tet. In der zuletzt 1994 instand gesetzten
Ostfassade seit 1916 der mittige Eingang mit
zeitgleicher Tür zurückverlegt. Innen eine
Treppe mit Traljengeländer der Mitte des 19.Jh.
Das nahezu vollständig unterkellerte Gebäude
verfügt straßenseitig über einen segmentbogig
gewölbten Keller von ca. 3 Metern Scheitelhöhe
mit ehemaligem Kellerhals zur Straße. Unter
dem südwestlichen Hausbereich flachgedeck-
ter Raum, dessen firstparallele Balken auf meh-
reren Unterzügen ruhen. Das ursprünglich mit
drei, heute zwei angeblatteten Kehlbalkenlagen
abgezimmerte Dach durch zwei Hängesäulen
verstärkt.
- Hintergebäude unter Pultdach, das die
Parzelle im Westen traufständig abschließt. Der
heute Wohnzwecken dienende Bau um 1860
mit einem massiven Erd- und zwei Fachwerk-
obergeschossen errichtet, die durch geschoss-
hohe Andreaskreuze ausgesteift sind.
Große Bäckerstraße 12. Giebelständiges
Haupthaus mit nordwärts folgendem Hofflügel
(wohl 1. Hälfte 16.Jh.). Die Hausstätte, nach-
weislich seit 1434 bis ins 16.Jh. von Gold-
schmieden genutzt, gelangte 1600 an Statius II.
Töbing, der in diesem Jahr Ratsmitglied und
1618 Bürgermeister wurde. 1634 ging sie an
den Ratmann Heinrich III. Möllner über. Seit
1711 Eigentum des Gewürzhändlers Christian
Jauch, dem sein in Hamburg lebender Sohn
Karl Daniel folgte. Eine Steuerbefreiung zwi-
schen 1740 und 1744 belegt eine vorangegan-
gene, umfangreiche Baumaßnahme. Im Juni
1761 Erwerb durch den Gewürzhändler Peter
Rudolph Meyer, dem bereits das Nachbarhaus
Nr. 13 gehörte, und 1793 durch die Schiffer-
familie Riecken, die den Besitz bis 1866 hielt.
Das Vorderhaus, ehemals mit linksseitiger Diele,
präsentiert sich nach einer Umgestaltung in der
1. Hälfte des 19.Jh. als dreigeschossiger Back-
steinbau, dessen seit 2004 in hellem Gelb ge-
strichene Fassade mit einem dreieckbekrönten
Steilgiebel abschließt, jedoch die Binnenglie-
derung des ehemaligen, siebenteiligen Staffel-
giebels beibehalten hat. Charakteristisch für
dessen Entstehungszeit sind die abgerundeten
Giebelpfeiler mit halbkreisförmigen Vorlagen,
zwischen denen die kleinen segmentbogigen
Öffnungen, getrennt durch z.T. zweifache Putz-
friese, eingepasst sind. Alle Gliederungsele-
mente bestehen aus Tausteinen. Das verputzte
Erdgeschoss bezieht in die Geschäftsnutzung
nach Süden die Fläche des zu Nr. 13 gehören-
den Anbaus ein und wird durch ein schmales
Stuckgesims von den beiden gleichmäßig mit
vier rechteckig eingeschnittenen Fensterachsen
versehenen Obergeschossen abgetrennt. Zum
Giebel leitet ein mittig unterbrochener und von
Tausteinen gerahmter Putzfries über. An der
rückwärtigen Giebelseite, die in einem mit
Zementfaserplatten verkleideten Dreieck endet,
öffnen sich im geschlämmten Unterbau unter-
schiedlich große Fenster des 19. und 20.Jh.
Der mittige Eingang der Ostfassade ist zurück-
gesetzt und nimmt innerhalb eines Korbbogens
eine zweiflügelige, barocke Tür mit zugehörigen
Messingbeschlägen auf, deren Füllungen ge-
schweifte Profilleisten rahmen.
Das Erdgeschoss und die beiden Oberge-
schosse verbindet eine wohl Mitte des 19.Jh.
eingefügte Treppe mit Traljengeländer. Die 1716
als Wohnkeller erwähnte Kelleranlage wird vom
Westgiebel aus erschlossen, wo ein quer zum
First gewölbter Raum liegt. Er öffnet sich nach
Süden zu einem halbrunden Raum, der ein
Brunnenbecken aufnimmt. Ein im Bogen mit
Tausteinen gestalteter Durchgang führt von der
Quertonne in den südlichen und längeren der
beiden nach Osten folgenden, firstparallelen
Räume, deren Segmentbogengewölbe eine
Scheitelhöhe von ca. 3,20 Metern erreicht. Die
wandhohen, seitlichen Nischen sind ohne
Formsteine gemauert. Das dreilagige Kehlbal-
kendach von 15 Gespärren wurde mit verrin-
gerter Dachneigung umgeschlagen. Im ersten
Dachgeschoss, das ein einfach stehender Stuhl
unterstützt, sind im nordwestlichen Bereich
mehrere Kammern abgetrennt, während sich
vor der Südseite ein Gipsestrich in Feldern aus
Leisten erstreckt. Der Abschnitt vor dem
Ostgiebel ist in beiden Dachgeschossen höher
gelegt. Außer dem Rest einer barocken Treppe
überliefern mehrere, hierher verbrachte barock
Füllungstüren samt Spiralbändern und Stütz-
kloben die Umbauphase des 18.Jh.
- Hofflügel. Zweigeschossiger Fachwerkbau
unter Pultdach über einer Grundfläche von ca.
4x11 Metern, der 1770 in beiden Geschossen
Große Bäckerstraße 10, 9
Große Bäckerstraße 12
409
Ostfassade seit 1916 der mittige Eingang mit
zeitgleicher Tür zurückverlegt. Innen eine
Treppe mit Traljengeländer der Mitte des 19.Jh.
Das nahezu vollständig unterkellerte Gebäude
verfügt straßenseitig über einen segmentbogig
gewölbten Keller von ca. 3 Metern Scheitelhöhe
mit ehemaligem Kellerhals zur Straße. Unter
dem südwestlichen Hausbereich flachgedeck-
ter Raum, dessen firstparallele Balken auf meh-
reren Unterzügen ruhen. Das ursprünglich mit
drei, heute zwei angeblatteten Kehlbalkenlagen
abgezimmerte Dach durch zwei Hängesäulen
verstärkt.
- Hintergebäude unter Pultdach, das die
Parzelle im Westen traufständig abschließt. Der
heute Wohnzwecken dienende Bau um 1860
mit einem massiven Erd- und zwei Fachwerk-
obergeschossen errichtet, die durch geschoss-
hohe Andreaskreuze ausgesteift sind.
Große Bäckerstraße 12. Giebelständiges
Haupthaus mit nordwärts folgendem Hofflügel
(wohl 1. Hälfte 16.Jh.). Die Hausstätte, nach-
weislich seit 1434 bis ins 16.Jh. von Gold-
schmieden genutzt, gelangte 1600 an Statius II.
Töbing, der in diesem Jahr Ratsmitglied und
1618 Bürgermeister wurde. 1634 ging sie an
den Ratmann Heinrich III. Möllner über. Seit
1711 Eigentum des Gewürzhändlers Christian
Jauch, dem sein in Hamburg lebender Sohn
Karl Daniel folgte. Eine Steuerbefreiung zwi-
schen 1740 und 1744 belegt eine vorangegan-
gene, umfangreiche Baumaßnahme. Im Juni
1761 Erwerb durch den Gewürzhändler Peter
Rudolph Meyer, dem bereits das Nachbarhaus
Nr. 13 gehörte, und 1793 durch die Schiffer-
familie Riecken, die den Besitz bis 1866 hielt.
Das Vorderhaus, ehemals mit linksseitiger Diele,
präsentiert sich nach einer Umgestaltung in der
1. Hälfte des 19.Jh. als dreigeschossiger Back-
steinbau, dessen seit 2004 in hellem Gelb ge-
strichene Fassade mit einem dreieckbekrönten
Steilgiebel abschließt, jedoch die Binnenglie-
derung des ehemaligen, siebenteiligen Staffel-
giebels beibehalten hat. Charakteristisch für
dessen Entstehungszeit sind die abgerundeten
Giebelpfeiler mit halbkreisförmigen Vorlagen,
zwischen denen die kleinen segmentbogigen
Öffnungen, getrennt durch z.T. zweifache Putz-
friese, eingepasst sind. Alle Gliederungsele-
mente bestehen aus Tausteinen. Das verputzte
Erdgeschoss bezieht in die Geschäftsnutzung
nach Süden die Fläche des zu Nr. 13 gehören-
den Anbaus ein und wird durch ein schmales
Stuckgesims von den beiden gleichmäßig mit
vier rechteckig eingeschnittenen Fensterachsen
versehenen Obergeschossen abgetrennt. Zum
Giebel leitet ein mittig unterbrochener und von
Tausteinen gerahmter Putzfries über. An der
rückwärtigen Giebelseite, die in einem mit
Zementfaserplatten verkleideten Dreieck endet,
öffnen sich im geschlämmten Unterbau unter-
schiedlich große Fenster des 19. und 20.Jh.
Der mittige Eingang der Ostfassade ist zurück-
gesetzt und nimmt innerhalb eines Korbbogens
eine zweiflügelige, barocke Tür mit zugehörigen
Messingbeschlägen auf, deren Füllungen ge-
schweifte Profilleisten rahmen.
Das Erdgeschoss und die beiden Oberge-
schosse verbindet eine wohl Mitte des 19.Jh.
eingefügte Treppe mit Traljengeländer. Die 1716
als Wohnkeller erwähnte Kelleranlage wird vom
Westgiebel aus erschlossen, wo ein quer zum
First gewölbter Raum liegt. Er öffnet sich nach
Süden zu einem halbrunden Raum, der ein
Brunnenbecken aufnimmt. Ein im Bogen mit
Tausteinen gestalteter Durchgang führt von der
Quertonne in den südlichen und längeren der
beiden nach Osten folgenden, firstparallelen
Räume, deren Segmentbogengewölbe eine
Scheitelhöhe von ca. 3,20 Metern erreicht. Die
wandhohen, seitlichen Nischen sind ohne
Formsteine gemauert. Das dreilagige Kehlbal-
kendach von 15 Gespärren wurde mit verrin-
gerter Dachneigung umgeschlagen. Im ersten
Dachgeschoss, das ein einfach stehender Stuhl
unterstützt, sind im nordwestlichen Bereich
mehrere Kammern abgetrennt, während sich
vor der Südseite ein Gipsestrich in Feldern aus
Leisten erstreckt. Der Abschnitt vor dem
Ostgiebel ist in beiden Dachgeschossen höher
gelegt. Außer dem Rest einer barocken Treppe
überliefern mehrere, hierher verbrachte barock
Füllungstüren samt Spiralbändern und Stütz-
kloben die Umbauphase des 18.Jh.
- Hofflügel. Zweigeschossiger Fachwerkbau
unter Pultdach über einer Grundfläche von ca.
4x11 Metern, der 1770 in beiden Geschossen
Große Bäckerstraße 10, 9
Große Bäckerstraße 12
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