Fliegende Blätter (69.1878 (Nr. 1719-1744))

A n was d a jj1 § liegt.

(Obcrbaycrisch.)

Und d' Muatta hat. zum Dirndl g'sagt:
„Hast d' Suppen hcnnt verschlampt!"
„In!" sagt die an', „dös liegt am Herd,
Der zichgt halt so verdammt!"

„Du Spitzbua!" hat der Vota g'sagt,
„Kimmst honm? Js wohl bald Zeit!"
„Ja," sagt der Bun, „dös liegt am Weg,
Der is halt schlecht und weit!"

Und mit sein' Knecht, da greint der Bau'r:
„Jetzt geht der Bränndl krnmp!" —

„Ja mein, is halt im Stall so kalt,

Dös g'spürt er halt, der Lump!"

An was daß's liegt — dös wissen p glei' —

Da san p ganz schlauch und fein,

Nur dös — daß's an ihm selber liegt —

Dös fallt koan' Oanzig'n ein!

C. jSticlcr.

Ein seltener Fund.

Zn Herrn Professor Klopp, einem bekannten Alterthnms-
forscher, der hauptsächlich erpicht auf Ausgrabung alter Begräbniß-
hügel ist, kommt ein Collega und erzählt ihm, er habe im
Tacitus eine Stelle gefunden, welche untrüglich darauf Hinweise,
daß Julius Cäsar auf seinen Zügen gegen die Gallier auch in
Thüringen und speciell in der Jenaer Gegend gewesen sei, ja
er glaube sicher, daß die Erdhügel bei Ziegenhain alte römische
Gräber seien. Nachdem der Herr Professor diese Stelle im
Tacitus aufmerksam stndirt, wird die Lokalexpedition verabredet
und ansgeführt. Man gräbt einen solchen Erdhiigel ans und
findet in einer Tiefe von ca. 1 Meter wirklich einen Topf.
Der Professor stürzt auf denselben zu, reißt den Deckel auf und

findet — einen Pfeifenkopf, auf welchem zierlich eingebrannt
die Worte stehen: Julius Cäsar seinem lieben Professor Klopp.