gungsgruppe (Maria 1979 gestohlen), um 1450
wohl von dem Lüneburger Bildschnitzer Volk-
mer Klovesten gefertigt, der auch am Altar-
retabel von St. Johannis beteiligt war.
Sandsteinfiguren
Lebensgroße Darstellungen von Adam und
Eva, seit 1950 neben den südöstlichen
Binnenchorpfeilern im Chorumgang aufgestellt.
Zwischen 1530 und 1552 wohl als Rahmung
des Portals des 1936 abgebrochenen Pa-
trizierhauses der Familie Witzendorff in der
Bardowicker Straße geschaffen.
Schmiedeeiserne Gitter
Aufgestellt an den Emporenaufgängen, im
Chorumgang und zu Seiten der östlichen Chor-
umgangskapelle. 1625 als Chorschranke für St.
Lamberti entstanden.
Gedenkstein an der Westwand des südlichen
Seitenschiffs
Errichtet für den Bürgermeister Heinrich Vis-
kule. Zweiteilig gearbeitetes, ca. 3, 80 Meter
hohes, ehemals farbig gefasstes Kalkstein-
monument, Ende 14.Jh. Im Hochrelief wird
unter einem kreuzblumen- und krabbenverzier-
ten Baldachin der in der „Ursulanacht“ 1371
gefallene Viskule als Ritter in Adorantenhaltung
abgebildet, vor ihm der Schild mit dem Wappen
der Viskule und Helm. Darüber in neugotischer
Backsteinrahmung der Gipsabguss eines im
Original verlorengegangenen Kreuzes (14.Jh.),
während das ursprünglich zugehörige Oberteil,
eine dreipassgerahmte Kreuzigungsgruppe in
der Von-Dassel-Kapelle der St. Johanniskirche
aufbewahrt wird. Einziges überkommenes
Exemplar der Memorialsteine für die in der
Ursulanacht gefallenen Bürgermeister und
Ratsherren, die am Ort ihres Todes gegen Ende
des 14.Jh. Aufstellung fanden, in diesem Fall an
der Einmündung der Unteren Ohlingerstraße
auf dem Grundstück Auf dem Meere 36.
Epitaph an der Westwand des nördlichen
Seitenschiffs
1736 von dem Bildhauer M. Brullo für den
Kaufmann Jürgen Martens gefertigt. Schwarze
Schrifttafel in einer Sandsteinrahmung, deren
Gebälk das Bildnis des Toten bekrönt. Neben
dem Epitaph hängen Messingleuchter mit
Löwenköpfen, darunter ein Kruzifix aus der 1.
Hälfte des 15.Jh.
Epitaph
In der zweiten Kapelle des südlichen Seiten-
schiffs von Westen an der Westwand ange-
bracht für den Kavalleristen Johann Harms
Beim Benedikt, Hospital St. Benedikt, 1771, L. A. Gebhardi, Collectanea (GWLB, Hannover, Ms XXIII, 856, Bd.
9, BI. 312)
(geb. 1665, gest. 1703); ein Ölbild mit Dar-
stellung des vom Schiff predigenden Jesus.
Gemälde
14 Darstellungen mit Szenen aus dem Alten
und Neuen Testament auf Holztafeln der Zeit
um 1600, die ehemals eine Prieche schmück-
ten. Vier der Bilder 2006 restauriert und heute
im südlichen Chor installiert.
Orgel
In dem zum Kirchenschiff offenen Turmober-
geschoss auf hölzerner, dreiteiliger und auskra-
gender Empore mit dekorativer Holzverstre-
bung. 1899 von Orgelbauer Philipp Furtwäng-
ler, Hannover, errichtet. Neugotischer Orgel-
prospekt aus Eichenholz, bekrönt von krabben-
besetzten Wimpergen und seitlich von Fial-
türmen gerahmt. Die letzte, 2000-02 durchge-
führte Restaurierung (Orgelbaumeister Gerhard
Lenter, Löchgau bei Stuttgart), bei der die zuvor
gekürzten Pfeifen wieder auf die alte Länge
gebracht wurden, diente der Wiederherstellung
des romantischen Klangbildes.
Glocken
Die bedeutendste Lüneburger Glocke ist die
Marienglocke aus der Lambertikirche, 1491 von
Gerard van Wou aus Kämpen in Holland
gegossen. Einzeilige Umschrift zwischen zwei
Rosenfriesen und auf zwei Seiten das Relief
einer Mondsichelmadonna in der Flammenglo-
riole. Die Katharinenschelle aus St. Lamberti,
1445 von Ghert Klinghe gefertigt, ist eine
Stundenglocke. Aus der Marienkirche stammt
die Franzikusschelle, 1516 durch Heinrich van
Kämpen hergestellt. Sie zeigt ein Brustbild der
Madonna mit Kind im rosenbekränzten Strah-
lenkranz sowie eine Darstellung des Franz von
Assisi zwischen Katharina und Johannes d. T.,
das Wappen der Familie Döring zu seinen
Füßen. Die Große Vossische Glocke entstand
1723 in der Werkstatt der Lüneburger Glocken-
gießerfamilie Voß aus dem Umguss einer 1650
von Paul Voß für St. Lamberti geschaffenen
Glocke; sie trägt eine Inschrift und ist mit zwei
kleinen Reliefs (Christus am Kreuz und Auf-
richtung der ehernen Schlange) verziert. 1871
wurde sie in den Nikolaiturm gebracht. Die
ebenfalls aus St. Lamberti stammende Sonn-
tagsglocke wurde 1712 von Meister Johann
Christian Ziegner gegossen.
BEIM BENEDIKT
Am Westrand der Altstadt verläuft in südlicher
Verlängerung der Wegeführung Am Springint-
gut die Straße Beim Benedikt, beide 1802 auf
dem Appuhn’schen Plan unter dem Namen
„hinter dem Reitplatz“ zusammengefasst. Die
Benennung geht auf den Reitplatz der Ritter-
akademie zurück, der bis 1790 an der West-
seite der Straße Beim Benedikt lag. Dieses
nachfolgend von „Arnemanns Fabrik“ (siehe
Plan Gebhardis, 1794) besetzte Areal bzw. der
Bereich der ehemaligen Festungswerke am Fuß
des Kalkbergs wurde im 19.Jh. als Bauplatz für
die Kettenstrafanstalt gewählt (Nr. 10, 11/1 la).
Nach ca. 115 Metern gabelt sich die Straße,
um links in die Salzbrückerstraße und rechts in
die Straße Am Sülzwall überzuleiten. Auf dem
von der Gabelung eingefassten Grundstück,
370
wohl von dem Lüneburger Bildschnitzer Volk-
mer Klovesten gefertigt, der auch am Altar-
retabel von St. Johannis beteiligt war.
Sandsteinfiguren
Lebensgroße Darstellungen von Adam und
Eva, seit 1950 neben den südöstlichen
Binnenchorpfeilern im Chorumgang aufgestellt.
Zwischen 1530 und 1552 wohl als Rahmung
des Portals des 1936 abgebrochenen Pa-
trizierhauses der Familie Witzendorff in der
Bardowicker Straße geschaffen.
Schmiedeeiserne Gitter
Aufgestellt an den Emporenaufgängen, im
Chorumgang und zu Seiten der östlichen Chor-
umgangskapelle. 1625 als Chorschranke für St.
Lamberti entstanden.
Gedenkstein an der Westwand des südlichen
Seitenschiffs
Errichtet für den Bürgermeister Heinrich Vis-
kule. Zweiteilig gearbeitetes, ca. 3, 80 Meter
hohes, ehemals farbig gefasstes Kalkstein-
monument, Ende 14.Jh. Im Hochrelief wird
unter einem kreuzblumen- und krabbenverzier-
ten Baldachin der in der „Ursulanacht“ 1371
gefallene Viskule als Ritter in Adorantenhaltung
abgebildet, vor ihm der Schild mit dem Wappen
der Viskule und Helm. Darüber in neugotischer
Backsteinrahmung der Gipsabguss eines im
Original verlorengegangenen Kreuzes (14.Jh.),
während das ursprünglich zugehörige Oberteil,
eine dreipassgerahmte Kreuzigungsgruppe in
der Von-Dassel-Kapelle der St. Johanniskirche
aufbewahrt wird. Einziges überkommenes
Exemplar der Memorialsteine für die in der
Ursulanacht gefallenen Bürgermeister und
Ratsherren, die am Ort ihres Todes gegen Ende
des 14.Jh. Aufstellung fanden, in diesem Fall an
der Einmündung der Unteren Ohlingerstraße
auf dem Grundstück Auf dem Meere 36.
Epitaph an der Westwand des nördlichen
Seitenschiffs
1736 von dem Bildhauer M. Brullo für den
Kaufmann Jürgen Martens gefertigt. Schwarze
Schrifttafel in einer Sandsteinrahmung, deren
Gebälk das Bildnis des Toten bekrönt. Neben
dem Epitaph hängen Messingleuchter mit
Löwenköpfen, darunter ein Kruzifix aus der 1.
Hälfte des 15.Jh.
Epitaph
In der zweiten Kapelle des südlichen Seiten-
schiffs von Westen an der Westwand ange-
bracht für den Kavalleristen Johann Harms
Beim Benedikt, Hospital St. Benedikt, 1771, L. A. Gebhardi, Collectanea (GWLB, Hannover, Ms XXIII, 856, Bd.
9, BI. 312)
(geb. 1665, gest. 1703); ein Ölbild mit Dar-
stellung des vom Schiff predigenden Jesus.
Gemälde
14 Darstellungen mit Szenen aus dem Alten
und Neuen Testament auf Holztafeln der Zeit
um 1600, die ehemals eine Prieche schmück-
ten. Vier der Bilder 2006 restauriert und heute
im südlichen Chor installiert.
Orgel
In dem zum Kirchenschiff offenen Turmober-
geschoss auf hölzerner, dreiteiliger und auskra-
gender Empore mit dekorativer Holzverstre-
bung. 1899 von Orgelbauer Philipp Furtwäng-
ler, Hannover, errichtet. Neugotischer Orgel-
prospekt aus Eichenholz, bekrönt von krabben-
besetzten Wimpergen und seitlich von Fial-
türmen gerahmt. Die letzte, 2000-02 durchge-
führte Restaurierung (Orgelbaumeister Gerhard
Lenter, Löchgau bei Stuttgart), bei der die zuvor
gekürzten Pfeifen wieder auf die alte Länge
gebracht wurden, diente der Wiederherstellung
des romantischen Klangbildes.
Glocken
Die bedeutendste Lüneburger Glocke ist die
Marienglocke aus der Lambertikirche, 1491 von
Gerard van Wou aus Kämpen in Holland
gegossen. Einzeilige Umschrift zwischen zwei
Rosenfriesen und auf zwei Seiten das Relief
einer Mondsichelmadonna in der Flammenglo-
riole. Die Katharinenschelle aus St. Lamberti,
1445 von Ghert Klinghe gefertigt, ist eine
Stundenglocke. Aus der Marienkirche stammt
die Franzikusschelle, 1516 durch Heinrich van
Kämpen hergestellt. Sie zeigt ein Brustbild der
Madonna mit Kind im rosenbekränzten Strah-
lenkranz sowie eine Darstellung des Franz von
Assisi zwischen Katharina und Johannes d. T.,
das Wappen der Familie Döring zu seinen
Füßen. Die Große Vossische Glocke entstand
1723 in der Werkstatt der Lüneburger Glocken-
gießerfamilie Voß aus dem Umguss einer 1650
von Paul Voß für St. Lamberti geschaffenen
Glocke; sie trägt eine Inschrift und ist mit zwei
kleinen Reliefs (Christus am Kreuz und Auf-
richtung der ehernen Schlange) verziert. 1871
wurde sie in den Nikolaiturm gebracht. Die
ebenfalls aus St. Lamberti stammende Sonn-
tagsglocke wurde 1712 von Meister Johann
Christian Ziegner gegossen.
BEIM BENEDIKT
Am Westrand der Altstadt verläuft in südlicher
Verlängerung der Wegeführung Am Springint-
gut die Straße Beim Benedikt, beide 1802 auf
dem Appuhn’schen Plan unter dem Namen
„hinter dem Reitplatz“ zusammengefasst. Die
Benennung geht auf den Reitplatz der Ritter-
akademie zurück, der bis 1790 an der West-
seite der Straße Beim Benedikt lag. Dieses
nachfolgend von „Arnemanns Fabrik“ (siehe
Plan Gebhardis, 1794) besetzte Areal bzw. der
Bereich der ehemaligen Festungswerke am Fuß
des Kalkbergs wurde im 19.Jh. als Bauplatz für
die Kettenstrafanstalt gewählt (Nr. 10, 11/1 la).
Nach ca. 115 Metern gabelt sich die Straße,
um links in die Salzbrückerstraße und rechts in
die Straße Am Sülzwall überzuleiten. Auf dem
von der Gabelung eingefassten Grundstück,
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