Fliegende Blätter (121.1904 (Nr. 3075-3100))

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Parabel.

ZMm frühen Morgen ging durch's Jeld

ein Knabe,

Der freute sich ob jeöer kleinen Gabe,

Die ihm Natur beschert mit vollen Händen,

Und mit sich nahm er manche ihrer Spenden.

„welch schöne Blume! Die laß ich nicht

stehen!

Der bunte Stein da! Lr muß mit mir

gehen."

— 3>—

Lin zierlich Moos, ein Käfer goldig

schimmernd,

Ein prächt'ger Schmetterling, die Ilügel

flimmernd —

Lins nach dem andern glückt' ihm zu er-
fassen,

Und niemals, glaubt' er, würd' er davon

lassen.

Doch als die Sonne höher nun gestiegen,

Da wurde Last, was anfangs ihm Ver-
gnügen.

Von manchen Dingen war der Neiz ver-
schwunden

Und alles das hat er zu schwer gefunden.

Er warf das Meiste fort. — Verzeiht's dem

Jungen!-

— So geht's im Leben mit Erinnerungen.

Marie Holthausen.

Vorsicht! g.

A: „Warum gratulieren Sie Herrn Legationsrat nicht zu seiner Verheiratung?" — B: „Ich kann
das nicht recht; ich kenne seine Frau nicht!" — A: „Dann solltet: Sie ihr gratulieren!" — B: „Das kann
ich als ehrlicher Mann erst recht nicht, denn ich kenne ihn!"