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84

A la Semiramis.

Als bis der kecke Mederfürst
Besiegt in meinen Händen!“

Und durch die Strassen Babylons,
Die Grossen all’ zur Seite,

Zog Königin Semiramis
Dem Ileer voran zum Streite,

Ein helles Jauchzen ging durch’s Volk ;
Es warf sich auf die Erde.

Doch leise hiess es: „Seht, sie sitzt,
Nur halb frisirt zu Pferde!“

Und bei den Frau’n und Jungfraun lief
Es rasch herum wie Feuer:

Die Mode sei’s von Ninive —

Die neueste Mode heuer*

Was weiblich war zu Babylon,
Verschwand da im Gelasse . ft

Und trat bald nachher halb f1'1
Stolz wieder auf die Strasse.

mm

Beim Palmsudklatsche Nachmittags
Nicht eine Grösse fehlte:

Zur Linken nur frisirt erschien,
Wer zur Gesellschaft zählte.

Frau „Sklavenvogt“, Frau „Schatzhauswart“
Erklärten süss beklommen,

So etwas Schön’s sei lang nicht mehr
Aus Ninive gekommen!

Doch wie sie durch die Strassen
Da runzelt’ sie die Brauen.

„Was sollen,“ sprach sie zürnend:
Die halb frisirten Frauen?

Frau ,, Ober-Ziegelstei n - Archiv-
Verwahrer“, ihr zur Seite
Frau „Königstraumausdeuter“ und
Frau „Rath im Männerstreite“.

Und keine Woche ging in’s Land,
Da ward die frohe Kunde:
„Semiramis kehrt siegreich heim
Zur heutigen Mittagsstunde!“

Aefft, was mir rasche Pflicht ge^

Zum Hohn so nach die Menge?1 ^
„Nein, Herrin,“ sprach der Narr,

Ein Lächeln Dir, nicht Strenge-

Sie ahmen blos mit Staunen stets
Dir nach, der Wunderbaren!

Gelingt’s auch mit dem Geiste nicht,

pr.

So glückt’s doch mit — den Haaren!“


Galant.

Lieutenant (zu einer Dame,
die beim Abfahren des Zuges,
ihren auf dem Bahnsteig winkenden
Freundinnen Handküsse zum Ab-
schied zuwirft): „Möchte gnädiges
Fräulein darauf aufnrerksam
machen, daß es verboten ist,
gefährliche Gegenstände zum
Coup6fenster hinanszuwerfen!"

Entschuldigung.

Richter (zum Angeklagten):
„Sie haben sich eine Flasche
Wein gekauft und mit falschem
Geld gezahlt?"

Angeklagter: „Ich bitte,

Herr Richter, der Wein war
auch nicht echt!"


Der schlaue Isidor.

.Was treibst Du denn da mit meiner Rechenmaschine

Isidor?" — Fch lasst "m
nur eben meine Schuld
ausrechnen! *

Ein schöner

de»

Süffel: „Was ist
hassirt, Bummer!, daß
beglückt d'reinschailst?

fittc»

Bummel: „Ich t,n „cf)» ,
wunderschönen Traum * jw1
Trinke ich da im

Krügel und wic's zu"'
kommt, wache ich auf!"

S ch > a »- ^ cit»;

Manu: „Heute
famose Flasche Wem st t-s ^
— Frau: „Der Arzt

- Mau"'.'-'^
'ch habe ihn dazu cin.chl'"

doch verboten 1"

Verantwortlicher Redacteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun &
für die Herausgabe und Redaction verantwortlich: Oskar Lechner in Wien I. — Kgl.

Hiezu Im« Beiblatt.

Schneider in München. — In Oesterr^^d
Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler >u
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"A la Semiramis" "Der schlaue Isidor"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinicke, Emil
Roeseler, August
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1897
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Hausaufgabe
Schüler <Motiv>
Babylon
Meder
Karikatur
Rechenmaschine <Motiv>
Semiramis <Assyrien, Königin>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 111.1899, Nr. 2820, S. 84
 
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