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Rohziegelsockel aufgeführte Fachwerkbau be-
sitzt eine zweistöckige, historistisch überarbei-
tete Straßenfront mit hölzerner Rahmung der
Erdgeschossfenster, während die Rückseite le-
diglich eine jüngere Teilaufstockung von 1925
zeigt. An der Hoftür des links gelegenen Durch-
gangsflurs gibt die Inschrift im Sturz „1822“
wahrscheinlich das Datum einer klassizisti-
schen Umbauphase an, die unter dem Töpfer-
gesellen Wilhelm Heinrich Tweele stattgefunden
hat. Ebenfalls einem Töpfergesellen, Johann
August Weiland, gehörte 1822 das Nachbar-
haus Am Iflock 6, das zusätzlich mit einem Zwi-
schengeschoss ausgestattet war und nach der
Sanierung 1988/89 wieder ein hohes Erdge-
schoss mit großen Dielenfenstern besitzt. An
der verputzten Fassade mit vierachsigem Ober-
geschoss fällt die außermittig rechts über vier
Stufen erreichbare Haustür durch ihren über
dem Sturz angebrachten Keramikschmuck in
Form eines farbig gefassten Blumenstraußes
der 1. Hälfte des 19.Jh. auf. Linker Hand führt
ein Abgang mit zweiflügeliger Holzklappe in
eine ca. 2,20 Meter hohe Quertonne unter dem
nördlichen Hausbereich, die stichbogenge-
wölbte, firstparallele Kellerräume begleiten. Die
Gebäude Am Iflock 7 und 8 kennzeichnet ein
hell geschlämmtes, massives Erd- sowie ein
Fachwerkobergeschoss, das bei Nr. 8 wohl im
ausgehenden 18.Jh. im Zuge einer östlichen
Erweiterung aufgesetzt wurde und das straßen-
seitig mit einem kräftigen, profilierten Traufge-
sims abschließt. Während das Haus Nr. 7 an-
lässlich der Modernisierung 1987/88 die Bal-
kendecke seines mit halbhohen Nischen in den
Stirnwänden konstruierten Kellers unter dem
östlichen Hausbereich verlor, ist sie bei dem
rückwärtig vollständig in Fachwerk aufgeführten
Haus Nr. 8 überliefert und besteht aus sechs
firstparallelen Balken unter dem Ursprungsbau,
von dem auch die eichenen Deckenbalken über
dem Erdgeschoss erhalten sind. Anlässlich
einer 1991 durchgeführten Sanierung konnten
hier mehrere Ausstattungsdetails des Barock
(zwei Innentüren) bzw. des frühen Klassizismus
bewahrt werden. Hervorhebenswert ist vor
allem, eingepasst in eine gerade verdachte
Rechteckrahmung, die zweiflügelige, klassizisti-
sche Tür mit Fächerornament in den oberen
Füllungen. Mit gleicher Traut- und Firsthöhe
folgt nördlich das Haus Nr. 9, das als einziges
der Reihe sowohl im massiven Erd- als auch im
Fachwerkobergeschoss heute steinsichtig ist
und als Eckgebäude über trapezförmigem
Grundriss errichtet ist.
Am Iflock 4. Giebelständiger Speicher unter
steilem Satteldach. Zweigeschossiger Fach-
werkbau in Ankerbalkenkonstruktion über Feld-
steinsockel (9 m breit) mit einer Schwertung an
den Traufseiten und Ziegelausfachung, der aus-
weislich der dendrochronologischen Untersu-
chung um 1475d unter Zweitverwendung von
Hölzern des 14.Jh. errichtet wurde. 1991/92
unter Beibehaltung der Nutzung restauriert, da-
bei die massive Erdgeschosswand des West-
giebels rechts der Einfahrt rekonstruiert. 1659
ging das Gebäude an den Brauer Karsten
Jordenß über und gehörte damit (bis 1861) zum
Anwesen Auf dem Meere 20. Bis zur Mitte des
17,Jh. war das Gebäude nur über den Ost-
giebel erschlossen und erhielt erstmals nach

Am Iflock 6, Türdetail



Am Iflock 4, Speicher, um 1475d

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