Fliegende Blätter (112.1900 (Nr. 2840-2865))

D'rnähm. 275

Ls häng! ooch in Zimmer da noch ä Bild —

's is so änne Art von Werthshausschild —

Das er damals, verschossen un liebesdotl,
fer’n Vater von Gäkhchen gemalt Hamen soll.

Doch viele Bordräs befinden sich hier:
von Säthchens Altern, von ihn un ihr,

Un Briefe von ihrer un seiner Hand,

Hibsch eingerahmt, hängen an d'r Wand —

Gorzum, ä Museum is uffgebaut,

Was de Zeder, der hingommt, sich beschaut. —

So is da letzt ooch ä Zremder gegomm,

Der da Alles in Augenschein hat genomm,

De Bilder un Briefe hat betracht
Un sich fortwährend Notizen gemacht,

Sich ooch eingehend hat lasten beschreim
Den Dichter sei Lähm hier un Treim.

Un wie er nu grindlich sich informirt,

Da spricht'r fcr'n Gellner, der'n rumgefiehrt:

„von höchstem Interesse! Das muß ich sagen!

Und hier hat sich Alles das zugetragen?"

„„Hier! — heeßt das, bis uff das Eene ähm:
Bassirt is die Sache in Hause d'rnähm!""

Georg Lörrr'chec.

In der Verlegenheit.

mit Ihrer Kundschaft beehren, damit ich auch das letzte Hinder-
mt>: die Beschaffung der Verlobungsringe, mit Elejanz
nehmen kann!"

«-'©/tS' D'rnähm.

(Sdchfisch )

lHon „Gaffee Geßwein" hammse wohl geheert,

Am Briehl in Leibzg? — Das is sähenswerth!

Da is in Angdreh änne Inschrift ze läsen,

Daß „Goethe" als Studio hier Stammgast gewäsen,
Hier Dage und Nächte langk zugebracht
Un Gäthchen Scheengopf de Gur hat gemacht.

„. . Daß Sie Johann küßte, Julie, finde ich noch
verzeihlich, aber daß Sie ihn wieder küßten — da
hört sich Alles auf!" — „Ach, entschuldigen Sie, gnädige
Frau, ich war über diese Keckheit so überrascht, daß ich
ganz den Kops verloren!"