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Erdgeschoss durch den Einbau zweier heute
zusammengelegter Ladenlokale beeinträchtigt,
der eine Auflösung der Wand in Form einer
Eckarkatur einschloss. Trotz der nachträglich
eingebrochenen Fenster zeichnet sich im
Zwischengeschoss die Maueröffnung für das
hohe Spitzbogenportal ab. Das Fassaden-
obergeschoss gliedert sich in eine segmentbo-
gige Fensterarkade mit einer Rahmung aus
Tau- und Viertelkreissteinen, darüber ein Fisch-
grätfries. Der siebenteilige Staffelgiebel, 1975
aus Resten wieder aufgemauert, durch halb-
runde Lisenen in der Vertikalen betont. In den
einzelnen Staffeln über den segmentbogigen,
mit Läden verschlossenen Ladeiuken kurze
tausteingefasste Friese. Der rückwärtige Steil-
giebel in einer Fachwerkkonstruktion des 19.Jh.
Zwei firstparallele Kellerräume, jeweils von einer
niedrig ansetzenden Segmentbogentonne
überfangen, die im östlichen Abschnitt durch
eine niedrige, mit Fasensteinen gemauerte
Zweierarkatur miteinander verbunden sind. Im
nördlichen, längeren Keller deuten die in der
Außenwand vermauerten großen Findlinge da-
rauf hin, dass möglicherweise Substanz eines
Vorgängerbaus einbezogen wurde. Im zweiten,
nach Westen kürzeren Keller gibt eine Kamin-
schürze an der Südseite einen Hinweis für eine
Nutzung als Wohnkeller. Das unverbaut über-
kommene Speichergeschoss, unterstützt von
einem auf Ständer ruhenden Mittelunterzug, an
den Längswänden mit Nischen konstruiert. Die-
se wurden bis auf eine Nische an der Südwand,
die gestempelte Fasensteine aufweist, form-
steinlos aufgeführt. Nach Nordosten ein Est-
richbelag innerhalb von diagonal verlegten
Ziegelsteinen. Das zweigeschossige Dach
1562d mit drei angeblatteten Kehlbalkenlagen
aufgeschlagen; die dabei als Kehlbalken
(1474d) wiederverwendeten Hölzer stammen
vermutlich vom Vorgängerdachwerk. 1674d
wurden einzelne Hölzer ausgetauscht und im
ersten Dachgeschoss ein einfach stehender
Stuhl eingefügt. An der südlichen Traufseite höl-
zerne Dachrinne. Der nördliche Bereich mit
einem Gipsestrich in Form von Rechteckfeldern
zwischen Ziegelsteinen belegt. Vor dem Ost-
giebel im zweiten Dachgeschoss ein Winden-
rad.
Am Sande 37. Zweigeschossiges, ehemaliges
Nebenhaus zu Am Sande 36 ohne eigene
Brandwände, zuletzt 2004/05 umgebaut. Nach
dendrochronologischer Untersuchung der
Reste von Bemalung tragenden Oberge-
schossdecke (2005 entfernt) handelt es sich im
Ursprung um ein 1363 errichtetes Gebäude,
das nachträglich nach Westen erweitert wurde
und vermutlich 1562d ein neues Dach erhielt.
Rückseitig über dem verbauten Erdgeschoss
ein Fachwerkobergeschoss von vier Gebinden
mit paarigen Fußbändern. Die straßenseitige
Fassade spiegelt die seit dem späten 19.Jh.
erfolgten Eingriffe wider: u.a. erfolgten 1882 der
Abbruch einer Auslucht und 1911 der Umbau
des bis dahin als Schmiede dienenden Erd-
geschosses zu Wohnzwecken. Über dem zie-
gelverblendeten, zuletzt mehrfach in den
1970er Jahren umgebauten Erdgeschoss kra-
gen zwei Fachwerkobergeschosse vor. Das
zweite entstand als einhüftiger Dachausbau
1902 anlässlich einer Erneuerung der Ständer

und Riegel des ersten Obergeschosses. Das
abschließende Zwerchhaus aus historischen
Materialien aufgebaut. Im östlichen Hausbe-
reich ein zweischiffiger, segmentbogig gewölb-
ter Keller, unterteilt durch drei Segmentbögen,
deren Bogenlaibung aus Fasensteinen besteht.
An der westlichen Stirnseite der südlichen Ton-
ne ein zugesetzter Aufgang ins Erdgeschoss.
Der Fußboden mit Ziegeln, vor dem Aufgang
mit quadratischen Fliesen belegt. Dreifaches
Kehlbalkendach aus Nadel- und Eichenholz mit
angeblatteten Balken.
Am Sande 38/39. Zweigeschossiges, trauf-
ständiges Gebäude mit einer inzwischen purifi-
zierten spätklassizistischen Putzfassade von
1882. Hervorgegangen aus zwei Häusern,
deren Trennungslinie ein Pilaster markiert: dem
rechten, breiteren Haupthaus und dem südlich
anschließenden Nebenhaus. Das Erdgeschoss
1969 für den bestehenden Großraumladen ent-
kernt und der Keller teilweise abgebrochen und
verfüllt. Vorausgegangen war 1956 ein Teilaus-

bau des vermutlich bereits im 19.Jh. mit alten
Hölzern neu aufgeschlagenen Satteldachs.
Reste älterer Bausubstanz des 17./18.Jh. im
Fachwerkobergeschoss der Rückseite sichtbar.
Der massive Nordgiebel mit vermauerten, spitz-
bogigen Fensternischen gehört vermutlich einer
Bauphase des 14.Jh. an.
Am Sande 41, 42. Traufständiges, zweige-
schossiges Doppelhaus unter Satteldach, das
bis 1840 eine Hausstätte mit Am Sande 43, 44
bildete. Spiegelbildlich über den Außenachsen
je ein Fachwerkzwerchhaus mit der Jahreszahl
1663 im geschweiften Sturz. Das Gebäude
befand sich 1661 im Eigentum des Handels-
manns Helmecke Krüger und nahm 1773 drei
Nebenwohnungen auf. Das verputzte Haus Nr.
41 während des 19. und zu Beginn des 20.Jh.
vorrangig im Besitz von Schuhmachern und
Sattlern. 1875 rechts ein erster, 1892 nach Ab-
bruch der einseitigen Auslucht auch links ein
Ladeneinbau. 1981 durchgreifender Umbau,
u.a. mit Änderung des Deckenniveaus und


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