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170

Gold'»es Ungeziefer.

Und sie wählen eine Spinne
In Brillanten, die die Kleine
So begehrlich angclächelt
Wie der Alte ihr Figürchen. —

Am Plafond, in einer Ecke
Hatten sich zwei flciß'ge Spinnen
Etablirt mit Knnstgcwcben,

Um sich Opfer einzufangen;

Und die Jüngere sagte stolz:

„Ach, wie auserlesen schön
Muß doch unsere Gattung sein!

Schau', man bildet uns in Gold,

Wählt die kostbarsten Demanten,

Unsere Formen nachzuahmen:

Und es tragen uns am Busen
Allerliebste Menschenfrauen!"

„„Närrin"", sprach die alte Spinne,

„„Siehst du nicht auch Kröten, Schlangen,

Die sie doch, gleich uns, verabscheu'!!,

In Etuis dort als Geschmeide?

Es verräth dadurch der Mensch,

Wie das Gold ihm Alles adelt:

Edelsteine, Werthmetalle,

Und das Scheusal wird zum Schmuck.

Zweifelst du? Die Kleine nimmt
An die Brust die garstige Spinne,

Und den widerlichen Alten,

Weil er Gold hat, an ihr Herz.""

_X Wohlmuth.

Zweideutig.

(Aus einer Preisliste.)

... Es erhielten solche Maschinen von mir:

Herr Schulze in Berlin,

Herr Müller in Hamburg,

Herr Schmitt in Köln a. Rh. u. s. w.
und bin ich sowohl, wie auch die drei angeführten
Herren, zu weiterer Auskunft gerne bereit.

Tempora mutantur etc. etc.

Urahne und Enkel.

Ein Praktikus.

„Warum haben Sie denn das Schlüsselloch bei
Ihrer Hausthüre ganz unten anbringen lassen, Herr
Dampferl? Das ist ja bei'm Anssperren höchst un-
bequem!" — „Unbequem? . . . Seh' ich nicht ein
— Hab' es Abends bei'm Nachhausekommen immer

noch sehr bequem gesunden!"

Vst schon haben muthig' Wagen,
Kluger Sinn und kühne Hand —
Aber Fürchten, Bangen,
Zagen —

Nie ein Unglück abgewandt.

3. £.

Man braucht viele Worte, um
ein Wort zurückznnehmcn. e. w.

Die gefährlichste Lüge ist immer
diejenige, die der Wahrheit am
nächsten kommt. u. Siijr.

D» hast, o Dichter, wohl Ruhm
errungen,

Ist, Vielen zu gefallen, dir gelungen;
Doch soll dein Lob mit Recht er-
schallen,

Muß du auch Einigen nicht gefallen.

X Noderilh.

Um jeden Preis unparteiisch er-
scheinen wollen, führt oft zur schlimm-
sten Parteilichkeit.

Der Unverstand deiner Freunde
schadet dir mehr, als der Verstand
deiner Feinde. s. io.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Praktikus" "Tempora mutantur etc. etc."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Jüttner, Franz
Heine, Thomas Theodor
Entstehungsdatum
um 1894
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1899
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 101.1894, Nr. 2571, S. 170
 
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