Bauten, von denen
sich die Stationen Langenschwalbach und Hohenstein in historistischer
Manier sowie die später erneuerte Station Eiserne Hand unterscheiden.
Fünf Bahnhöfe des mittleren Aartales zwischen Hahn und Rückershausen
wurden nach einheitlichem Typus wahrscheinlich speziell für diese Stre-
cke konzipiert. Der klein dimensionierte Bautyp mit kombinierten Funk-
tionen erwies sie sich als geeignet für Zweigbahnen und kam auch bei der
1895 eröffneten dritten Taunusquerbahn Friedrichsdorf-Usingen zur An-
wendung. Der eingeschossige Flachbau enthält den Warteraum für Fahr-
gäste, ein Dienstzimmer und den Güterraum unter einem Dach. Die Fas-
sade in gelb-roter, sparsam ornamentierter Ziegel Verblendung mit Fach-
werkakzenten erhebt durchaus einen gestalterischen Anspruch mit Wie-
dererkennungswert.
(Rheinbahnhof Wiesbaden, Dotzheim, Chausseehaus zu Stadtbereich
Wiesbaden gehörig.)
Eiserne Hand: höchste Station im Taunus. Zunächst offene Wartehalle,
im Fliesenboden war der Namen der Station eingelegt. Danach zweige-
schossiger Bau mit drei Fensterachsen und Satteldach; letzter Ausbau
1910 in der heute bestehenden Form.
Hahn: Station Hahn-Wehen erbaut um 1889. Erster Bahnhof des Typs
Aartal, durch Neubau ersetzt. Ein Bahnwärterhaus erhalten.
Langenschwalbach: 1888 Grundsteinlegung, Endstation des ersten Bau-
abschnittes. Aufwändigere, individuelle Gestaltung. Nachträgliche Bahn-
steigüberdachung vor 1911. Hauptgebäude nicht vollständig erhalten,
entstellt (Beschreibung siehe Bad Schwalbach).
1896 Lokschuppen mit Drehscheibe für vier Maschinen; 1913 erweitert.
Bleidenstadt: zunächst Nutzung eines nahe der Bahn gelegenen Dorf-
hauses als provisorisches Bahnhofsgebäude; 1891 Bau des Stationsge-
bäudes vom Typ Aartal nach Hahner Vorbild (Beschreibung siehe Tau-
nusstein-B leidenstadt).
Breithardt: 1903 eingerichtete Haltestelle ohne feste Bauten.
Hohenstein: Um 1894. Unterhalb der Burg, stilistische Sonderrolle als
malerischer Bau des späten Historismus in der Art eines kleinen Land-
hauses (Beschreibung siehe Hohenstein-Burg Hohenstein). 1911 Bau ei-
ner Verladerampe.
Laufenselden: nur Haltestelle, keine historischen Bauten; Abbau 1969.
Rückershausen: um 1890, Typ Aartal. Abbruch 1975.
Kettenbach: um 1890, Typ Aartal. Errichtung auf Betreiben des Unter-
nehmers Passavant als Anschluss für die Michelbacher Hütte.
Michelbach: um 1890, Typ Aartal (Beschreibung siehe Aarbergen-Mi-
chelbach)
Bahnhof Langenschwalbach, um 1911
Bahnhof Bleidenstadt
Bahnhof Michelbach, Detail
50
Stationsgebäude der Aartalbahn
Die Bahnhofsgebäude der Aartalbahn weichen ab von dem bisher in Nas-
sau gebräuchlichen spätklassizistischen Stil, wie er durch den Diezer Ar-
chitekten Heinrich Velde an den Gebäuden der Rhein- und Lahnbahn und
auch bei der Zweigbahn nach Zollhaus standardisiert zur Anwendung
kam. Im Aartal finden sich überwiegend bescheidene Bauten, von denen
sich die Stationen Langenschwalbach und Hohenstein in historistischer
Manier sowie die später erneuerte Station Eiserne Hand unterscheiden.
Fünf Bahnhöfe des mittleren Aartales zwischen Hahn und Rückershausen
wurden nach einheitlichem Typus wahrscheinlich speziell für diese Stre-
cke konzipiert. Der klein dimensionierte Bautyp mit kombinierten Funk-
tionen erwies sie sich als geeignet für Zweigbahnen und kam auch bei der
1895 eröffneten dritten Taunusquerbahn Friedrichsdorf-Usingen zur An-
wendung. Der eingeschossige Flachbau enthält den Warteraum für Fahr-
gäste, ein Dienstzimmer und den Güterraum unter einem Dach. Die Fas-
sade in gelb-roter, sparsam ornamentierter Ziegel Verblendung mit Fach-
werkakzenten erhebt durchaus einen gestalterischen Anspruch mit Wie-
dererkennungswert.
(Rheinbahnhof Wiesbaden, Dotzheim, Chausseehaus zu Stadtbereich
Wiesbaden gehörig.)
Eiserne Hand: höchste Station im Taunus. Zunächst offene Wartehalle,
im Fliesenboden war der Namen der Station eingelegt. Danach zweige-
schossiger Bau mit drei Fensterachsen und Satteldach; letzter Ausbau
1910 in der heute bestehenden Form.
Hahn: Station Hahn-Wehen erbaut um 1889. Erster Bahnhof des Typs
Aartal, durch Neubau ersetzt. Ein Bahnwärterhaus erhalten.
Langenschwalbach: 1888 Grundsteinlegung, Endstation des ersten Bau-
abschnittes. Aufwändigere, individuelle Gestaltung. Nachträgliche Bahn-
steigüberdachung vor 1911. Hauptgebäude nicht vollständig erhalten,
entstellt (Beschreibung siehe Bad Schwalbach).
1896 Lokschuppen mit Drehscheibe für vier Maschinen; 1913 erweitert.
Bleidenstadt: zunächst Nutzung eines nahe der Bahn gelegenen Dorf-
hauses als provisorisches Bahnhofsgebäude; 1891 Bau des Stationsge-
bäudes vom Typ Aartal nach Hahner Vorbild (Beschreibung siehe Tau-
nusstein-B leidenstadt).
Breithardt: 1903 eingerichtete Haltestelle ohne feste Bauten.
Hohenstein: Um 1894. Unterhalb der Burg, stilistische Sonderrolle als
malerischer Bau des späten Historismus in der Art eines kleinen Land-
hauses (Beschreibung siehe Hohenstein-Burg Hohenstein). 1911 Bau ei-
ner Verladerampe.
Laufenselden: nur Haltestelle, keine historischen Bauten; Abbau 1969.
Rückershausen: um 1890, Typ Aartal. Abbruch 1975.
Kettenbach: um 1890, Typ Aartal. Errichtung auf Betreiben des Unter-
nehmers Passavant als Anschluss für die Michelbacher Hütte.
Michelbach: um 1890, Typ Aartal (Beschreibung siehe Aarbergen-Mi-
chelbach)
Bahnhof Langenschwalbach, um 1911
Bahnhof Bleidenstadt
Bahnhof Michelbach, Detail
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