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Selma (etwas eingeschüchtert). So wie du davon anfängst.
Oberst (halb seufzend, zitierend);
Weh dem Witzbold, will er ernst sein,
wird sein Rus im Witze tot,
und statt Mann wird er ein Männlein
keinen Schuß wert, keinen Schrot.
(Pause.)
Selma. Oberstonkel, ich möchte einmal mit dir allein sein.
(Mit einem kurzen Blick nach Karl.)
Karl (bleibt stehen).
Oberst. Und ich mit dir.
Selma (sprachlos).
Oberst (durchschanend). Allein im dichtesten Wald.
Selma (blickt starr zu dem Oberst hinauf).
Oberst. Du würdest mitgehen?
Selma (verschleimt). Ja.
Oberst. Jm Walde würden wir uns lagern, wo recht viel
Gebüsch ist, damit wir ungestört wären, dann lägen wir so da,
unter dem blauen Himmel und über uns die goldenen Laubzweige,
auf dem duftenden Boden. Die Vögel würden singen „Vitrulalala,
juhe", ein Weilchen horchten wir zu, dann machten wir's wie sie und
schließlich würden wir im heißen Mittag mit ihrem Gesang ein-
nicken. Wir schliefen und träumten, jedes von uns beiden das-
selbe. Oder würden wir uns anders unterhalten? Mit Büchern?
Selma (lächelt errötend).
Oberst. Oder wie? Jch merk, du weißt etwas Besonderes.
Selma (verlegen).
Oberst. Nein? — Doch. Sag es mir, ich denke wohl
dasselbe.
Selma (auf den Zehenspitzen dem Oberst ins Ohr). Karl —.
Oberst. Dein Bruder? Ach, der soll es nicht hören. Er
könnte verletzt werden (gehobener) beim Steckenschneiden.
Selma (gekränkt). Alter E . . . (Sie will sich losmachen, der
Oberst hält sie fest, sie bricht in heiße Tränen aus.)
Karl (gehen die Tränen nahe). Sie dürfen ihr's nicht übel
nehmen.
Oberst (scharf). Karl! Trotz deiner Siebzehn, zeig ich's
dir. So müßtest du als Vater sein, streng. Das Jährchen, das
sie älter ist, ist sie auch indolenter.
Karl (guckt erstaunt).
Selma (etwas eingeschüchtert). So wie du davon anfängst.
Oberst (halb seufzend, zitierend);
Weh dem Witzbold, will er ernst sein,
wird sein Rus im Witze tot,
und statt Mann wird er ein Männlein
keinen Schuß wert, keinen Schrot.
(Pause.)
Selma. Oberstonkel, ich möchte einmal mit dir allein sein.
(Mit einem kurzen Blick nach Karl.)
Karl (bleibt stehen).
Oberst. Und ich mit dir.
Selma (sprachlos).
Oberst (durchschanend). Allein im dichtesten Wald.
Selma (blickt starr zu dem Oberst hinauf).
Oberst. Du würdest mitgehen?
Selma (verschleimt). Ja.
Oberst. Jm Walde würden wir uns lagern, wo recht viel
Gebüsch ist, damit wir ungestört wären, dann lägen wir so da,
unter dem blauen Himmel und über uns die goldenen Laubzweige,
auf dem duftenden Boden. Die Vögel würden singen „Vitrulalala,
juhe", ein Weilchen horchten wir zu, dann machten wir's wie sie und
schließlich würden wir im heißen Mittag mit ihrem Gesang ein-
nicken. Wir schliefen und träumten, jedes von uns beiden das-
selbe. Oder würden wir uns anders unterhalten? Mit Büchern?
Selma (lächelt errötend).
Oberst. Oder wie? Jch merk, du weißt etwas Besonderes.
Selma (verlegen).
Oberst. Nein? — Doch. Sag es mir, ich denke wohl
dasselbe.
Selma (auf den Zehenspitzen dem Oberst ins Ohr). Karl —.
Oberst. Dein Bruder? Ach, der soll es nicht hören. Er
könnte verletzt werden (gehobener) beim Steckenschneiden.
Selma (gekränkt). Alter E . . . (Sie will sich losmachen, der
Oberst hält sie fest, sie bricht in heiße Tränen aus.)
Karl (gehen die Tränen nahe). Sie dürfen ihr's nicht übel
nehmen.
Oberst (scharf). Karl! Trotz deiner Siebzehn, zeig ich's
dir. So müßtest du als Vater sein, streng. Das Jährchen, das
sie älter ist, ist sie auch indolenter.
Karl (guckt erstaunt).