Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Ehmer, Hermann; Stadtarchiv <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd — Stuttgart, 1984

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42374#0649
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Schwäbisch Gmünd von 1945 bis 1972

551

eins sein Amt nieder. Bei der Eröffnung der Weihnachtsausstellung 1968 gab es
erregte Diskussionen. Tage danach kam es zum Eklat. Wieder waren verschiedene
Objekte junger Künstler der Stein des Anstoßes; es kam zum Exodus aus dem
Kunstverein. Ed Sommer, Hans Kloss, Ekart Dietz und andere verließen die Aus-
stellung, zogen mit ihren Bildern und Objekten in die Galerie Giers um, traten aus
dem Verein aus und gründeten die »Gmünder Künstlercooperative«.208 Diese entfal-
tete in den folgenden Jahren eine lebhafte Aktivität und erregte Aufsehen in den
Gmünder Presseorganen. Die Cooperative besteht heute nicht mehr. Die meisten
ihrer Mitglieder sind zum Kunstverein zurückgekehrt.
Am 26. April 1970 eröffnete Dr. Hermann Baumhauer die Ausstellung Klara und
J. W. Fehrle — Bilder und Skulpturen. Uber Klara Fehrle, 1957 verstorben, schreibt
das Einhorn: »Ihre Arbeiten zählen in bestem Sinne zur naiven Malerei. Die meist
kleinformatigen Bilder beeindrucken besonders durch die Natürlichkeit ihrer Aussa-
ge.«209 Auch die Bilder von Maria Kloss gehören der naiven Malerei an.210
Durch ihr literarisches Schaffen haben sich Agnes Herkommer, Luzie Stütz und Hil-
degard Meschenmoser einen Namen gemacht. Agnes Herkommer als feinsinnige
Deuterin heimatlicher Gestalten, zum Beispiel Hermanns des Lahmen. Luzie Stütz
veröffentlichte den Band »Die silberne Straße«; in ihm ist die Erzählung »Nora« ent-
halten, die das Schicksal eines einst in Gmünd beheimateten jüdischen Mädchens
behandelt. Hildegard Meschenmoser veröffentlichte in Zeitungen und Zeitschriften
Gedichte; sie zeigen eine feinfühlige Lyrik. Ihre Schrift »Im Zeichen des Einhorns«
behandelt Szenen aus der Gmünder Stadtgeschichte in Erzählform.211 Karl Hans
Bühner stand in Verbindung mit Hermann Hesse und war ein Meister des Essays.
Auch er wandte sich Gestalten aus dem heimatlichen Umkreis zu. Bekannt sind seine
Essays über den in Rechberg geborenen Kulturhistoriker Johannes Scherr. Witzig
und schalkhaft sind die Mundartgedichte von Bene Schock, die er gelegentlich auch
einer größeren Öffentlichkeit vortrug, zum Beispiel bei Veranstaltungen des
MGV.212 Sie erschienen im Lauf der Jahrzehnte in den Gmünder Zeitungen; 1964
wurden sie in dem Band »Guckt dr Mo durchs Ladespältle« zusammengefaßt.
Archiv — Museum — Stadtbücherei
Mit der Erneuerung des Predigers erhielt die Stadt ihr großzügig geplantes Kultur-
zentrum. Volkshochschule, Stadtbücherei und Museum bekamen hier ihre Unter-
kunft. In der Gegenwart ist es so, daß die Räume im Prediger für diese drei Institu-
tionen nicht mehr ausreichen. So mußte die Volkshochschule längst nach weiteren
Räumen für ihre Kurse und Seminare Ausschau halten. Das städtische Museum von
heute hat drei Wurzeln: die Gmünder Altertümersammlung, einst geschaffen durch
 
Annotationen