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Dülberg, Franz; Dülberg, Franz; Dürer, Albrecht [Hrsg.]
Albrecht Dürer und sein Werk — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.42532#0084
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DieHolzschnittkunstAlbrechtDürers

em großen Künstler wird das, was ihn bindet, wieder zum Halt
und zur Stutze. Hatte Dürer während seiner Wanderjahre viel-
fach vom Zeichnen für den Buchholzschnitt gelebt, so gab ihm, als er
nach Nürnberg heimgekommen, sich verheiratet und eine Werkstatt ge-
gründet hatte, die Vertrautheit mit der Technik einen willkommenen An-
laß, die Bildgedanken, von denen sein Auge, sein Herz und sein Hirn
überstoß, ins Volk zu tragen, sich durch Anbringung des Monogramms,
das erst allmählich seine weltbekannte Form fand, Namen und Urheber-
recht zu sichern und sich eine zwar nicht feste, aber regelmäßige und lau-
fende Einnahme zu verschaffen. Zu wiederholten Malen, im Jahre 1498,
dann wieder 1511 und während der folgenden Jahre bis zu Kaiser Ma-
ximilians Tode, hat der Holzschnitt im Vordergründe seines Schaffens
gestanden; noch in seinen letzten Lebensjahren aber ersann er sowohl Bild-
nisse wie Kompositionen für diese markige und die weiteste Verbreitung
ermöglichende Art der Wiedergabe.
Daß Albrecht während seiner Baseler Zeit Holzstöcke in der Hand ge-
habt hat, wissen wir zufällig. Von dein Goldschmiedjungen können wir
auch gar nichts anderes erwarten, als daß er den Formschneidern, die ja,
rein sozial gesehen, ebensogut Handwerker waren wie er selbst, bei der
Arbeit zu- und, wo eö nötig und möglich war, auf die Finger gesehen
hat. Ob er selber das Schneidemesser geführt hat, ist heute wohl kaum
mehr zu ermitteln; üblich war diese vollkommenste Reinheit der künst-
lerischen Technik wohl nicht, da ja sonst schwerlich ein besonderer Stand
der Formschneider vorhanden gewesen wäre. Die großen und wichtigsten
Blätter des Meisters sehen aber alle so aus, als ob er das in zeichnerischen
Studien vorbereitete Bild entweder selbst auf den Holzstock übertragen
 
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