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Moderner Briefsteller.

nöthigten, wodurch ich Unglückliche gezwungen ward, ein Kapi-
tal zu künden!

Auf den gerechten Grund dieser so unendlich traurigen
Verhältnisse wage ich es bei dermalen äußerst beschränkten
Kaffamitteln das Nahen des schrecklichen Miethzinses in
geeignete Erwähnung zu bringen, und knüpfe hieran die gehor-
samste Bitte:

„mir zur Bezahlung meiner 1100 Thaler betra-
„genden Miethe seitens Ew. K. H. gnädigste
„Beihilfe angedethen zu lassen rc."

Das Bewußtsein, wie E. K. H. stets arme Wittwen
und Waisen huldrcichst betrachtet rc. erstirbt

Bettelst» ergen, am 24. April 1850.

WilhelmSplatz Nro. I. 1. Stock.

Ew. K. H. unterthänigste

Theophanie Juno v. Kielfeder,

nee Baronesse de Tintenklecks.

(Fortsetzung folgt.)

Die sonderbare Brautbitte.

(Im «Kiefer Dialekt.)

3L Brautpaar kommt zum Pfarrer nef,
Sia möchta copuliret sef.

„Ja,-' sagt d'r Pfarrer, „dös ischt recht,
„Denn wärle 's Heuricha ischt net schlecht.

„Denn d' Eah, dia ischt von Gott eingsetzi,
„Und wear sta äschtamirt und schätzt,

„Und afangt mit 'm guata Sinn,

„Dear Hot viel Glück und Sega drin.

„Und was könnt no" wol besser sei,

„Als wama Hot a Weible sef,

„Dia fleistng ischt und brav und guat,

„Und alles gschickt und eisring thuat.

Die sonderbare Brautbitte.

„Und ischt d'r Ma" oh, wias ses g'höart,
„Und hält fef Weible liab und wearth,
„Rocht möcht i ebbes Schoners seah,

„As d's Leba in 'r sotla Eah.

„Drum wan d'r wcnt recht glückling sef,
„So merket wohl und globets sef,

„Daß dear viel Glück und Sega Hot,

„Wo treu aus Gottes Wega goht."

Und d' Braut ischt von dear schöana Red
So grührt, daß beinoh grina hält.

Doch guckt's da Pfarrer sehnle a":

„Was willscht no"“ sagt ’t „no! sag a"?"

„ „Herr Pfarrer Haltes mers halt z' guat,
„,,J Habs zum saga fascht net Muath;
„„Doch hält' i halt a Bittle no",

,,„J woiß, wanns sef ka", theant ses scho".

„„Do wia ma letzscht begraba Hot
,,„D' Fro Psarrere seling, tröast sta Gott,
„„Do gsällt's m'r halt gar seindle guat,
„„Daß „weiland Fro" mäs hoißa thuat.

„„Drum setzscs halt, i bitt gar schöa,
„„Und theants me drum net scheel äseah,
„„Wann i verkündingt wäara thua
„„Halt „weiland Jungfer" oh d'rzua.""

Vergänglichkeit.

„Denk dir Mann, der schwarzscheckige OchS ist hin worden,
derweil du in der Stadt g'wesen."

„O mein Gott, wie schnell ist's doch um unS geschehen!»
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die sonderbare Brautbitte" "Vergänglichkeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Trauer <Motiv>
Pfarrer <Motiv>
Totenbett
Gebet <Motiv>
Bäuerin <Motiv>
Karikatur
Bauer <Motiv>
Aufgebot
Ochse <Motiv>
Brautpaar
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 12.1850, Nr. 273, S. 71

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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