Und in den tiefsten Keller
An eine Kette hing.
Herr Heinrich dachte: Warte,
Dir geb' ich's noch, du Hund.
„Burgwart — fix eine Karte
Mit Ansicht — aber bunt!“
Aus der (per Eilbestellung)
Rief er den Herrn von Krost
Um Hülse an. „He, Burgwart
Dies unverweilt zur Post!“
Zwei Tage d'rauf Herr Heinrich
Befreit im Freien stund:
Vor ihm lag Groitzschens Konrad
Geknebelt bis zum Mund.
„Du wolltest Licht und Aussicht
Und Luft entzieh'n mir, Schuft
Dafür sollst Du mir schwelgen
In Aussicht, Licht und Luft!“
Und in ein Vogelbauer
Setzt' er den Konrad d'rauf
Und hing das an der Mauer
Des Schlosses windberg auf.
Lin ganzes Jahr im Käsig
Der Ritter Konrad faß.
Den Thurm und seine Aussicht
Lr nimmermehr vergaß.
Und wenn den Blick von droben
Ihm Lins gepriesen hat,
Knurrt' er: „Schön ist's da oben —
Man kriegt's nur schließlich satt!“
Georg ^örricher.
Enph emistis ch.
„Ist es wahr, daß der alte Oberförster
so riesig aufschneidet?"
„Das gerade nicht — aber er erinnert
sich immer an mehr als er erlebt hat!"
Beißende Ironie.
Mann: „Für wen strickst Du denn die Strümpfe?"
Frau: „Für einen Wohlthätigkeitsverein!"
Mann: „Weißt Du, von dem könntest Du mir 'mal
die Adresse geben. . . vielleicht wendet man mir auch ein
Paar zu!"
Der Schwarzseher.
O Bienchen, wie ich dich beneide:
Aus Allem Honig saugt dein Mund!
Sogar aus gift'gem Blumenkleide
Holst du des Lebens süße Freude
Und trinkst am Gifte dich gesund.
Dir lacht die Lust aus sedem Leide,
Ich saug' nur Gift aus jeder Freude
Und geh' an diesem Gift zu Grund.
M. wundrkc.
An eine Kette hing.
Herr Heinrich dachte: Warte,
Dir geb' ich's noch, du Hund.
„Burgwart — fix eine Karte
Mit Ansicht — aber bunt!“
Aus der (per Eilbestellung)
Rief er den Herrn von Krost
Um Hülse an. „He, Burgwart
Dies unverweilt zur Post!“
Zwei Tage d'rauf Herr Heinrich
Befreit im Freien stund:
Vor ihm lag Groitzschens Konrad
Geknebelt bis zum Mund.
„Du wolltest Licht und Aussicht
Und Luft entzieh'n mir, Schuft
Dafür sollst Du mir schwelgen
In Aussicht, Licht und Luft!“
Und in ein Vogelbauer
Setzt' er den Konrad d'rauf
Und hing das an der Mauer
Des Schlosses windberg auf.
Lin ganzes Jahr im Käsig
Der Ritter Konrad faß.
Den Thurm und seine Aussicht
Lr nimmermehr vergaß.
Und wenn den Blick von droben
Ihm Lins gepriesen hat,
Knurrt' er: „Schön ist's da oben —
Man kriegt's nur schließlich satt!“
Georg ^örricher.
Enph emistis ch.
„Ist es wahr, daß der alte Oberförster
so riesig aufschneidet?"
„Das gerade nicht — aber er erinnert
sich immer an mehr als er erlebt hat!"
Beißende Ironie.
Mann: „Für wen strickst Du denn die Strümpfe?"
Frau: „Für einen Wohlthätigkeitsverein!"
Mann: „Weißt Du, von dem könntest Du mir 'mal
die Adresse geben. . . vielleicht wendet man mir auch ein
Paar zu!"
Der Schwarzseher.
O Bienchen, wie ich dich beneide:
Aus Allem Honig saugt dein Mund!
Sogar aus gift'gem Blumenkleide
Holst du des Lebens süße Freude
Und trinkst am Gifte dich gesund.
Dir lacht die Lust aus sedem Leide,
Ich saug' nur Gift aus jeder Freude
Und geh' an diesem Gift zu Grund.
M. wundrkc.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Konrad und Heinrich. Eine hell-dunkle Ballade"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 109.1898, Nr. 2776, S. 153
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg