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33134.

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hastig Loos? Kolossal! . . Mal 'raus damit! Sicher
Haupttreffer!"

Schnarrberg hatte sein Notizbuch hervorgezogen und
starrte erregt hinein — dann wieder auf den Anschlag.

„Kinder", rief er plötzlich in den höchsten Tönen,
„Kinder — einfach fabelhast — tausend Märker —
seht mal — 33134!"

Seine beiden Begleiter ließen gleichzeitig die Monocles
aus den Augen fallen und sahen erregt in das Buch,
dann auf die Tafel.

„Pyramidal!" krähte Schneidcwitz. „Pyramidal!
Gratnlire! Tausend Märker! Ohne Abzug in vierzehn
Tagen! Einfach schamloses Glück!"

Rollpitz war eine halbe Minute regungslos ge-
standen. Dann plötzlich stieß er den Säbel klirrend auf's
Pflaster und rief, wie wenn er ein Regiment zn kom-
mandiren hätte, kategorisch — unweigerlich: „Sekt!"

Schneidewitz sah ihn mit neidiger Miene an. Wieder
'mal feudale Idee weggeschnappt. Immerhin glanzvoll!
„Sekt!" rief er deßhalb auch.

Schnarrberg sah die Freunde gönnerhaft an.

„Machen wir!" sagte er mit einer Krösusmiene.
Jauchzend nahmen ihn die Kameraden in die Mitte. So
ging's nach dem Weinhaus. Wen sie unterwegs an in-
timen Bekannten begegneten, der wurde eingeladen. So
kam eine ganz nette kleine Schaar zusammen.

„Guten Mor'n, Herr Meier!" rief Schnarrberg dem
Restaurateur zu, als man eintrat. „Sofort drei weitere
Kellner anstellen! Sämmtliches Personal, bis ich abwinke,
permanent Sekt und Austern 'ranschleppen I Feudalster
Frühschoppen dieses Jahrhunderts!"

Bald saß man in übermüthigster Feststimmung bei-
sammen. Ungezählte Toaste wurden ausgebracht, alle
natürlich auf Schnarrberg, der in Entzücken schwamm. —

Endlich — die Mittagsstunde war bereits bedeutend
überschritten — dachte man an's Aufbrechen. Der Fest-
geber winkte den Oberkellner heran; die anderen Herren
machten Toilette.

„99, 12— bitte!" sagte der Oberkellner.

„99, 12!" wiederholte Schnarrberg mit einem groß-
artigen Rundblick und legte einen Hunderter ans
den Tisch und noch einen Thaler darauf. „Stimmt!"

Der Oberkellner machte eine riesige Verbeugung.

„Sämmtliche Monatskröten verknaxt!" seufzte

Schnarrberg, während er
nach der Garderobe ging.

Plötzlich schien es ihm
einen Stich durch das
Herz gegeben zu haben.
— Er fuhr mit der Hand
nach der Brusttasche, zog
das Notizbuch heraus und
trat an einen Lüster.

Dann sank er ächzend
in einen Fauteuil. — —
„Scheußlich I" murmelte
er. „Zahlen verwechselt I
33134 — Fahrrad-
n n m m e r!"

W. Herbert.

Beruhigung.

Herr (auf dem Jahrmarkt, aus einer Schaubude tretend): „Wie
konnte ich nur so einfältig sein, da hineinzngehen!" — Diener:
„Tröste» Sic sich — gestern sind sogar zwei Professoren hier 'rein-
gefallen !" _

24*
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"33134" "Beruhigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Albrecht, Henry
Entstehungsdatum (normiert)
1899 - 1899
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 111.1899, Nr. 2837, S. 279

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