Fliegende Blätter (121.1904 (Nr. 3075-3100))

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Deutlich klingt Gttos Stimme heraus:

„Maecenas atavis edite regibus,

O et praesidium et dulce decus meum,

Sunt quos curriculo pulverem Olympicum
Collegisse juvat, metaque fervidis . .

„Ach, wie belegt I" seufzt die Gattin. Er
aber ruft: „Na, da soll doch ... I" Und während
der drinnen ruhig wie ihm zum loohn weiter-
fährt, reißt er außer sich vor Zorn unter dem
Wehklagen seiner Frau die Türe auf — sie
treten ein . . . das Zimmer ist leer ... das j)ar-
terrefenster nach dem Garten steht offen und
auf dem Schreibtisch wiederholt etwas heiser

und krächzend das — Grammophon die Mde
von lhoraz:

„Maecenas atavis edite regibus . .

denn das Dienstmädchen, das mit Gtto iin
Komplott war, hatte es eben wieder heimlich
frisch aufgezogen. —-

Sehnen. -4-

Ein Fläschchen Benzin steht einsam
beim Schneider im Kasteneck.

Ls schläfert, tftur Fleckeputzen —
ist das denn ein Lebenszweck?!

Ls träumt von einem Auto-
mobil in stählerner Pracht,
das pustend und schnaubend dahinsaust
und die Straßen unsicher macht.

Hans Karl.

U n g a l a n t.

Richter: „Wie alt find Sie?"

Dame: „Aber, Herr Präsident, wissen Sie
denn nicht, daß eine Dame immer so alt ist,
wie sie aussieht?"

Richter: „Für so alt hätte ich Sie nicht
gehalten!"

A u ttottc e.

O

fr

yiit S ch tu e r z.

„Witwe wünscht die alten Kleider ihres ge-
storbenen Mannes zu verkaufen. Bei solchen,
denen sie passen - Ehe nicht ausgeschlossen!"

Direktor des zoologischen Garteu§ (zum Wärter): „In wns
machen beim Sie da oben?"

Wärter: ..Ach, Herr Direktor, ich Hab' wieder so kolossale Zahn-
schmerzen!"