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Jochen sattelt denn auch am anderen Morgen in aller Frühe den
Fuchsen und reitet in die Stadt zum Rechtsanwalt.

Wie der Gutsherr mit dem pressanten Brief, den er seinem
Rechtsvertreter schicken will, zu Ende ist, in die Gesindestube tritt
und nach dem Jochen fragt, heißt es, der sei schon längst fort in die
Stadt zum Rechtsanwalt. „So ein Tölpel!" murmelt der Herr,
schüttelt den Kopf und sagt dann: „Gut, Friedrich, nun mußt eben
Du mit dem Brief in die Stadt reiten!" —

Inzwischen ist Jochen beim Rechtsanwalt angekommen. „Guten
Morgen, Herr Doctor!" sagt er und stellt sich breit in die Kanzlei.

„Guten Morgen, Jochen!" antwortet der Rechtsanwalt. „Was
bringst Du Schönes?" — „Nichts!" entgegnet Jochen. „Der
Herr sagte nur gestern Abend, ich solle heute herreiten!"

ige Leute.

Dem Rechtsanwalt ist es natürlich sofort klar, daß hier ein
Mißverständniß in Mitte liegt. Er schreibt einige höfliche Zeilen,
worin er um Aufklärung bittet, gibt diese dem Knecht und sagt:
„So, Jochen, mit dem Brief reitest Du heim! Das Weitere
findet sich!"

Auf halbem Wege stößt Jochen auf Fritz. „Guten Tag,

Fritz!" ruft er. „Wohin?" — „Mit dem Brief da soll ich in die
Stadt reiten", antwortet Fritz, „zum Rechtsanwalt!"

Jochen ist erst einen Augenblick verwundert; dann ruft er
vergnügt: „Gut, daß wir uns treffen! Schau, hier Hab' ich
schon die Antwort d'rauf! Kannst gleich wieder mit mir
umkehren I"

Und einträchtig und froh der gethanen Pflicht traben sie
Nachmittags im Gutshof ein. s. k.

(konsequent.

„Einen Augenblick, Herr Dickerl! War-
um rennen Sie denn so furchtbar?" — „Ich
mache eben meinen täglichen Eutfettungs-
dauermarsch ab — aber wenn Sie mir was
zu sagen haben, so sprechen Sie nur, ich
lauf' inzwischen um Sic herum!"

Splitter.

Einer in Allem findet ein Haar,
So wird ein „Zopf" d'rans nach Tag
und Jahr. ©. s. w.

Frau Treue.

^rau Treue scheut den Lärm der Welt
Und wandelt auf stillen Pfaden.

Der Glückliche, der sie trifft, erhält
Die höchsten von allen Gnaden.

Sie gieöt nichts auf Ehren, Gut und Brauch,
Die bei uns herrschen und gelten;
Darum sieht man Frau Treue auch
Bei uns Menschen so selten.

Alb. tvoverich.

G e m ü t h l i ch.

Colporteur:

„Hier bringe ich wieder eine Lieferung
vom Conversationslexikon!"

Kunde (schwerkrank):

„Ach, das wird wohl die letzte sein, die
ich annehme!"

Colporteur:

„Unsinn, Sie werden doch jetzt nicht
sterben! . . Was wollen S' denn mit dem
unvollständigen Werk anfangen?"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Diensteifrige Leute"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 113.1900, Nr. 2888, S. 272

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