Fliegende Blätter (101.1894 (Nr. 2553-2578))

„Kellnerin, einen Kaffee!" — „Wünschen Sie mit Milch?" — „Machen Sie
keine schlechten Witze! . . Cognac und Streichhölzer!"

Ein großes Wort.

Auktionator: „Hier, meine Herr-
schaften, „Schiller's sämmtliche Gedichte"!
Wer bietet etwas darauf?" — Herr:
„EineMark!" —Auktionator: „Eine
Mark für die ganzen Gedichte? . . Aber,
lieber Herr, dafür würde Ich Ihnen
nicht 'mal die „Glocke" dichten!"

Ein guter Gast.

Gast (im Cafö): „Sie, Marqueur,
reserviren Sie mir den Fensterplatz und
die Zeitungen! Ich gehe nur schnell nach
Hause, Kaffee trinken!"

Ein w i l d e r Jäger.
Oberförster: „.. Und was machten
Sie denn da, als die Sau auf Sie zu-
kam?"

Reisender: „Ich suchte mein
Waidmannsheil in der Flucht!"

Die junge Hausfrau.

Bräutigam: „Die beiden Eier
haben mir ganz vorzüglich gemundet,
liebe Irma!" — Braut: „Ich habe
sie aber auch, damit sie recht gut
werden — in Fleischbrühe gekocht!"

Aus einer Theaterkritik.
„Fräulein Hilda, die jugendliche
Liebhaberin unseres Theaters, spielte
gestern mit einer Verve, wie seit
Decennien nicht!"

Kasernhofblüthe.

Lieutenant (Richtung corrigirend): „Feldwebel! Sehen Sie
'mal diesen Mann im zweiten Glied an! Ist das Richtung?! . . .
Kerl steht da wie entgleister Schlafwagen!"

Kritik.

„Glauben Sie, daß sich Doctor Zotels realistisches Drama
Bahn brechen wird?"

„Gewiß! Es ist ganz das richtige Brechmittel!"

Die engen Stiefeletten.