Fliegende Blätter (132.1910 (Nr. 3362-3388))

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Man mnst sich zu hclfcn >visscu.

In einem kleinen Theater ging nach Aktschluß der Vor-
hang nicht mehr herunter, sondern blieb hartnäckig in der Mitte
stecken. Auf der Bühne lag nur ein einzelner Toter. Nach
längerem vergeblichen Bemühen des Theatermeisters, den Vor-
hang hernntcrznbringen, erhob sich endlich der Tote und sprach
mit dumpfer Stimme: „Nicht einmal im Grabe hat man seine
Ruh'." - - Sagt's und

zieht den Vorhang vollends herunter.

S » n> »t n v i f ch.

„Gnädige Frau, unser Sicgfriedle
ist in' den Schmutz gefallen. Da
bleibt nichts übrig, als seinen ganzen
Anzug gleich in die chemische Wasch-
anstalt zu schicken und das Kind
gründlich zu baden." — „Wozu
diese Umstände! Bringen Sie das
Kind, wie es ist, in die Reinigungs-
anstalt und verlangen Sie, daß bis
abends alles miteinander tadellos
gereinigt wiedergebracht wird."

Hausfrau (als sich ihr Zimmerherr eben die achte Maß Bier
holen läßt): „Mit Ihrer Sauferei hör'n S' aber bald auf - sonst
kriegen wir noch den Mauerschwamm in's Zimmer."

Die Tageszeitung.

„Meine Schwiegermutter ist 'ne richt'ge Tages-
zeitung." --- „So!. . Weiß sic so viel zu erzählen?" -
„Das nicht — aber sie erscheint täglich."

Privatier (der in erschöpftem Zustande anf-
gefnnden wurde, zu seinem Retter): „Was wün-
schen Sic sich als Belohnung?" — „Sind Sie in einer

Lebensversicherung?" — „Ja, für 50000 Mark." — „Gut,
dann macht der gesetzliche Finderlohn 2500 Mark."

Ein

S ch l a u m e i e r.

~W~

Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
ii. Redaktion verantwortlich: Oskar Lechner in Wien I. — E. Mühlthalcr's Buch- n. Knnstdruckerci A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.