Kindliche Ansdrncksweise
Die rechte Form.
„Was willst Du, mein
Kind?"
Um zwei Pfennig Näh-
nadeln für die Mutter, und
um einen Pfennig, wo die
Großmutter durchkann!"
Das Leben,
Wohl ist das Dasein Kampf und Krieg,
Doch freue dich, ;u streben.
Das Leben ist ein Pyrrhussieg —
Du wirst nicht nochmals leben.
_ 3- v. Cubaffv-
Ironie des Schicksals.
„Wie konnten Sie nur aiif so einen plutnp mi-
gelegten Schwindel hereinfallen mtb sich durch den
Brief des Angeklagten zur Herausgabe der hundert
Mark verleiten lassen? . . Was sind Sie denn eigent-
lich?" — „Graphologe!"
Schätzung.
Züa& du kannst, Was du nicht kannst,
Schätz' nicht ;u sehr. Halt' für schwer.
_^ ^_ B. Auhnert.
er
; berühmte Advokat Freibringer feierte sein 25 jähriges
Dienstjubiläum. Ehrungen von allen Seiten wurden ihn:
zu teil. Telegramme, Glückwunschschreiben, Geschenke trafen ein;
ja sogar ein Orden flatterte in sein bisher noch unbesetztes
Knopfloch hernieder. Kein wunder, daß er abends sehr ermüdet
und froh war, sein Bett aufsuchen zu können. Da schreckte er
plötzlich über ein seltsanres Geräusch empor. 3a, es blieb kein
Zweifel mehr, man brach bei ihnr ein. Er hörte deutlich, wie
am Schloß der Haustüre geftenlmt wurde; schon knackten die
Bänder, und nun vernahm er zu seinen: Entsetzen auch an dem
Laden des Salonfensters drückende, zerrende versuche. Geängstigt,
mit einem bitteren Lächeln über den Undank der Menschen aus
den Lippen, schlüpfte er rasch in seinen Schlafrock, machte Licht,
griff nach seinem Revolver und öffnete die Salontüre. Eben
schwangen sich ein paar Gestalten durchs Fenster und ein paar-
andere drangen mit Blendlaternen zur Türe herein, die sie gerade
mit Dietrichen geöffnet hatten.
Aber wie erstaunte Freibringer, als er nun sah, daß die
nächtlichen Besucher in tadelloser Toilette — Frack mit weißer
Binde — waren und jetzt, einen Riesenblumenstrauß und eine
Adresse in Händen, sich ihm mit frohen Festesmienen nahten.
„was soll denn das heißen?" murmelte er.
„Line Deputation Ihrer ehemaligen Klienten!" sprach der
Anführer der Schaar mit einer eleganten Verbeugung, „wir
bringen Ihnen unsere besten Glückwünsche dar!"
„Aber —?" sagte der Advokat und wies mit bezeichnender
Geberde nach Fenster und Türe.
„O!" lächelte der Redner fein. „Nur eine kleine Aus-
merksamkeit — wir wollten standesgemäß auftreten!"
Ländlicher Ersatz. >—
H.Horina inv.
„Ja was geht denn hier vor?" — „Q bitte nur einzutreten —
is uns nämlich V Scheer' verloren 'gangen, und da tun ma' heut'
d' Haar' sicheln!"
Die rechte Form.
„Was willst Du, mein
Kind?"
Um zwei Pfennig Näh-
nadeln für die Mutter, und
um einen Pfennig, wo die
Großmutter durchkann!"
Das Leben,
Wohl ist das Dasein Kampf und Krieg,
Doch freue dich, ;u streben.
Das Leben ist ein Pyrrhussieg —
Du wirst nicht nochmals leben.
_ 3- v. Cubaffv-
Ironie des Schicksals.
„Wie konnten Sie nur aiif so einen plutnp mi-
gelegten Schwindel hereinfallen mtb sich durch den
Brief des Angeklagten zur Herausgabe der hundert
Mark verleiten lassen? . . Was sind Sie denn eigent-
lich?" — „Graphologe!"
Schätzung.
Züa& du kannst, Was du nicht kannst,
Schätz' nicht ;u sehr. Halt' für schwer.
_^ ^_ B. Auhnert.
er
; berühmte Advokat Freibringer feierte sein 25 jähriges
Dienstjubiläum. Ehrungen von allen Seiten wurden ihn:
zu teil. Telegramme, Glückwunschschreiben, Geschenke trafen ein;
ja sogar ein Orden flatterte in sein bisher noch unbesetztes
Knopfloch hernieder. Kein wunder, daß er abends sehr ermüdet
und froh war, sein Bett aufsuchen zu können. Da schreckte er
plötzlich über ein seltsanres Geräusch empor. 3a, es blieb kein
Zweifel mehr, man brach bei ihnr ein. Er hörte deutlich, wie
am Schloß der Haustüre geftenlmt wurde; schon knackten die
Bänder, und nun vernahm er zu seinen: Entsetzen auch an dem
Laden des Salonfensters drückende, zerrende versuche. Geängstigt,
mit einem bitteren Lächeln über den Undank der Menschen aus
den Lippen, schlüpfte er rasch in seinen Schlafrock, machte Licht,
griff nach seinem Revolver und öffnete die Salontüre. Eben
schwangen sich ein paar Gestalten durchs Fenster und ein paar-
andere drangen mit Blendlaternen zur Türe herein, die sie gerade
mit Dietrichen geöffnet hatten.
Aber wie erstaunte Freibringer, als er nun sah, daß die
nächtlichen Besucher in tadelloser Toilette — Frack mit weißer
Binde — waren und jetzt, einen Riesenblumenstrauß und eine
Adresse in Händen, sich ihm mit frohen Festesmienen nahten.
„was soll denn das heißen?" murmelte er.
„Line Deputation Ihrer ehemaligen Klienten!" sprach der
Anführer der Schaar mit einer eleganten Verbeugung, „wir
bringen Ihnen unsere besten Glückwünsche dar!"
„Aber —?" sagte der Advokat und wies mit bezeichnender
Geberde nach Fenster und Türe.
„O!" lächelte der Redner fein. „Nur eine kleine Aus-
merksamkeit — wir wollten standesgemäß auftreten!"
Ländlicher Ersatz. >—
H.Horina inv.
„Ja was geht denn hier vor?" — „Q bitte nur einzutreten —
is uns nämlich V Scheer' verloren 'gangen, und da tun ma' heut'
d' Haar' sicheln!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Kindliche Ausdrucksweise" "Ländlicher Ersatz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
H. Horina inv[enit]
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1904
Entstehungsdatum (normiert)
1899 - 1909
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 121.1904, Nr. 3098, S. 286
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg