Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

An der Münze 2, Saal, Deckenmalerei (Aufnahme: UDschB, Stadt Lüneburg)

An der Münze 3, Ostfassade


Nach Osten schließt ein segmentbogig gewölb-
ter Keller in Nord-Süd-Richtung von etwa 2,60
Metern Scheitelhöhe an.
An der Münze 7. Gebäudekomplex an der Ecke
An der Münze/Katzenstraße aus einem giebel-
ständigen Haupthaus mit Hofflügel, einem süd-
lich folgenden Seitenflügel mit Durchfahrt-
überbauung sowie einem giebelständigen Flü-
gelbau entlang der Katzenstraße. Das Grund-
stück seit der 1. Hälfte des 15.Jh. im Besitz
unterschiedlicher Patrizierfamilien, u.a. der
Semmelbecker, Sankenstede, Elver, Lange,
Wulsche; von 1591-1792 im Eigentum der
Familie von Braunschweig. 1793 erwarb es der
Kämmerer Georg von Dassel, dessen Nach-
kommen ein Teilstück an der Katzenstraße der
Stadt Lüneburg zum Bau einer Bürgerschule
(1877/78) überließen. Dreigeschossiges Haupt-
gebäude, dessen Backsteinfassade in Erd- und
erstem Obergeschoss zu drei Achsen einen
Umbau des 18.Jh. dokumentiert. Über dem
niedrigeren Speichergeschoss mit vier zweige-
teilten Segmentbogenluken in doppelter Viertel-
kreisformsteinrahmung der ehemals siebenteili-
ge Staffelgiebel der 2. Hälfte des 15.Jh. zu
einem Dreieck begradigt. Zeittypische Glie-
derung durch halbrunde Pfeiler aus umschich-
tig grün glasierten Steinen, dazwischen ge-
schossweise angeordnet kleeblattbogige Zwil-
lingsfenster mit bekrönendem Blendokulus.
Das repräsentativ ausgebildete Rundbogen-
portal mit zugehöriger Tür der 2. Hälfte des
18.Jh., dem eine von Sandsteinwangen einge-
fasste Treppe vorgelegt ist, rahmen schräg
gestellte Pilaster mit abschließendem, verkröpf-
tem Segmentgiebel. Das floral gestaltete Ober-
licht mit der verzinkten Laterne im 19.Jh. hinzu-
gefügt. Innen historische Strukturen nur im seg-
mentbogig gewölbten Keller erkennbar, der sich
zweischiffig bei einer Scheitelhöhe von ca. drei
Metern über einer mittleren Pfeilerarkatur mit
Viertelkreisformsteinen in Firstrichtung er-
streckt, zahlreiche Segmentbogennischen in
den Seitenwänden aufweist sowie eine Pflas-
terung aus Ziegel- und Feldsteinen. Sparren-
dach von 14 Gebinden mit vier angeblatteten
Kehlbalkenlagen sowie einem einfach stehen-
den Stuhl.
- Flügelbauten an der Straße: Zweigeschos-
siger Seitenflügel mit Durchfahrt in der linken
Achse, nach einer Inschrift vermutlich 1597 um-
gebaut, jedoch wie der giebelständige Flügel-
bau an der Katzenstraße wohl im 1. Viertel des
16.Jh. errichtet. Dieser nimmt in den drei öst-
lichen Achsen zusätzlich ein Zwischengeschoss
auf und wird auf der Nordseite im Westen durch
ein in der 2. Hälfte des 19.Jh. neu angelegtes
Treppenhaus mit Traljengeländer erschlossen.
Die Fassaden nehmen im stark erneuerten
Erdgeschoss durchgehende, teils ornamental
beschnitzte Holzstürze ehemaliger Fensteran-
lagen und abschließend einen tausteingerahm-
ten Fischgrätfries auf. Das Obergeschoss durch
tausteingefasste breite Lisenen regelmäßig seg-
mentiert und mit einem vierflügeligen Fenster in
jedem Wandfeld belichtet. Der ehemals sieben-
teilige Staffelgiebel des Eckgebäudes zwischen
halbrunden Pfeilern durch drei bzw. zwei über-
einanderliegende Tausteinreihen horizontal un-
terteilt und mit tausteingerahmten Segment-
bogen gefüllt. Hofseitig kragt das Oberge-

262
 
Annotationen