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Die drei VOuttfcbe.

er ?tivaticr Dimpffet war ein seelenguter
'S«S3-^) Mensch und keineswegs knauserig. Das wußten
seine Mitbürger und deshalb trugen sie ihui das
Amt des Vorstandes der vereinigten Wohltätigkcits-
gesellschaften an. Dimpfler hatte angcnonnnen und
un Vollgefühl seiner nunmehrigen sozialen Wichtig-
leit dieses Ereignis mit sechs Maß Lfofbräu gefeiert.
Am 2 Uhr früh war er nach kfaufe gekommen
und hatte sich todmüde zu Bett gelegt. Er war
raum recht eingeschlafen — da war es ihm, als hätt'
er die Zimmertüre knarren hören. Er sah hinüber
und richtig: da stand ein engelschönes Wesen vor
ihm, das ihn alsbald anredete, „bserr Dimpfler, ich
bin die bekannte ^ee Paribanu und will Sie für
Ihre selbstlose kfingabe an das edelste Merk, die
Armenfürsorge, mit der bedingungslosen Erfüllung
von drei Wünschen belohnen I"

„Was hab'n S' g'sagt?" entfuhr es Dimpfler
und die Lee wiederholte ihre Worte. Der Überraschte
begriff bald. Er hatte ja schon als Bube von solchen
Leen gelesen, und ein wonniges Gefühl übcrkanr ihn.

„Ja. . da möcht' i' halt a' Maß kfofbräul"

Kaum hatte Dimpfler geendet, stand schon der
süffige Stoff vor ihm. Er griff hastig danach und
leistete sich einen Spezialzug aus dem beliebten Bicr-
gefäß.

Die Lee war sehr traurig, daß ihr Schützling
nichts Besseres gewünscht hatte; sie schenkte ihm
freilich noch zwei Wünsche — da würde er, hoffte sie,
vernünftiger sein.

„Ja, jetzt möcht' i' halt no' a' Ualbshar'n aa'l"

Entsetzt erfüllte die Lee den zweiten Wunsch
Dimpflers und rief ihm besorgt zu: „Lieber kferr
Dinipfler! Sie haben noch einen Wunsch frei. Be-
sinnen Sie sich vorher, daß Sic auch das Beste sich
erbitten!"

Da Dimpfler bereits die „lhar'n" in Bearbeitung
genomnien hatte, war er für Denkarbeit nicht zu
haben.

„Nachher b'sinn i' mi' fcho' a' bißl!" meinte er
trocken. — Eine halbe Stunde war vergangen;
Dimpflers Maßkrug war leer, die Aalbshaxe ver-
tilgt und die Lee stand immer noch vor Dimpster in
Erwartung des dritten Wunsches. „Lieber lfcrr
Dimpfler!" bat sie — „meine Zeit ist beinahe um -
haben Sic überhaupt keinen dritten Wunsch inehr?"

Dimpfler überlegte. Nicht sehr lange! plötzlich
rief er: „Ja, da möcht' i' halt no' amal so a'
Portion I" — Bei dem Wort „Portion" ertönte ein
Donnerschlag und an: Tische stand die zweite Aalbs-
haxe — die Lee aber war verschwunden, u. Mohr.

Beim Dorfbader.

„Krampcrl, i' weiß net, was mir fehlt! 's
Essen schmeckt mir net, i' Hab' furchtbar Kreuz-
weh, kann gar net schlafen, und laufen aa'
net. . . Sag', was soll i' machen?" — „Das
werden wir gleich haben! Setz' Di' nur hin! Jetzt

reiß' i' Dir amal an Zahn aus — daweil fallt mir schon was
Passcnd's ein!" _

Unter Lebemännern. . —

„Du, was mag nur mit unser'm Freunde Fred sein? Man sieht
ihn gar nicht mehr im Klub . . gestern fehlte er sogar beim Rennen . . .
man munkelt, er wolle heiraten!" — „In, ja — der fängt stark zu
altern an!" _
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Beim Dorfbader" "Unter Lebemännern"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Gyenis, Hans
Schlittgen, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1910
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 132.1910, Nr. 3384, S. 283

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