Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Essig, Hermann
Ueberteufel: Tragödie in fünf Aufzügen — Berlin, [1912]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27657#0025
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
2weiter ^ufrug.

Personen:

frau weder,
kauimann hecht,
ksrl,

Lelma,

Marie,

Lültling,

Oderlt,

lohanna, Kellnerin,
vrigitte, eine vom Theater,
und deren Leglelterin.

Szene: Drei Jahre später. Atelier Karl Webers in der neuen Wohnung
seiner Mutter. Ein hohes weites Glashaus mit Schiebevorhängen. Ein
alter Eichentisch mit zwei dazu passenden Stühlen, ein altes Sofa, eine
Kommode, ein zigeunerhafter Schrank, ein Podiuni, darauf ein Modellstuhl!
in der Mitte vom Zimmer, abseits ein glühender Ofen, daneben die Staffelei,
Koksbehälter, Feuerhaken, Kochgeschirre auf deni Podium, eine eiserne Bett-
stelle, mit einem unordentlich gezogenen Vorhang verhängt, ein Tischchen
init Rauchutensilien, Blumen und sonstigem Durcheinander, eine Pfeife und
Tabaksbeutel an der Wand. Links zwei Türen, die eine führt vor die
Glastüre (Separateingang) die andere (vordere) in den Korridor.

Karl sitzt am Tische und zeicbnet, raucht dazu eine Zigarre, ist sehr vertieft.
Draußen schneit's, man sieht über die grauen Dächer der Stadt. Man
hört vor der Türe Gelächter und Abschütteln von Röcken, Karl wird darauf

aufmerksam.)

Anklopfen (keine Antwort, darum draußen verstärktes Lachen).
Wieder Anklopfen. (Stille.)

Karl. Herein. (Jn gedehntem, unauffälligem Ton.)

<Brigitte, eine elegante Dame, mitte der zwanziger Jahre, schwungvoll
gekleidet, und ihre einfachere Begleiterin. Beide halten das Lacheu an sich,
müssen aber damit herausplatzen.)

Brigitte (endlich etwas gefaßt). Sie sind Künstler?

Karl (lacht). — Ja.

Brigitte. Wir haben nämlich erfahren, daß Sie Kunst--
rntwürfe von Schmuckgegenständen machen. (Akzentuiert schnell.)
 
Annotationen