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Prompt ihr überraschtes „Aah!",

Denn ein kluger Knirps verschweiget,
Was er schlau schon lange sah.

Büschen malte uns ein Ölbild
(Richtiger: die Lehrerin),

Tantchen schenkt' ein Buch — sieh, ihre
Lesepfoten sind schon drin!

Und die Patin schickt' ei» Album,
Gestern sah'n wir's noch beim Tietz.
Doch der Zettel ist verschwunden.

Denn sie hatte Angst, man sieht's!

Und die Lini, das Faktotum,

Lächelt ahnungsvoll vergnügt,

Leimlich dreht sie's Kletzenbrot um.

Ob der Goldfuchs drunterliegt.

Und der Kleinste kriegt ein altes
Spielzeug, das man machte „neu" —
Dafür sagt er ein Gedicht auf.

Wo er sich nix denkt dabei.

2. Neujahr.

Wer das „Neujahr" hat erfunden.

Der gehörte durchgebläut.

Karten, Briefe, Schreibereien,

Rechnungen und Bettelleut'!

Neue Steuern und Gesetze,

Deren Schlingen man nicht kennt.
Obendrein 'ne neue Köchin,

Die die Leibspeis' dir verbrennt.
Bowlensprüche, Zukunftsdusel,

„Alles neu macht's neue Jahr!"...
Ouatsch, was dich schon fuchst und ärgert.
Das bleibt alles, wie es war!

3. Der Ball.

Lämmerhüpfen — Leiratsmarkt!

Jedes Mutterherz erstarkt,

Wenn's im stillen denkt daran.

Was daraus wohl werden kann.

Und die Schneiderin muß sorgen.

Bringt zur Geltung, was verborgen.

Ja, aus nichts vermag zu machen
Sie die wunderlichsten Sachen!

Endlich steht die Jungfrau da.

Wie kein Mensch sie vorher sah.

Staunet, Kinder, was vermag
Doch die Kunst von heutzutag'!

Ja, sogar der Leberfleck
Im Genicke, ist schon weg!

Und die Mutter schnürt sich eng.
Überwölkt sich mit „Parseng",

Über ihr Gesicht voll Last
Galoppiert die Puderquast'!

Ein entlieh'nes Prachtkollier
Sorgt, daß man den Kropf nicht seh'...
Tausend schöne, gute Lehren
Muß das Küken jetzo hören:

„. . . Zeichne keinen zu sehr aus.

Denn sonst kommt er gleich ins Laus . . .

Wenn Du was geangelt hast.

Frag' erst mich, ob er mir paßt. . ."

Artig, doch mit Widerwillen
Lört's die Kleine, denkt im stillen
An den lieben Vetter Franz,

Dem sie längst gehört schon ganz.

Wenn's die Mutter wüßte — püh!

O verlor'ne Liebesmüh'!

Rund zweihundert Mark beim Teufel,

Das ist peinlich, ohne Zweifel.

w. 3.

Bei der Generalversammlung eines Frauenvercins.

Vorsteherin: „Na, das kann heute nett werden! . . 46 Frauen
sind da, und 49 haben sich zum Wort gemeldet!"

„. . Gestern hat mich Emil gleich nach der Verlobung gefragt,
ob er wirklich meine erste Liebe sei!" „Was hast Du ihm geant-
wortet?" - „ Selbstverständlich ja! . . Es ist doch merkwürdig . . ."

„Was ist merkwürdig?" — „Daß die Männer immer diese
Frage stellen, wenn sie sich verloben!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Cosi fan tutte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1908
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 130.1909, Nr. 3315, S. 75
 
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