Bemühungen für Brandt, Eggers u. a., 1817.
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Handlungen und im Januar 1817 meldet ihm schon der General-
Münzdirektor Gödeking die Anstellung Brandts als ersten Münz-
Medailleur mit 1000 Thlr. Gehalt. Der Berghauptmann Gerhardt
bittet Rauch, die Reise des Mannes zu beschleunigen. Schinkel sagt,
Alles warte mit Schmerzen auf ihn.
Wie Rauch hier einen gediegenen Mann in das Vaterland schaffte,
so giebt andererseits ein Beispiel, wieviel er in Rom vermochte, die
.-Empfehlung des Malers Karl Eggers, welche der Großherzvg von
Mecklenburg-Streliß an Rauch schrieb. Einem Briefe an den Cardinal
Consalvi glaubte der Fürst nur dadurch das richtige Gewicht geben zu
können, daß er Rauch bat, ihn selber abzugeben. Zugleich begehrte er
ein Urtheil, auf welcher Stufe der Kunstbildung er den empfohlenen
Künstler gefunden habe. Der Großherzog wünschte seinen Schützling
im Vatikan beschäftigt. Rauch wählte den praktischen Weg; er schrieb
an Canova, und dieser stellte Eggers sofort an. Ueberschwänglicher
Dank des Fürsten, Freudenthränen der Mutter über Alles, was Rauch
an ihrem Sohne gethan. Dagegen aber empfiehlt Rauch dem Groß-
herzoge den jungen talentvollen Kupferstecher Ruscheweyh, einen
Strelitzer von Geburt, den auch die Humboldt in ihre besondere Pro-
tektion genommen hatte nnd der Fürst erwiedert: „Das soll nicht um-
sonst sein, wem Sie den Künstlersegen sprechen, lieber Rauch, der ist
von den Biusen kanonisirt."
Dannecker will Marmor zu seinem Christus, einer Psyche und
etlichen Büsten. Rauch, der vor Jahren „offen, lebendig und kräftig"
in seine Werkstatt eingetreten war, kommt ihm ins Gedächtniß und
muß den Marmor schaffen. Er thut es mit selbstverständlicher Freund-
lichkeit und Dannecker „hüpft vor Freuden wie ein Knabe" über die
Rauch'schen Briefe. Hirt war eben dagewesen und Rauch soll, ja durch
Stuttgart kommend, vor sein Haus vorfahren.
Zu den Männern, mit denen sich Rauch und Schinkel für die
Herbeiführung eines gesteigerten Kunstlebens im Geiste verbunden
wußten, gehörte der Maler Wilhelm Wach. Dieser hatte in seinem
Wesen etwas Rauch Congeniales. Aus der Familie eines höheren
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Handlungen und im Januar 1817 meldet ihm schon der General-
Münzdirektor Gödeking die Anstellung Brandts als ersten Münz-
Medailleur mit 1000 Thlr. Gehalt. Der Berghauptmann Gerhardt
bittet Rauch, die Reise des Mannes zu beschleunigen. Schinkel sagt,
Alles warte mit Schmerzen auf ihn.
Wie Rauch hier einen gediegenen Mann in das Vaterland schaffte,
so giebt andererseits ein Beispiel, wieviel er in Rom vermochte, die
.-Empfehlung des Malers Karl Eggers, welche der Großherzvg von
Mecklenburg-Streliß an Rauch schrieb. Einem Briefe an den Cardinal
Consalvi glaubte der Fürst nur dadurch das richtige Gewicht geben zu
können, daß er Rauch bat, ihn selber abzugeben. Zugleich begehrte er
ein Urtheil, auf welcher Stufe der Kunstbildung er den empfohlenen
Künstler gefunden habe. Der Großherzog wünschte seinen Schützling
im Vatikan beschäftigt. Rauch wählte den praktischen Weg; er schrieb
an Canova, und dieser stellte Eggers sofort an. Ueberschwänglicher
Dank des Fürsten, Freudenthränen der Mutter über Alles, was Rauch
an ihrem Sohne gethan. Dagegen aber empfiehlt Rauch dem Groß-
herzoge den jungen talentvollen Kupferstecher Ruscheweyh, einen
Strelitzer von Geburt, den auch die Humboldt in ihre besondere Pro-
tektion genommen hatte nnd der Fürst erwiedert: „Das soll nicht um-
sonst sein, wem Sie den Künstlersegen sprechen, lieber Rauch, der ist
von den Biusen kanonisirt."
Dannecker will Marmor zu seinem Christus, einer Psyche und
etlichen Büsten. Rauch, der vor Jahren „offen, lebendig und kräftig"
in seine Werkstatt eingetreten war, kommt ihm ins Gedächtniß und
muß den Marmor schaffen. Er thut es mit selbstverständlicher Freund-
lichkeit und Dannecker „hüpft vor Freuden wie ein Knabe" über die
Rauch'schen Briefe. Hirt war eben dagewesen und Rauch soll, ja durch
Stuttgart kommend, vor sein Haus vorfahren.
Zu den Männern, mit denen sich Rauch und Schinkel für die
Herbeiführung eines gesteigerten Kunstlebens im Geiste verbunden
wußten, gehörte der Maler Wilhelm Wach. Dieser hatte in seinem
Wesen etwas Rauch Congeniales. Aus der Familie eines höheren
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