Splitter.
Min allzu glühender Verehrer der Menschheit wird leicht zum
Menschenfeind. _ «. w.
ine Lüge kommt selten allein. c. w.
Hatir'schc Wahrheit so Mancher erfaßt
Nur dann, wenn sie auf And're paßt.
<®. ®. w.
E^anch' sogenannter 8slk-vaaäs man verdankt feine Stellung
blos der Kunst, Andere für sich arbeiten zu lassen. L°cc°.
Das gebildete Dienstmädchen. 283
Freundin: „. . . Mir scheint, Dein Dienstmädchen horcht an
der Thür! . . Wollen wir nicht lieber französisch sprechen?"
Hausfrau: „Ach nein; weißt Du, da blamiren wir uns
nur!" _
Eigcnt h ü in l i ch e Folge r n n g.
Köchin: „. . . Warum soll denn der Kürassier nicht mein
Bruder sein?"
Madam: „Ach, belügen Sie mich doch nicht! So viel wie
der kann ein Bruder gar nicht essen!"
•Hilf cftb Ben Scheddad, der Araber Scheich,
(IJli War an irdischen Gütern reich. —
lind auf dem Markt in Wedina's Straßen
Kauft' er von den Bäudlern, die dort faßen,
Sin weißes Weib und ein schwarzes Roß —
Jenes schön wie ein Paradiesesgenoß,
lind dieses edel nach streng-
sten Maßen. —
Und als er gezahlt mit
schwerem Gold
lind eben von dannen ziehen
wollt'
Mit dem weißen Weib und
dein schwarzen Renner,
Da näherte sich ihm einer der
Männer,
Der bei dein Kandel war zu-
gegen.
„2csid Ben öchcddad, mög'
Allah's Segen
Deine Straßen machen zu
Rosenwegen!
Du hast hier erstanden so
köstliche Beute,
Nun sorge, daß auch andere
Tente
Sich Deines Reichthum's mögen erfreu'»;
lind daß ich Deiner Großmuth gedenke —
Komm' und führ' mich in jene Schenke
Und laß uns zusammen fröhlich sein!" —
— Und es folgte der gute Scheich
Dem Andern in die Schenke gleich,
wo er das weiße Weib und das schwarze Roß
Fürsorglich in einen Nebenraum schloß.
Doch als der Fremde rief: „wirth, bring'wein!"
Da sagte Iesid Ben Scheddad: „„Nein!
Der Koran verbietet, den wein zu trinken,
Und ich will nicht in die lhöllc sinken!"" —
— „So ist es," sprach der Andere, „indessen,
wo ist verboten, den wein zu essen?
lherr wirth, füll' uns den wein in Teller,
Und bring' uns Löffel auch herein!" —
Und Jesid aß, und er aß schneller,
Als sein Gefährte aß den wein.
Und als der dritte Teller war leer —
Da sah er seinen Freund nicht mehr.
Min allzu glühender Verehrer der Menschheit wird leicht zum
Menschenfeind. _ «. w.
ine Lüge kommt selten allein. c. w.
Hatir'schc Wahrheit so Mancher erfaßt
Nur dann, wenn sie auf And're paßt.
<®. ®. w.
E^anch' sogenannter 8slk-vaaäs man verdankt feine Stellung
blos der Kunst, Andere für sich arbeiten zu lassen. L°cc°.
Das gebildete Dienstmädchen. 283
Freundin: „. . . Mir scheint, Dein Dienstmädchen horcht an
der Thür! . . Wollen wir nicht lieber französisch sprechen?"
Hausfrau: „Ach nein; weißt Du, da blamiren wir uns
nur!" _
Eigcnt h ü in l i ch e Folge r n n g.
Köchin: „. . . Warum soll denn der Kürassier nicht mein
Bruder sein?"
Madam: „Ach, belügen Sie mich doch nicht! So viel wie
der kann ein Bruder gar nicht essen!"
•Hilf cftb Ben Scheddad, der Araber Scheich,
(IJli War an irdischen Gütern reich. —
lind auf dem Markt in Wedina's Straßen
Kauft' er von den Bäudlern, die dort faßen,
Sin weißes Weib und ein schwarzes Roß —
Jenes schön wie ein Paradiesesgenoß,
lind dieses edel nach streng-
sten Maßen. —
Und als er gezahlt mit
schwerem Gold
lind eben von dannen ziehen
wollt'
Mit dem weißen Weib und
dein schwarzen Renner,
Da näherte sich ihm einer der
Männer,
Der bei dein Kandel war zu-
gegen.
„2csid Ben öchcddad, mög'
Allah's Segen
Deine Straßen machen zu
Rosenwegen!
Du hast hier erstanden so
köstliche Beute,
Nun sorge, daß auch andere
Tente
Sich Deines Reichthum's mögen erfreu'»;
lind daß ich Deiner Großmuth gedenke —
Komm' und führ' mich in jene Schenke
Und laß uns zusammen fröhlich sein!" —
— Und es folgte der gute Scheich
Dem Andern in die Schenke gleich,
wo er das weiße Weib und das schwarze Roß
Fürsorglich in einen Nebenraum schloß.
Doch als der Fremde rief: „wirth, bring'wein!"
Da sagte Iesid Ben Scheddad: „„Nein!
Der Koran verbietet, den wein zu trinken,
Und ich will nicht in die lhöllc sinken!"" —
— „So ist es," sprach der Andere, „indessen,
wo ist verboten, den wein zu essen?
lherr wirth, füll' uns den wein in Teller,
Und bring' uns Löffel auch herein!" —
Und Jesid aß, und er aß schneller,
Als sein Gefährte aß den wein.
Und als der dritte Teller war leer —
Da sah er seinen Freund nicht mehr.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verwandlung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1900
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 113.1900, Nr. 2889, S. 283
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg