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M—88V.

Erscheinen wöchentlich einMal. Subscripiivus- nvlil
preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. "v-

od. 2 Rlhlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od.2'/r Sgr.

Ein vortheilhaftes Geschäft.

(Fortsetzung.)

„Sehen Sie hier die Probe," sagte Blumenfeld, indem >
er ihm ein Döschen mit Pfeffer hinreichte, das er wahrend 1
des Gespräches aus dem Musterkasten genommen hatte. „Es
ist ein schöner brauner Pfeffer. Wieviel können Sie daran
wenden? Ich habe 150 Ballen auf Lager."

Nachdem er die Probe besehen hatte, sagte Löwensohn:

„Er sieht nicht übel ans, schade, daß er ein bischen
stengelig ist. Meine Ordre erlaubt mir, bis 60 zu gehen."

Bei diesem Gebote wechselten die Compagnons einen
raschen Blick voll freudiger Nebcrraschung; so rasch dies aber
auch geschehen sein mochte, Löwcnsohns Falkenauge war dieser !
Blick nicht entgangen. Und daß sie sich freuten, war kein
Wunder, denn sie hatten den Pfeffer zu 52 Pfennige das
Pfund gekauft und gewannen demnach nicht unbedeutend. In-
zwischen konnten sie Beide nicht begreifen, wie es kam, daß
der Pfeffer plötzlich so hoch im Preise gestiegen war. Nach
einigen Augenblicken Nachdenkens antwortete Glauberland mit
großer Selbstbeherrschung: „Hören Sie, Freund Löwensohn!
So lange es in Pfeffer so still war, hielten wir den Artikel
nicht hoch. Nun er aber etwas zu steigen anfängt, sind wir
der Ansicht, daß sich noch etwas damit machen läßt und daß
er noch bedeutend steigen kann. Da wir indeß reelle Kauf-
leute und keine Spekulanten sind, so wollen wir uns mit
einem mäßigen Vortheile begnügen und verkaufen, aber unter
64 nicht."

„Das ist auch ganz meine Ansicht", fügte Blumenfeld
bestätigend hinzu.

Löwensohn, der bis 65 gehen konnte, wollte indeß so
rasch nicht nachgcben, und bewies in einer langen Auseinan-
dersetzung, worin er Wunder von Weisheit und Beredtsamkeit
entwickelte, daß der Pfeffer nicht mehr werth wäre und wer-

den könnte als 60. Die Compagnons ließen sich durch die
schöne Beweisführung einigermaßen bewegen, und sagten, daß
sie von ihrer Forderung zwei Pfennige Nachlassen wollten.
Aber Löwensohn, der durch ein zehn Minuten langes Sprechen
seinen Zweck zur Hälfte erreicht sah, beschloß, noch zehn Mi-
nuten daran zu wenden, um auch die andere Hälfte zu er-
langen. Während er noch eifrig im Reden war, trat Louis,
ein frischer, lebendiger Jüngling von etwa 2 t Jahren, in's
Comptoir und ging, nachdem er den Makler Löwcnsohn er-
blickt, zu nicht geringer Ueberraschung seiner Chefs, sogleich
auf diesen zu, nrit der Bitte, ihm die Probe, die er in Hän-

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein vortheilhaftes Geschäft"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Angestellter <Motiv>
Kaufmann <Motiv>
Probe
Feinkosthandel
Schemel
Tisch <Motiv>
Pfefferhandel
Veräußerungsgewinn
Junger Mann <Motiv>
Pfeffer <Gewürz>
Karikatur
Vorgesetzter
Verkauf
Buch <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Leipzig

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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Public Domain Mark 1.0
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Fliegende Blätter, 36.1862, Nr. 866, S. 41

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