'E ^in-Pimpelhagen giebt es, wie überall in der Welt, Wirths-
E ^user, die behaglich sind, Männer, welche hineingehen, und
äictr denen das ein Gräuel ist. In Klein-Pimpelhagen aber
9ei'abe J ^^lhshausgehen der ortsangesessenen Ehemänner nach-
Kalamität geworden — so behauptete wenigstens die Frau
^'her, und die sämmtlichen Pimpelhäger besseren Hälften
gaben ihr bereitwillig darin Recht. Da aber Frauen niemals bei
halben Maßregeln stehen bleiben, so ließen es mich die von Klein-
Pimpelhagen nicht bei bloßen Klagen bewenden, sondern die Frau
Bürgermeister rief insgeheim ihre leidenden Mitschwestern zu einem
Meeting zusammen, um über Mittel zu berathen, die unsoliden
Gatten durch andere als die schon etwas abgenutzten Rosenketten
Hren ait ^8 Haus zu fesseln. Stach mehrstündiger, ebenso ver-
^hi,l ^ ^ erreSter Debatte kam die hochansehnliche Versammlung
® Uhr Abends die eheherrlichen Stiefel von ganz
Dt*9iite(( !^U ronfisciren — eine Maßregel, die zwar nicht sehr
Un^ unter allen Umständen wirksam ist.
^lz ^ j° geschah
ber ueicyay es denn auch,
"rgermeister von Klein-
es o w9en nach der Anstrengung
lt,0^tberh'Cnten ^"chtmahles sich zum
!'^ä>len ^bendschoppen in den
" Bock" -
1? »
zurückziehen wollte,
' ^aß ex seine Stiesel nicht
betg’et)ll.nb als er eine volle Stunde
er oiZ ^ darnach gesucht hatte, wußte
es , "hlerzogener Ehemann, was
Knurr ^ hatte und fügte sich mit
beit"eib['cjln*> Brummen in das Un-
cheir ,'s^W Du, mein liebes Männ-
IW~ am andern Morgen die
Frau Bürgermeister zu ihrem Gatten, „wie wohl und frisch Du
aussiehst, wenn Du hübsch solid zu Hause geblieben bist! Und die
Arbeit wird Dir noch einmal so gilt und schnell von statten gehen,
wenn der Kopf hell und der Verstand klar ist. Denn das viele
Biertrinken versumpft und verdummt den besten Menschen und
macht ihn seinen heiligsten Pflichten
abwendig."
So ging es einige Tage, und
dem guten Bürgermeister hing förm-
lich die Zunge heraus vor Durst.
Als er aber so nach und nach da-
hinter kam, daß er nicht allein unter
einer solch schmählichen Haustyrannci
zu leiden habe, sondern die sämmt-
lichen Pimpelhäger Ehemänner das
Opfer eines schnöden Komplottes ge-
worden seien, kam die mißhandelte
männliche Würde mit elementarer
Gewalt zum Durchbruch, und er rief
auch seinerseits an einem blauen
9
E ^user, die behaglich sind, Männer, welche hineingehen, und
äictr denen das ein Gräuel ist. In Klein-Pimpelhagen aber
9ei'abe J ^^lhshausgehen der ortsangesessenen Ehemänner nach-
Kalamität geworden — so behauptete wenigstens die Frau
^'her, und die sämmtlichen Pimpelhäger besseren Hälften
gaben ihr bereitwillig darin Recht. Da aber Frauen niemals bei
halben Maßregeln stehen bleiben, so ließen es mich die von Klein-
Pimpelhagen nicht bei bloßen Klagen bewenden, sondern die Frau
Bürgermeister rief insgeheim ihre leidenden Mitschwestern zu einem
Meeting zusammen, um über Mittel zu berathen, die unsoliden
Gatten durch andere als die schon etwas abgenutzten Rosenketten
Hren ait ^8 Haus zu fesseln. Stach mehrstündiger, ebenso ver-
^hi,l ^ ^ erreSter Debatte kam die hochansehnliche Versammlung
® Uhr Abends die eheherrlichen Stiefel von ganz
Dt*9iite(( !^U ronfisciren — eine Maßregel, die zwar nicht sehr
Un^ unter allen Umständen wirksam ist.
^lz ^ j° geschah
ber ueicyay es denn auch,
"rgermeister von Klein-
es o w9en nach der Anstrengung
lt,0^tberh'Cnten ^"chtmahles sich zum
!'^ä>len ^bendschoppen in den
" Bock" -
1? »
zurückziehen wollte,
' ^aß ex seine Stiesel nicht
betg’et)ll.nb als er eine volle Stunde
er oiZ ^ darnach gesucht hatte, wußte
es , "hlerzogener Ehemann, was
Knurr ^ hatte und fügte sich mit
beit"eib['cjln*> Brummen in das Un-
cheir ,'s^W Du, mein liebes Männ-
IW~ am andern Morgen die
Frau Bürgermeister zu ihrem Gatten, „wie wohl und frisch Du
aussiehst, wenn Du hübsch solid zu Hause geblieben bist! Und die
Arbeit wird Dir noch einmal so gilt und schnell von statten gehen,
wenn der Kopf hell und der Verstand klar ist. Denn das viele
Biertrinken versumpft und verdummt den besten Menschen und
macht ihn seinen heiligsten Pflichten
abwendig."
So ging es einige Tage, und
dem guten Bürgermeister hing förm-
lich die Zunge heraus vor Durst.
Als er aber so nach und nach da-
hinter kam, daß er nicht allein unter
einer solch schmählichen Haustyrannci
zu leiden habe, sondern die sämmt-
lichen Pimpelhäger Ehemänner das
Opfer eines schnöden Komplottes ge-
worden seien, kam die mißhandelte
männliche Würde mit elementarer
Gewalt zum Durchbruch, und er rief
auch seinerseits an einem blauen
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wurst wider Wurst"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1900
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)