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„Carte von Lüneburg, wie sie eigentlich mit Wällen, Mauren und Zwingers nebst andern Wercken fortifizirt ... aufgemessen und cartiret 1730 von C. L. Baisieben, cop.
fec. J. Detl. Rechtem“ (NLA-HSTAH, 32 k Lüneburg, 1 pm)

festigungsring am Ende des 16.Jh. dokumen-
tiert der Kupferstich von Braun/ Hogenberg (um
1598). Demnach schloss die innere Stadtmauer
den Werder und die wiederum eigens abge-
grenzte Saline ein. Diese besaß ebenfalls meh-
rere Türme, darunter den als Sülzer-Gefängnis
genutzten Weißen Turm aus Kalkstein, den
Seggerturm mit der Wohnung für den Ober-
segger sowie den Bargen- und Barbaraturm.
Zwischen der inneren und äußeren Sülzmauer
floss die Gumma. Während der südliche Stadt-
graben durch die von Westen kommende Rei-
herbeck gespeist wurde, hielt man den breiten
Stadtgraben im Norden trocken, um den Salz-
gehalt der Solequellen nicht zu beeinträchtigen.

Im Westen lag das Neue Tor, von dem aus
Handelswege über Salzhausen-Schneverdin-
gen nach Bremen, aber auch nach Winsen-
Harburg und Stade führten. Durch das Bardo-
wicker Tor im Norden war die Straße nach
Hamburg, aber auch die Straße nach Bar-
dowick-Artlenburg-Mölln und Lübeck erreich-
bar, die auch vom Lüner Tor ausging. Von hier
aus, im Norden der Ostseite, führten Handels-
wege über Bleckede und Boitzenburg nach
Schwerin und Wismar sowie über Dannenberg-
Dömitz nach Rostock und Stralsund. Das süd-
lich davon gelegene Altenbrücker Tor erschloss
den Haupthandelsweg nach Salzwedel-Mag-
deburg und Uelzen-Braunschweig. Von Sülztor

und Rotem Tor im Süden gelangte man über
die Hasenburg zu den Handelswegen nach
Celle-Hannover, über Ebstorf nach Braun-
schweig und über Soltau nach Nienburg.
Der Rote Wall leitete nach Osten zur Ilmenau
und dem schon 1299 nachweisbaren Löse-
graben. Dieser bildete den östlichen Arm der
hier in zwei Läufe geteilten Ilmenau, die sich bei
Kloster Lüne wieder vereinigten. Seinen ehema-
ligen Verlauf deuten die heutigen Straßen
Altenbrücker Damm und Lüner Damm an. An-
lässlich des Eisenbahnbaus der Strecke Berlin-
Bremen beseitigte man 1874 die östlichen
Stadtwälle und füllte mit dem Material den
Eisenbahndamm sowie den alten, bereits beim

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