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Dürer, Albrecht; Ausstellung Dürer und die Nachwelt <1928, Mannheim> [Hrsg.]; Kunsthalle Mannheim [Hrsg.]
Ausstellung Dürer und die Nachwelt: Städtische Kunsthalle Mannheim ; 20. Mai bis 15. Juli 1928 — 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.34618#0023
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Heraldisch eBlätter, wie der in seiner Wiedergabe des Stofflichen
so unvergleichliche Stich des Löwenwappens mit dem Hahn, (um i5i5)
und ihre Vorstudien leiten an der Rückwand des Raumes über zu großen
Entwürfen für den Triumphzug Maximilians (i5i8), in
dem es ebenso galt, die Tugenden des Herrschers in allegorischer Ver-
brämung zu verherrlichen, wie in der riesigen aus 92 Holzstöcken zu-
sammengesetzten sog. Ehrenpforte (i5i2—15), von der einzelne
Blätter im Durchgangsraum von dem linken zum rechten Flügel des Unter-
stockes gezeigt werden. Höfischer Humanismus hat hier zu den einzelnen
Darstellungen dem Künstler die äußeren motivischen Unterlagen vermittelt.
Darstellungen von Kriegsleuten wie des Hauptmannes Felix Hun-
gcrsperg (i52o), die Eisenätzung der „Großen Kanone" (i5i8), mit den
dazu gehörigen Personenstudien der Türken zeigen Nachklänge der Zeit-
vorgänge. Für sein künstlerisches Interesse am weitläufigen Gehaben sind
die zahlreichen Kostümbilder deutscher und italienischer Frauen eben-
so Beweis, wie die drastischen Genreszenen, in denen er das Leben
und Treiben der verschiedenen Stände wiedergibt, der Ritter und Reisigen,
der Bürger und Bauern, losgelöst von allem symbolischen oder einzelpersön-
lichen Ausdruck als Bild der Welt und der Menschen, wie er sie sah.
H. Kronberger-Frentzen.

M. TE!t
PURER! NAtHFOLGE
A n b a berlichtsaal.
„Auf Albrecht Dürers Errungenschaften fußt die gesamte Entwicklung
des Bilddrucks im 16. Jahrhundert. Unter den Technikern seiner Zeit ist
Dürer nicht allein der genialste und reichste Formenbildner, er ist auch
der größte Theoretiker, der seine technischen Mittel mit voller Überlegung
verwendet und feste Prinzipien der Linienführung ausbildet, die als solche
einleuchtend und lernbar sind. Das künstlerische System, zu dem er die
mannigfaltigen Versuche seiner Vorgänger abklärt, ist weithin Vorbild
geworden" (Kristeller, Kupferstich und Holzschnitt in vier Jahrhunderten).
*9
 
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