Auf dem Kauf 13, 14, 15
Hausbereich firstparalleler, von zwei Kreuzgrat-
gewölben überdeckter Teilkeller. Das Dachwerk
vermutlich im 18.Jh. erneuert.
Die ursprünglich wohl vergleichbar gestaltete,
verputzte Fassade von Nr. 11 zeigt mit dem
breiten, von Geschoss- und Sohlbankgesims
ausgegrenzten Horizontalstreifen zwischen den
beiden Geschossen zu je drei Achsen und der
rechts gelegenen, zweiflügeligen Tür eine Über-
formung der 2. Hälfte des 19.Jh., die sich eben-
so im Innern anhand von Türen und Treppen
nachvollziehen lässt. Im westlichen Bereich
firstparalleler Gewölbekeller mit wandhohen,
formsteinlos gemauerten Nischen der östlichen
Längswand. Dreifaches Kehlbalkendach mit
geblatteten Holzverbindungen an Balken und
First.
Auf dem Kauf 12. Ehemals giebelständiges
Dielenhaus, das möglicherweise unter dem ab
1773 verzeichneten Eigentümer, dem Schiffer
J. Chr. Coordes, um 1780 straßenseitig mit der
rechts (nach Norden) anschließenden Durch-
fahrtbebauung unter einem traufständigen
Dach vereinigt wurde, während der nach Wes-
ten hervortretende Baukörper des Haupt-
hauses mit einem Walmdach schließt. Aus-
weislich der Dachwerkkonstruktion dürfte das
Gebäude jedoch noch Bausubstanz des 14.
oder 15.Jh. enthalten. Sowohl die steinsichtige
Westansicht als auch die seit 1879 verputzte
Fassade, die ein mittiges, dreiachsiges Zwerch-
haus mit konkav geschwungener Kontur unter
Dreieckgiebel dominiert, vom Umbau des
18.Jh. geprägt. Im niedrigen Obergeschoss
fünf tief und faschenlos eingeschnittene Fens-
ter, im Erdgeschoss links eine bereits 1853 und
anlässlich der Fassadensanierung wiederum
1982 erneuerte Auslucht sowie mittig ein
Rundbogenportal in schrägem Gewände inner-
halb einer gerade schließenden Portikus-
rahmung mit rosettenbesetzten Zwickeln.
Zweiflügelige, mit geschwungenen Profilleisten
verzierte Tür unter zugehörigem Oberlicht.
Hausbreiter Holzbalkenkeller mit einer in der
Achse der darüberliegenden Dielentrennwand
gelegenen Zwischenwand, deren Südseite eine
formsteinlose Segmentbogennischenkonstruk-
tion zeigt. In der Westwand des südlichen Kel-
lerraums eine wandhohe, tiefe Segmentbogen-
nische. Von der Nordachse des nördlichen
Kellerraums ehemals Straßenaufgang; hier an
Ost- und Nordwand, vor der ein auf Ständern
ruhender und vermutlich nachträglich einge-
stellter Unterzug verläuft, mehrere, ebenfalls
formsteinlose Segmentbogennischen unter-
schiedlicher Größe. Diele mit südlicher Ein-
bauzone, der im Obergeschoss eine Galerie
vorgelegt ist. In der Westwand links hofseitiger
Ausgang und rechts daneben ein nahezu
wandhohes Dielenfenster. Hausbaum mit
Sattelholz und mächtigen Kopfbändern in die
Zwischenwand integriert. Im Obergeschoss,
das nach Osten ursprünglich zwei Räume auf-
nahm, findet sich im südlichen Raum auf vier
Deckenfeldern eine Malerei des 18.Jh. mit blau-
grauen Ranken und roten Blüten auf ockerfar-
benem Grund. Dreifaches Kehlbalkendach mit
angeblatteten Balken und geblattetem First,
das im ersten Dachgeschoss ein einfacher
Stuhl mit an den Kanten abgefasten Ständern
und Sattelholz unterstützt. Die zweite Kehl-
balkenlage wurde bereits einmal erhöht.
Auf dem Kauf 13. Hausstätte mit zweigeschos-
sigem Dielenhaus, südlich folgendem, niedrige-
rem Nebenhaus mit Durchfahrt sowie nord-
wärts an das Haupthaus anschließendem Hof-
flügel. Eine Nutzung als Braustätte seit 1580
und noch Ende des 18.Jh. belegt. Laut der
1793 unter Ludolph Meyer, der das Haus von
1773-1816 als Herbergierer bewirtschaftete,
vorgenommenen Taxation umfasste das sich
bis zur Rotehahnstraße (Nr. 5) ausdehnende
Anwesen vier weitere Nebengebäude, die u.a.
als Ställe, Wohnsaal und zur Unterbringung der
Braugeräte genutzt wurden. Das möglicher-
weise in seinem Kern noch aus dem 15.Jh.
stammende Vorderhaus krönt ein jüngerer, sie-
benteiiiger Staffelgiebel, der sich mit dem drei-
teiligen Staffelgiebel der Durchfahrtüberbauung
zu einer gestalterischen Einheit verbindet, eine
in Lüneburg nur noch an diesem Beispiel über-
lieferte Konfiguration. Vier Ankersplinte mit der
Jahreszahl 1646 am Giebelfuß, einst auch auf
einer eisernen Wetterfahne mit Hausmarke vor-
handen, geben einen Hinweis auf eine unter
dem Brauer Christian Timmermann durchge-
führte Baumaßnahme. Die von tausteingerahm-
ten Fischgrätfriesen unterteilten Giebelge-
schosse nehmen innerhalb von abgerundeten
Segmentbogenblenden Fenster in einer Rah-
mung aus Fasensteinen auf. In den Staffeln
kleeblattbogige Zwillingsblenden. Das in die
Giebelgliederung einbezogene Speicherge-
schoss enthält wie die beiden unteren Gie-
belgeschosse außermittig links je eine heute als
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