Im Wendischen Dorfe 25, Ostfassade
Im Wendischen Dorfe 23/24. Das 1572 als
Backhaus der Schiffer verzeichnete Anwesen,
das sich schon 1540 im Besitz der „Schiplude“
und bis 1764 der Eichenschiffer befand, wurde
auch unter den nachfolgenden Eigentümern bis
1991 als Bäckerei betrieben. Es besteht aus
zwei giebelständigen, zweigeschossigen Häu-
sern mit Steilgiebeln, die im Innern eine Nut-
zungseinheit bilden. Das linke, als Backhaus
dienende Haus Nr. 24 reflektiert an der weiß-
grau verputzten Fassade einen Umbau des
Jahres 1950, bei dem der Laden vergrößert,
der Hauseingang in die Südachse verlegt und
rechts davon ein leicht stichbogiges Schau-
fenster eingesetzt worden war. Zuvor nahm der
Eingang in der vierachsigen Front die zweite
Achse von Süden ein. Mittig im Giebel eine
Speichertür, flankiert von zwei mit Klappläden
geschlossenen Fenstern. Einfaches Kehlbal-
kendach mit angeblatteten Balken und mittig
stehendem Stuhl abgezimmert. Zwischen dem
achten und neunten Gespärre eine Winden-
anlage mit senkrecht stehender Welle. Das
Haus Nr. 23 besitzt über massivem Unter-
geschoss in Fachwerk aufgeführte Giebeldrei-
ecke, bezeichnet „1603“. Das nach Norden um
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ca. einen Meter auskragende Dach verweist auf
den einst hier verlaufenden Fußweg, der zu
einer westlich gelegenen Budenbebauung führ-
te. Über der vierachsigen, geschlämmten Ost-
fassade zeigt der Giebel paarweise angeordne-
te Fußbänder, eine unter geschweiftem Sturz in
der Eingangsachse angeordnete Speichertür,
links daneben ein mit Klappläden verschlosse-
nes Fenster und darüber auf einem Balken die
Bauinschrift „WER GOT VORTRVWET HAT
WOL GEBUWET“. In der zweiten Achse von
rechts barocke Brettertür mit Profilleisten und
im unteren Bereich aufgedoppeltem Kissen.
Unterkellert ist das Gebäude lediglich im öst-
lichen Bereich mit einem in Firstrichtung seg-
mentbogig gewölbten Raum, der formsteinlos
gemauerte Nischen aufweist. Im ersten Ober-
geschoss besitzt die Trennwand zwischen bei-
den Häusern eine mit Viertelkreissteinen ge-
mauerte Nischenkonstruktion. Zweifaches
Kehlbalkendach mit angeblatteten Balken.
Im Wendischen Dorfe 25. Zweigeschossiges
Traufenhaus zu fünf Achsen mit massiver
Fassade (rückwärtig teilweise Fachwerk) unter
halb abgewalmtem Dach im Norden, in der 1.
Hälfte des 19.Jh. unter Einbeziehung eines
Vorgängerbaus entstanden und 1988/89 in-
stand gesetzt. Die schlichte Gliederung der
Ostfassade beschränkt sich auf ein in Back-
stein ausgeführtes Fasziengesims mit Wasser-
schlag und ein hölzernes Traufgesims. In tief
eingeschnittenem Gewände über zwei Stufen
erreichbare zweiflügelige, mittige Tür mit drei
Füllungen in gekehltem Rhombenmuster unter
Oberlicht. Zentraler Vorplatz, von dem aus die
anliegenden Räume über klassizistische Türen
mit zugehörigen Bekleidungen erschlossen
werden, die teilweise in Form eines gerade
schließenden Portikus mit korinthisierenden
Pilastern gearbeitet sind. An der Nordwand
zwei barocke Türblätter, deren zwei Füllungen
angestochene Ecken dekorieren. Die Südwand
schmücken drei Fragmente einer Wandmalerei
mit klassizistisch gewandeten Allegorien der
Künste (Dichtung, Malerei, Tanz) auf Postamen-
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