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Die schönste Frau.
Sultan und strich sich zu ihrer Verwunder-
ung behaglich den Bart. „Glaubt Ihr
denn, ich kannte Euch nicht? Alle kenne
ich Euch — Jede von Euch kenne ich bis
in ihre geheimsten Gedanken! Meint Ihr,
ich habe nicht gewußt, daß Ihr Alle das
Geheimniß bald ausplaudern würdet?! Denn ausgexlaudert", setzteer mit einem strafenden
Blick hinzu, „habt Ihr es ja Alle!"
Zwölf Köpfchen senkten sich schuldbewußt.
„Aber ich zürne Euch nicht!" fuhr er lachend fort. „Gerade darauf fußte ja
meine Entscheidung. Ich habe gewußt: die Schönste unter Euch ist auch die Schwatz-
hafteste! Nun wißt Ihr wohl, wie Ihr daran seid: Diejenige von Luch, welche
das Geheimniß zuerst verrathen hat, ist die Schönste im lharem!" —
Und Friede und Freude herrschte wieder. Der weise hatte abermals Recht behalten.
Jede von den Frauen war glücklich, weil nun Jede überzeugt war, sie sei die Schönste;
denn welche Frau wüßte nicht, daß sie die Erste ist, die ein Geheimniß aus-
schwätzt!?
Bedenkliche Probe.
Du, Girgl, warum heißt denn der da der Regenbogen-Sepp?
Laß' Dir von ihm nur a' Watschen geben, nacha mirkst es gleich!
M o d e r u e A n z e i g c.
Arzt gesucht,
der meiner Frau gegen ihr Leiden
das Radeln nicht empfiehlt.
Auch eine Kritik.
A: „Unsere neue Sängerin gefällt
Ihnen nicht?"
B: „Nein. . das heißt, sie ge-
fällt mir sehr, wenn sie nicht
singt!"
Klassi s ch.
A: „Welchen Gasthof würden
Sie mir in dem Städtchen empfehlen
— soll ich in die „Post" oder in
den „Löwen" gehen?"
B: „Gehen Sie in die „Post"
— ,es ist int Löwen häßlich ein-
gerichtet' !"
Die schönste Frau.
Sultan und strich sich zu ihrer Verwunder-
ung behaglich den Bart. „Glaubt Ihr
denn, ich kannte Euch nicht? Alle kenne
ich Euch — Jede von Euch kenne ich bis
in ihre geheimsten Gedanken! Meint Ihr,
ich habe nicht gewußt, daß Ihr Alle das
Geheimniß bald ausplaudern würdet?! Denn ausgexlaudert", setzteer mit einem strafenden
Blick hinzu, „habt Ihr es ja Alle!"
Zwölf Köpfchen senkten sich schuldbewußt.
„Aber ich zürne Euch nicht!" fuhr er lachend fort. „Gerade darauf fußte ja
meine Entscheidung. Ich habe gewußt: die Schönste unter Euch ist auch die Schwatz-
hafteste! Nun wißt Ihr wohl, wie Ihr daran seid: Diejenige von Luch, welche
das Geheimniß zuerst verrathen hat, ist die Schönste im lharem!" —
Und Friede und Freude herrschte wieder. Der weise hatte abermals Recht behalten.
Jede von den Frauen war glücklich, weil nun Jede überzeugt war, sie sei die Schönste;
denn welche Frau wüßte nicht, daß sie die Erste ist, die ein Geheimniß aus-
schwätzt!?
Bedenkliche Probe.
Du, Girgl, warum heißt denn der da der Regenbogen-Sepp?
Laß' Dir von ihm nur a' Watschen geben, nacha mirkst es gleich!
M o d e r u e A n z e i g c.
Arzt gesucht,
der meiner Frau gegen ihr Leiden
das Radeln nicht empfiehlt.
Auch eine Kritik.
A: „Unsere neue Sängerin gefällt
Ihnen nicht?"
B: „Nein. . das heißt, sie ge-
fällt mir sehr, wenn sie nicht
singt!"
Klassi s ch.
A: „Welchen Gasthof würden
Sie mir in dem Städtchen empfehlen
— soll ich in die „Post" oder in
den „Löwen" gehen?"
B: „Gehen Sie in die „Post"
— ,es ist int Löwen häßlich ein-
gerichtet' !"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die schönste Frau" "Bedenkliche Probe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 113.1900, Nr. 2876, S. 126
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg