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Fauter, Wilfried
Die Rechtsstellung der Marienpfarrkirche in Schwäbisch Gmünd bis zum Ausgang des Mittelalters — 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.52802#0135
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8-9

zu bringen. So übergeben 1259 Ulrich von Plochingen und die Gebrüder Konrad
und Ulrich von Rechberg ihren großen und kleinen Zehnten zu'Mulfingen^ß),
1278 vermachte Albertus Magnus, Bischof von Regensburg, an das Nonnenkloster
Gmünd, in welchem sich eine Schwester von ihm als Klosterfrau befand, 5°
Pfund Heller Pfennige^), 1285 schenkt Bertha von Geislingen all ihren Be-
sitz an Weinbergen und Äckern und anderen unbeweglichen Dingen^ö), 1 291
überträgt Hildburg Sellaria ihren Töchtern und Klosterschwestern Adelheid
und Christina zum Unterhalt 11 Pfund Heller0!?, für die Nonnen Mechthild
und Guta, Töchter'des Konrad des Schoppen, übergeben ihre Pfleger Düring
der Schoppe, Chorherr zu Lorch, und sein Bruder Güter in Friesbach 1 2967°),
Albrecht von Hohenrechbert stiftet 1526 1o Pfund Heller Zins und 1556 2o
Pfund Heller Hauptgut für eine ewige Mes.se71 ) , 1 552 gibt Walther von Rinder-
bach, Bürgermeister zu Gmünd, 4 Pfund Heller Zins an die Pfründe seiner
Tochter, der Schwestern Adelheid und Klar?2), Adelheid von Rechberg,
Albrecht des Haucken Witwe, verschreibt eine Reihe Gülten zu Beuren zur
Nutznießung ihrer Kinder in Gotteszell7t), die Konventsfrau Anna Flädin
vermacht 1466 ein Gut zu Holzleuten und 1 f10 Zins mit 2o fl. Hauptgut an
das Licht in der Kustorei74).
Die Gmünder Bürgerin Anna Hammerstetterin, Witwe Hans Berrits, stiftete im
Jahre 1445 ihr Haus und Hofraite mit Garten und allen Zugehörden zu einem
Seelhaus für vier weibliche Personen75). Auch an dieses fielen ■ etliche Stif-
tungen, zum Beispiel 1482, als Anna Schenkin von'Schenkenstein und ihr Ge-
mahl Kaspar Hack von Hoheneck 1o fl. Zins schenken, und 1489, als Anna
Hänlerin, Witwe des Hans Rot zu Gmünd, 2o Pfund Heller stiften76)77).
In diesem Zusammenhang ist noch weiterer kirchlicher Institute außerhalb
des Pfarrverbandes in Gmünd zu gedenken, vor allem des Heilig-Geist-Spitals.
Seine Stiftung liegt noch vo± dem Jahre 126978). Die Stifter sind mit

66) HSTA U 15o8, WUB V S. 285; WB VI S. 18, HSTA U 1509; 1261 Bestätigung
dieser .Stiftung durch Bischof Hartmann von Augsburg.
67) STAG Doc. I, 64
68) HSTA G 1o, WB VIII S.41 5
69) WB IX S.505
70) WB X S. 555; HSTA U 909, G 11
71) HSTA B 565? 1526, HSTA B 45°s 1556
72) HSTA U 1 697
75) HSTA U 1127 vom 17. April 1571
74) HSTA U 15o5
75) HSTA U 2o6o vom 15« Dezember 1445« In der Stiftungsurkunde heißt es,
daß die vier Jungfrauen oder Witwen Gott dienen und zu den Kranken in
Gmünd, sei es tags oder nachts, seien sie reich oder arm, gehen und sie
pflegen sollen. Den Sterbenden sollen sie in ihren Nöten beistehen, die
Toten sollen sie versehen und zum Grabe bereiten. "Weiter wird ausgeführt,
daß das Seelhaus und die Schwestern auf ewig von-allen Abgaben befreit
sein soll. Der Magistrat hat über die Besetzung und Entsetzung des Hau-
ses volle Gewalt und kann unter den vier Seelschwestern eine' zur Meiste-
rin bestimmen. - In den Jahren 1 485/87 wurden die Schwestern.von dem
Franziskanerorden als Tertianerinnen aufgenommen; vgl. OAB Gmünd S.268 f.
76) HSTA U 2o61
77) HSTA U 2o62
78) Zur Sache siehe Denkinger und Wörner, Das städtische Hospital zum Heili-
gen Geist in Schwäbisch-Gmünd in Vergangenheit und Gegenwart; Tübingen
19°5s Mehring, Die Anfänge des Spitals in Gmünd, WVjH 19°9, S.255 ff"
■ und vor allem Reiche, Das deutsche Spital und sein Recht im Mittelalter,
1. Teil; Das deutsche Spital, Geschichte und Gestalt, KRA Heft.111/112,
2. Teil; Das .deutsche Spitalrecht, KRA Heft- 115/114, 1 952.
 
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