einen Neubau aufführen ließ, mit dem man
1797 den Zimmermann G. P. Hintze betraute
(Bezeichnung und Datierung auf einem hölzer-
nen Schild an der Welle). Über kreisförmigem
Grundriss erhebt sich der Unterbau, der eben-
so wie das Kranhaus aus einer bretterverschal-
ten Eichenholzkonstruktion besteht und in
Kupfer eingedeckt ist. Den Mittelpunkt nimmt
im Innern eine senkrecht stehende Welle ein,
auf deren oberem Teil das Häuschen mit dem
somit schwenkbaren Kranarm aufsitzt. Der über
zwei horizontale Stangen erfolgte Antrieb wurde
mittels Menschenkraft in zwei großen Laufrä-
dern erzeugt. Bei einer in den Jahren 1999-
2004 in mehreren Abschnitten durchgeführten
Sanierung konnten insbesondere die mächtige
Substruktion des Krans sowie die Schwellen-
hölzer repariert bzw. erneuert werden; außer-
dem erhielt das Gehäuse neue Kupferdächer.
Nach der Aufnahme des Eisenbahnverkehrs
1847 verlor der mit einer Leistungsfähigkeit von
ca. 1,6 Tonnen ausgestattete Kran allmählich
seine im Wirtschaftsleben der Stadt hervorra-
gende Bedeutung und Funktion, sodass er
schließlich 1860 stillgelegt wurde. Als einem der
letzten Exemplare eines Hafentretkrans in
Norddeutschland kommt dem Lüneburger Kran
neben seiner hervorragenden technikgeschicht-
lichen Bedeutung ein besonderer Seltenheits-
wert zu.
Am Fischmarkt 4a, b. Zweigeschossiges, trauf-
ständiges Gebäude von ca. 17 Metern Länge
unter Satteldach, das nachweislich seit 1809
bis nach dem Zweiten Weltkrieg zu dem Kauf-
mannshaus Lünertorstraße 2 gehörte. An der
Westfassade über einem Backsteinunterbau
ein über profilierten Knaggen vorkragendes
Fachwerkobergeschoss. Die massive Rück-
seite anlässlich einer in den 1980er Jahren
durchgeführten Sanierung neu aufgemauert
und das zuvor als Lager und Werkstatt dienen-
de Gebäude ausschließlich zu Wohnzwecken
umgenutzt. Dabei die Segmentbogenöffnungen
in Erd- und Obergeschoss übernommen.
Außerdem eine im Haus vorhandene Grabplatte
eingefügt. Die Trennwand zwischen beiden
Hausteilen verläuft unmittelbar rechts des heute
korbbogig, zuvor rechteckig gestalteten, über
eine fünfstufige Treppe erreichbaren Eingangs
von Nr. 4b, der eine hier in Zweitverwendung
eingesetzte barocke Tür aus pilasterbesetztem,
schmalem Standflügel und mit Profilauflagen
geschmücktem Schwingflügel besitzt. Unmit-
telbar daneben befand sich in spiegelbildlicher
Erschließung über dem mit zwei Klapptüren
versehenen Kellerhals der ebenfalls über eine
Treppe zugängliche, einst spitzbogige Eingang
des Hauses Nr. 4a, den heute eine weiter rechts
gelegene, ebenerdige schlichte Korbbogentür
ersetzt. Darüber im Obergeschoss eine Spei-
chertür unter Kielbogensturz und im Dach ein
Aufzugserker unter Satteldach mit zugehörigem
Windenrad. Entgegen der hier im Sturz nach-
träglich eingeritzten Jahreszahl 1585 dürfte das
Gebäude nach Ausweis des zweifachen Kehl-
balkendachs mit eingezapften Balken wohl aus
dem Anfang des 17.Jh. stammen. Im Erdge-
schoss des Hauses 4b auf den drei nördlichen
Deckenfeldern Reste einer wohl bauzeitlichen
Malerei, die sich teilweise auch auf die Wand
erstreckte und innerhalb taustabgerahmter
Am Fischmarkt 4a, b, Westansicht
Am Fischmarkt 5, Westfassade
179
1797 den Zimmermann G. P. Hintze betraute
(Bezeichnung und Datierung auf einem hölzer-
nen Schild an der Welle). Über kreisförmigem
Grundriss erhebt sich der Unterbau, der eben-
so wie das Kranhaus aus einer bretterverschal-
ten Eichenholzkonstruktion besteht und in
Kupfer eingedeckt ist. Den Mittelpunkt nimmt
im Innern eine senkrecht stehende Welle ein,
auf deren oberem Teil das Häuschen mit dem
somit schwenkbaren Kranarm aufsitzt. Der über
zwei horizontale Stangen erfolgte Antrieb wurde
mittels Menschenkraft in zwei großen Laufrä-
dern erzeugt. Bei einer in den Jahren 1999-
2004 in mehreren Abschnitten durchgeführten
Sanierung konnten insbesondere die mächtige
Substruktion des Krans sowie die Schwellen-
hölzer repariert bzw. erneuert werden; außer-
dem erhielt das Gehäuse neue Kupferdächer.
Nach der Aufnahme des Eisenbahnverkehrs
1847 verlor der mit einer Leistungsfähigkeit von
ca. 1,6 Tonnen ausgestattete Kran allmählich
seine im Wirtschaftsleben der Stadt hervorra-
gende Bedeutung und Funktion, sodass er
schließlich 1860 stillgelegt wurde. Als einem der
letzten Exemplare eines Hafentretkrans in
Norddeutschland kommt dem Lüneburger Kran
neben seiner hervorragenden technikgeschicht-
lichen Bedeutung ein besonderer Seltenheits-
wert zu.
Am Fischmarkt 4a, b. Zweigeschossiges, trauf-
ständiges Gebäude von ca. 17 Metern Länge
unter Satteldach, das nachweislich seit 1809
bis nach dem Zweiten Weltkrieg zu dem Kauf-
mannshaus Lünertorstraße 2 gehörte. An der
Westfassade über einem Backsteinunterbau
ein über profilierten Knaggen vorkragendes
Fachwerkobergeschoss. Die massive Rück-
seite anlässlich einer in den 1980er Jahren
durchgeführten Sanierung neu aufgemauert
und das zuvor als Lager und Werkstatt dienen-
de Gebäude ausschließlich zu Wohnzwecken
umgenutzt. Dabei die Segmentbogenöffnungen
in Erd- und Obergeschoss übernommen.
Außerdem eine im Haus vorhandene Grabplatte
eingefügt. Die Trennwand zwischen beiden
Hausteilen verläuft unmittelbar rechts des heute
korbbogig, zuvor rechteckig gestalteten, über
eine fünfstufige Treppe erreichbaren Eingangs
von Nr. 4b, der eine hier in Zweitverwendung
eingesetzte barocke Tür aus pilasterbesetztem,
schmalem Standflügel und mit Profilauflagen
geschmücktem Schwingflügel besitzt. Unmit-
telbar daneben befand sich in spiegelbildlicher
Erschließung über dem mit zwei Klapptüren
versehenen Kellerhals der ebenfalls über eine
Treppe zugängliche, einst spitzbogige Eingang
des Hauses Nr. 4a, den heute eine weiter rechts
gelegene, ebenerdige schlichte Korbbogentür
ersetzt. Darüber im Obergeschoss eine Spei-
chertür unter Kielbogensturz und im Dach ein
Aufzugserker unter Satteldach mit zugehörigem
Windenrad. Entgegen der hier im Sturz nach-
träglich eingeritzten Jahreszahl 1585 dürfte das
Gebäude nach Ausweis des zweifachen Kehl-
balkendachs mit eingezapften Balken wohl aus
dem Anfang des 17.Jh. stammen. Im Erdge-
schoss des Hauses 4b auf den drei nördlichen
Deckenfeldern Reste einer wohl bauzeitlichen
Malerei, die sich teilweise auch auf die Wand
erstreckte und innerhalb taustabgerahmter
Am Fischmarkt 4a, b, Westansicht
Am Fischmarkt 5, Westfassade
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