Ländliche Denkmalspflege.
Während der Streit der Meinungen um einzelne Wieder-
herstellungs-Pläne tobt, werden alljährlich eine ganze Reihe alter,
baukünstlerisch wertvoller Baudenkmale um- oder ausgebaut,
ohne dass viel in der Oeffentlichkeit davon geredet wird. Ich
meine die Landhäuser auf unsern deutschen Rittergütern.
Die allgemeine ungeheure Bautätigkeit im deutschen Vater-
lande macht vor diesen Bauten nicht Halt, die in ganz über-
wiegender Anzahl aus vergangenen Jahrhunderten stammen, ja
oft mittelalterliche und frühmittelalterliche Reste enthalten, oft
auch ein reizvolles Gemisch verschiedenster Zeitleistungen darbieten.
Wo nun die Tätigkeit des 19. und 20. Jahrhunderts beginnt,
da beginnt auch meist der künstlerische Jammer. Und an dieser
Frage sind alle Kreise der ländlichen Besitzer gleich beteiligt.
Die Staaten haben für abgelegene Domänen in den seltensten
Fällen ein anderes Interesse als ein rechnerisches; die Rente der
Domäne wird durch eine Ausgabe für Kunstzwecke nicht gehoben,
ergo —. Auch können verallgemeinerte Bestimmungen über Aus-
führung von Bauarbeiten auf solchen Domänen böse Folgen haben,
wenn z. B. Pappdächer und Ziegelwände für eine Gegend vor-
geschrieben waren, die mit Basalt und steilen Schieferdächern zu
bauen gewohnt ist.
Der alte angestammte Grundbesitz, oft den vornehmsten
Geschlechtern der Lande angehörend, liebt doch sicher seine
alte Heimat. Was aber auf solchen Besitzungen oft bei Neu-
und Umbauten geleistet wird, zeigen deutlich die zeitweiligen
Veröffentlichungen bildgeschmückter Tages- und Wochenblätter,
_ halb städtische, halb ländliche, mit Architektur überladene
— 41 —
Während der Streit der Meinungen um einzelne Wieder-
herstellungs-Pläne tobt, werden alljährlich eine ganze Reihe alter,
baukünstlerisch wertvoller Baudenkmale um- oder ausgebaut,
ohne dass viel in der Oeffentlichkeit davon geredet wird. Ich
meine die Landhäuser auf unsern deutschen Rittergütern.
Die allgemeine ungeheure Bautätigkeit im deutschen Vater-
lande macht vor diesen Bauten nicht Halt, die in ganz über-
wiegender Anzahl aus vergangenen Jahrhunderten stammen, ja
oft mittelalterliche und frühmittelalterliche Reste enthalten, oft
auch ein reizvolles Gemisch verschiedenster Zeitleistungen darbieten.
Wo nun die Tätigkeit des 19. und 20. Jahrhunderts beginnt,
da beginnt auch meist der künstlerische Jammer. Und an dieser
Frage sind alle Kreise der ländlichen Besitzer gleich beteiligt.
Die Staaten haben für abgelegene Domänen in den seltensten
Fällen ein anderes Interesse als ein rechnerisches; die Rente der
Domäne wird durch eine Ausgabe für Kunstzwecke nicht gehoben,
ergo —. Auch können verallgemeinerte Bestimmungen über Aus-
führung von Bauarbeiten auf solchen Domänen böse Folgen haben,
wenn z. B. Pappdächer und Ziegelwände für eine Gegend vor-
geschrieben waren, die mit Basalt und steilen Schieferdächern zu
bauen gewohnt ist.
Der alte angestammte Grundbesitz, oft den vornehmsten
Geschlechtern der Lande angehörend, liebt doch sicher seine
alte Heimat. Was aber auf solchen Besitzungen oft bei Neu-
und Umbauten geleistet wird, zeigen deutlich die zeitweiligen
Veröffentlichungen bildgeschmückter Tages- und Wochenblätter,
_ halb städtische, halb ländliche, mit Architektur überladene
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