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Per (Teufel und der S t e iiter b auer.
so a' nuöelfauber’s Dirndl is; und wia sie si' d'rauf zum Zehne-
brot unter a’ Föhr'n setzen, will er g'rad' a' bißl näher
rucken — da springt s' auf, schreit: „Jesses, der Müllerhansl"
und rennt davo'.
G'seh'n hat er 'n net — der Teufel — aber g'spürt halt —
g'spürt I 3m Nu is er unten g'leg'n und zwoa Faust' hab'n
auf eahm 'rum'droschen wia Trommelschlegel. Endli' hat er
aufg'hört — der Müllerhans, der Traudl ihr wüatiger Schatz —
und der Teufel hat si' nach einiger Zeit wieder z'schnaufen
'traut und ang'fangt, nachz'schau'n, was no' übrig is 'blieb'n
von eahm selber. . . No', 'brachen war nix, Gott sei Dank! Aber
weh hat eahm all's 'tan — weh halt I
Ganz dermatscht is er a' Zeit lang dag'sessen — endli'
kommt eahm a' tröstlicher Einfall: 's Wirtshaus I
Wohl is eahm 's Geh'n recht sauer wor'n. Aber schliaßli'
sitzt er halt do' schö' warm hinter'm Äsen beim Wirt und hat
a' Glasl Kirschenwasser vor si' steh'n - - >o recht a' „Breun abt 1"
— Gans um's ander' hat er 'trunken, und es is eahm allinähli'
ganz behagli' wor'n dabei. G'sellschaft hat si' iatzt aa' ei'g'stellt
— a' paar Daxbacher, der Kohl'nbauer von Furtwang und
no' etliche.
Da hab'n s' an'
Dischkurs o'g'fangt, san
schö' stad in d' Nitz' 'nei'-
'kommen, und auf amol
hab'n s' g'raaft, und eh'
d' di' umschaugst, is er
draußen g'leg'n — der
Teufel.
Dösmal is aber 's
Auffteh'n nimmer so
guat 'gangen. G'achzt
hat er und g'stöhnt;
aber der rechte Fuaß
hat halt nimmer mit-
woll'n.
„Rein zu gar nix
is er z'brauchen — der
Steinerbauer", hat der
Furtwanger g'sagt, „net
amol zum Außiwerfn!"
Na' hab'n s' ’n auf'n Karren g'legt und hab'n ’n hoam-
g'führt. 's Weib hat g'schimpft und g'schrie'n. Der Bader is
'kommen, hat'n ang'schaut, hat'n Kopf 'beutelt und hat g'meint:
„Sakrawolt, Steinerbauer, hätt'st Du a' Glück, wann D' sterben
könnt'st — g'sund wann D' wirst, bleibst a' Krüppel Dei'
Leben lang!"
Dem Teufel is ganz anders wor'n bei der liebevollen Be-
handlung. Allerhand Gedanken san eahm aufg'stieg'n: wann
er iatzt wirkli' stirbt heut' nacht oder morg'n, wer is denn na'
eigentli' tot — der Steinerbauer oder der Teufel? . . A' verflixte
G'schicht' I
Alleweil heißer wird eahm und a' Mordsangst packt 'n.
wann ma' schliaßli' drob'n im pimmi aa' erfahrt von de'
Sachen, de er macht, entzieh'n s' eahm de ganz' Konzession
und aus is 's mit dem schöna G'schäft — ui, ui, ui, dummer
Teufel, — nur los, nur 'raus aus der Steinbauernhaut, kost't's,
was 's will!
Endli' fchlagt's für den armen Kerl Mitternacht — davo' is
er wia der Blitz durch d' Luft. Aber in der Nöll' am eb'na
Bod'n hab'n s' eahm 's Ninken no' bös ang'merkt. Und beim
Steinerbauer is er aa' schlecht an'kommen, wia er's recht
diplomatisch hat probier'n woll'n.
„Na, na", hat der Bauer g'sagt, „so wett'n ma' net!
3’ merk' scho', Du willst nimmer 'nunter nach Daxbach I Don
mir aus! Aber wenn i' Dir 'n schenken soll den dritten Tag,
gibst mir mei' Seel' z'ruck, verschaffst mir den schönsten chof im
Gau, schickst 'n Müllerhans nach Amerika und für d' Bäuerin
schaugst mir um’s best' Platz! im fnmmt — für bös brave
wei' .... recht bald aber 1"
G'wunden und 'dreht hat er si' der Teufel — aber all’s
hat nix g'halfen — „Ja!" hat er sag'n müassen; denn no' an'
Tag Darbach — eher betteln geh'n!
wia der Steinerbauer draußen war vor der pöll', is er no’
Per (Teufel und der S t e iiter b auer.
so a' nuöelfauber’s Dirndl is; und wia sie si' d'rauf zum Zehne-
brot unter a’ Föhr'n setzen, will er g'rad' a' bißl näher
rucken — da springt s' auf, schreit: „Jesses, der Müllerhansl"
und rennt davo'.
G'seh'n hat er 'n net — der Teufel — aber g'spürt halt —
g'spürt I 3m Nu is er unten g'leg'n und zwoa Faust' hab'n
auf eahm 'rum'droschen wia Trommelschlegel. Endli' hat er
aufg'hört — der Müllerhans, der Traudl ihr wüatiger Schatz —
und der Teufel hat si' nach einiger Zeit wieder z'schnaufen
'traut und ang'fangt, nachz'schau'n, was no' übrig is 'blieb'n
von eahm selber. . . No', 'brachen war nix, Gott sei Dank! Aber
weh hat eahm all's 'tan — weh halt I
Ganz dermatscht is er a' Zeit lang dag'sessen — endli'
kommt eahm a' tröstlicher Einfall: 's Wirtshaus I
Wohl is eahm 's Geh'n recht sauer wor'n. Aber schliaßli'
sitzt er halt do' schö' warm hinter'm Äsen beim Wirt und hat
a' Glasl Kirschenwasser vor si' steh'n - - >o recht a' „Breun abt 1"
— Gans um's ander' hat er 'trunken, und es is eahm allinähli'
ganz behagli' wor'n dabei. G'sellschaft hat si' iatzt aa' ei'g'stellt
— a' paar Daxbacher, der Kohl'nbauer von Furtwang und
no' etliche.
Da hab'n s' an'
Dischkurs o'g'fangt, san
schö' stad in d' Nitz' 'nei'-
'kommen, und auf amol
hab'n s' g'raaft, und eh'
d' di' umschaugst, is er
draußen g'leg'n — der
Teufel.
Dösmal is aber 's
Auffteh'n nimmer so
guat 'gangen. G'achzt
hat er und g'stöhnt;
aber der rechte Fuaß
hat halt nimmer mit-
woll'n.
„Rein zu gar nix
is er z'brauchen — der
Steinerbauer", hat der
Furtwanger g'sagt, „net
amol zum Außiwerfn!"
Na' hab'n s' ’n auf'n Karren g'legt und hab'n ’n hoam-
g'führt. 's Weib hat g'schimpft und g'schrie'n. Der Bader is
'kommen, hat'n ang'schaut, hat'n Kopf 'beutelt und hat g'meint:
„Sakrawolt, Steinerbauer, hätt'st Du a' Glück, wann D' sterben
könnt'st — g'sund wann D' wirst, bleibst a' Krüppel Dei'
Leben lang!"
Dem Teufel is ganz anders wor'n bei der liebevollen Be-
handlung. Allerhand Gedanken san eahm aufg'stieg'n: wann
er iatzt wirkli' stirbt heut' nacht oder morg'n, wer is denn na'
eigentli' tot — der Steinerbauer oder der Teufel? . . A' verflixte
G'schicht' I
Alleweil heißer wird eahm und a' Mordsangst packt 'n.
wann ma' schliaßli' drob'n im pimmi aa' erfahrt von de'
Sachen, de er macht, entzieh'n s' eahm de ganz' Konzession
und aus is 's mit dem schöna G'schäft — ui, ui, ui, dummer
Teufel, — nur los, nur 'raus aus der Steinbauernhaut, kost't's,
was 's will!
Endli' fchlagt's für den armen Kerl Mitternacht — davo' is
er wia der Blitz durch d' Luft. Aber in der Nöll' am eb'na
Bod'n hab'n s' eahm 's Ninken no' bös ang'merkt. Und beim
Steinerbauer is er aa' schlecht an'kommen, wia er's recht
diplomatisch hat probier'n woll'n.
„Na, na", hat der Bauer g'sagt, „so wett'n ma' net!
3’ merk' scho', Du willst nimmer 'nunter nach Daxbach I Don
mir aus! Aber wenn i' Dir 'n schenken soll den dritten Tag,
gibst mir mei' Seel' z'ruck, verschaffst mir den schönsten chof im
Gau, schickst 'n Müllerhans nach Amerika und für d' Bäuerin
schaugst mir um’s best' Platz! im fnmmt — für bös brave
wei' .... recht bald aber 1"
G'wunden und 'dreht hat er si' der Teufel — aber all’s
hat nix g'halfen — „Ja!" hat er sag'n müassen; denn no' an'
Tag Darbach — eher betteln geh'n!
wia der Steinerbauer draußen war vor der pöll', is er no’
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Teufel und der Steinerbauer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1904 - 1904
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 121.1904, Nr. 3099, S. 298
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg