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130

Menschliches.

fTSetn Schnee noch entsprossen, die erste
Aurikel

Sogar das Tageblatt bringt einen
Artikel;

Doch wenn erst reichlich die Blumen
grüßen,

Geht man vorbei oder tritt sie mit
Füßen.

Emil Peschkau.

Die Hüte.

wei Hüte hat im Amte
1 Der Herr Referendar:

Den einen stülpt verwegen
Beim Fortgeh'n er auf's Haar.

Der zweite bleibt im Amte
Als Vogelscheuch' zurück. . .

Sein Herr ist wo im Hause,
Kommt jeden Augenblick.

Auf diesen zweiten beutet
Stolz -er Amtsüiener hin,

Und den Parteien weiset
Gr voller Ehrfurcht ihn.

Und alle, alle glauben's —

Nur nicht -er alte Rat:

Weil er in seinem Zimmer
Auch so zwei Hüte hat.

Dr. Granarius.

-M/Wv-

Beim Spezialisten.

„Womit kann ich dienest?" — „Ich
Hab' mir hier den Zeigefinger durch-
g'schnitt'n, Herr Doktor!" — „Da be-
daure ich, Ihre Behandlung nicht über-
nehmen zu können — ich bin Spezialist
für Mittelfinger."

Wodurch der Ernst einer Situation
verschärft werden kann: Durch ein
Scherzwort. _

Frieden zu schließen — dazu gehört
bisweilen mehr Mut, als weiter zu
kämpfen. Btto weiß.

Und die hohe», stolzen, starken Gestalten,
Die sonst in dem Raume schalten und

walten.

Sind heute in festlichem Sonntagsstaat

i Schweigend gewandert den steilen Pfad,
Der sich hinauf nach dem Kirchlein

müht.

Kornumschlungen und rosenumblüht.

Und dus blitzblanke Dörfchen schmiegt sich hinein
In den fröhlichen Sonntagssonnenschein,

Splitter.

stärker als der harte Zwang ist
oft der sanfte. _

Ich kenne jemand, der sagt seit
dreißig Jahren: „So kann es nicht
weiiergeh'n!" _

Trotz ohne Kraft ist doppelte
Schwäche. _

si^stfrei, sauber und schlicht
Liegt das Bauernstübchen im Sonnenlicht.
Vielscheibige Fenster, blumenumhegt,

Laben den Glanz aus die Diele» gelegt.

Die weißgewaschen und sandbestreut
Schimmern in blitzender Herrlichkeit.

—Der 11 it ti c v st andcn e. —

Eine Fabel.

Der Affe war bei allen Großen im Tierreiche bekannt und beliebt als köstlicher
Spaßmacher.

Der König Seit hatte ihn deshalb zum Hofnarren ernannt, und allabendlich
ergötzte er den Gewaltigen und feine Höflinge mit seinen Späßen und Einfällen.
Und alle amüsierten sich königlich - - der Seit selbst, der mächtige Bär, der listige, mit
allen Regeln der Hofetikette vertraute Wolf, der reiche Büffel und viele andere
Hofleute.

Eines Tages fiel dem Affen ein, mit seiner bisherigen und, wie er sagte,
unwürdigen Stellung zu brechen. Wie in jedem rechten Spasutiacher, steckte auch in
ihm eine durchaus ernsthafte Natur. Er nahm sich vor, ein anderer zu werden und
dem König und seinem Hof statt Späßen einmal die ungeschminkte, bittere Wahrheit
zu sagen.

Und er sagte ihnen die Wahrheit! — Erst waren alle verdutzt; dann aber
erschütterte ein gewaltiges, nimmer endendes Gelächter den Saal. —

Und der Wolf sagte, sich die Lachtränen wegwischend, zum Bären: „Nein,
famos! Unser Affe ist doch wirklich unbezahlbar komisch . .!" 3. uret-.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sonntagmorgen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1910
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 132.1910, Nr. 3372, S. 130
 
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