304
Das macht die Seele so weit,
Goldlockige Pagen singen
Von hiebe und Rosenzeit.
Es klirrt ein silberner Degen; —
Durch all’ das bunte Geblüh
Schreitet frohlockend, verwegen
Der allerschönste Marquis.
„Komtess!“ .. .Wie hold sie errötet...
Er sinkt galant auf die Knie...
„Wie süss doch die Nachtigall flötet“ —
„0, nicht so stürmisch, Marquis.“...
Und doch — wie Sternengeflimmer
Erglüht es in ihrem Blick...
Die Pagen singen noch immer,
Weit drüben, von Lenz und Glück...
„Das Taxusdunkel verhehle,
Komtess, — unsre Seligkeit“ ...
Mir sonnt ein Traum durch die Seele
Von schöner, verschollener Zeit.
Kante.
-—cA£>
Ein Schwär in e r.
Lyriker: „Ich bin so glücklich, mein Fräulein, Ihre Bekanntschaft gemacht zu
haben — ich habe rein gar nichts mehr zu besingen gehabt."
Sieg der V e r u u it f t.
(Schuldner: „Im ersten Augen-
blick war ich über den Mahnbrief so
empört, daß ich das Geld in ein Kuvert
steckte und zur Post rannte; aber unter-
wegs siegte die ruhigere Überlegung —
ich hab's wieder mit nach Hause ge-
nommen." ..
Prob e.
„Jetzt hast Du den Müller, mit
dem Du Dich zertragen, doch wieder
angepumpt!" — „Ach, ich wollt' nur
seh'n, ob er mir noch bös' ist."
Das Los einer Wahrheit.
^ird eine Wahrheit einfach tot-
geschwiegen.
Die von Gewicht, dann sinkt sie und
Versinkt im Neer der Zeit. Dort bleibt
sie liegen
Wie klares Gold auf dunklem Grund.
Qi. G. Marius.
—a/VW*—
Unbcscheide ».
Beamter: „Herr Borstand, dürften
wir nicht um eine Uhr für unser Bureau
bitten?" — Vorstand: „Was wollen
Sic denn . . Sie haben doch erst voriges
Jahr einen Papierkorb bekommen!"
I in F- r a n e n k l u b.
Vorsitzende (nachdem sic sich
durch achtmaliges Klingeln endlich Ge-
hör verschafft hat): „Meine Damen,
statutenmäßig sollen vor Anfang der
Sitzung die Rednerinnen ansgelost
werden. Ich schlage vor, diesen Para-
graphen zu ändern. . die nicht reden
dürfen, müssen ansgelost werden!"
Das macht die Seele so weit,
Goldlockige Pagen singen
Von hiebe und Rosenzeit.
Es klirrt ein silberner Degen; —
Durch all’ das bunte Geblüh
Schreitet frohlockend, verwegen
Der allerschönste Marquis.
„Komtess!“ .. .Wie hold sie errötet...
Er sinkt galant auf die Knie...
„Wie süss doch die Nachtigall flötet“ —
„0, nicht so stürmisch, Marquis.“...
Und doch — wie Sternengeflimmer
Erglüht es in ihrem Blick...
Die Pagen singen noch immer,
Weit drüben, von Lenz und Glück...
„Das Taxusdunkel verhehle,
Komtess, — unsre Seligkeit“ ...
Mir sonnt ein Traum durch die Seele
Von schöner, verschollener Zeit.
Kante.
-—cA£>
Ein Schwär in e r.
Lyriker: „Ich bin so glücklich, mein Fräulein, Ihre Bekanntschaft gemacht zu
haben — ich habe rein gar nichts mehr zu besingen gehabt."
Sieg der V e r u u it f t.
(Schuldner: „Im ersten Augen-
blick war ich über den Mahnbrief so
empört, daß ich das Geld in ein Kuvert
steckte und zur Post rannte; aber unter-
wegs siegte die ruhigere Überlegung —
ich hab's wieder mit nach Hause ge-
nommen." ..
Prob e.
„Jetzt hast Du den Müller, mit
dem Du Dich zertragen, doch wieder
angepumpt!" — „Ach, ich wollt' nur
seh'n, ob er mir noch bös' ist."
Das Los einer Wahrheit.
^ird eine Wahrheit einfach tot-
geschwiegen.
Die von Gewicht, dann sinkt sie und
Versinkt im Neer der Zeit. Dort bleibt
sie liegen
Wie klares Gold auf dunklem Grund.
Qi. G. Marius.
—a/VW*—
Unbcscheide ».
Beamter: „Herr Borstand, dürften
wir nicht um eine Uhr für unser Bureau
bitten?" — Vorstand: „Was wollen
Sic denn . . Sie haben doch erst voriges
Jahr einen Papierkorb bekommen!"
I in F- r a n e n k l u b.
Vorsitzende (nachdem sic sich
durch achtmaliges Klingeln endlich Ge-
hör verschafft hat): „Meine Damen,
statutenmäßig sollen vor Anfang der
Sitzung die Rednerinnen ansgelost
werden. Ich schlage vor, diesen Para-
graphen zu ändern. . die nicht reden
dürfen, müssen ansgelost werden!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Schwärmer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1910
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 132.1910, Nr. 3386, S. 304
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg