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103

Die Freia, a Obstlerin
Von Profession,

Die Aepfcl verkauft,

Is a heikle Person.

Sie mag halt koan Riesen,

Sie schreit, was sie kann.

So a Schwägerin is oft
A Kreuz für an Mann.

Zum Glück weiß der Loge
An Ausweg sci'm Herrn, —

I dank', wenn selbst Götter
Contraktbrüchig wer'»!

Der Wotan reizt d'Riesen
Mit'n Gold aus'n Rhein —

Da sicht ma' — des Rhcingold
Muß doch reizend sein.
(Verwandlung.)

Und a Tarnkapp'n is koa Narrenkapp'n
Und a Ringerl des gleißt,

Und im Bergerl inna sitzt a Zwerge! drinna,
' Des hämmert und schweißt.

In a Schlang' und in a Kröt'n
Verwandelt er sich —

Und wer sich so fanga laßt,

Is eh' schon a Viech.

Jetzt schleppen f ’it anfi,

Die Freia wird frei —

Der Alberich aba

Macht a fürchtcrlich's G'schrei.

„Wer 'n Ring hat, muß ftcrb'n!"

So flucht er — oho!

Was ist denn? Es stirbt ja
A Jeder a so! —

Der Fafner der schlagt jetzt
An Fasold, o Narr!

Wenn's Gold wo im Spiel is,

Is d' Freundschaft bald gar.

Die Götter wer'u lusti'.

Weil s' d' Freia wieder ha'm,

Die füttert f mit Aepfcl
Und flickt s' wieder z'samm.

Ueber d' Rcgenbogenbrnck'n
Zieh'n die Götter nach Haus.

Auch de» Menschen wird's wohl jetzt,
Denn das Rheingold is aus.

E r st er Tag.

Die Walküre»

Erster Aufzug.

Es donnert und blitzt, und voll
Hunger und Dnrscht

„'s Nibelungenringerl."
Stürmt der Siegmund in d'Hütt'n —
Wem'S g'hört, is ihm Wurscht.

Auf's Stroh sinkt er nieder.

Da kommt die Sieglind'

Und dces is doch natürli.

Daß die ihn gleich find't!

Er bitt't um a Wasser,

Sie gibt ihm au Mcth,

Ganz alloan is s' daheim,

Aba des genirt net.

Sie fragen einanda,

Wie s' heißen, wer f san —

Und wie s' jo dischkriren,

Derweil kimmt der Mann.

Der Hunding, so heißt er.

Der kennt seine Leut'

Und is über den Gast grad
Nit b'synders erfreut.

„A Pechvogel bin i",

Thut Siegmund Bericht,

Und erzählt trotz sein' Durst
A langmächtige G'schicht'.

Dein Hunding werd's z'widcr,

Er möcht heut sei' Ruah —

„Wart Siegmund! I kimm dir schon
Morg'n in der Fruah."

Jetzt lassen f an Siegmuud
Alloan aus'n Stroh,

Aba ivenn er glci müd is, so
Singt er halt do'.

Und wie er so singa thnt
Im Mondenschein,

Da schleicht die Sicglindc
Sich leise herein.

Der Hunding der schnarcht schon;

Daß er s' uit derwischt,

Hat sic in sei' Bier ihm
A Schlaftrankel g'mischt.

Jetzt zeigt s' ihm an Schwertgriff
Im Escheuholzstamm,

Der Siegmund werd lnsti:

„Den Iver'n ma glci ha'm."

Jetzt hat er an Nothung,

Jetzt kann's ihm nit fehl'»!

Und was weiter no g'schicht,

Dees kann Niemand verzähl'».

Zweiter Aufzug.

Der Wotan, der helfet
An Siegmnnd so gern,

Aber Frika, seine Gattin,

Will »ix davon hör'n.

Als Weib is natürlich
Sie sehr für die Eh'n;

Der Wotan hält' lieber
Moderne Ideen.

Sie lest ihm d' Leviten
Und schimpft'» und knarrt.

Bis daß er dem Sicgmund
Den Untergang schwört.

Und weil f als a Ganzer
A zwidrc Person,

Fahrt sic mit zwei Widder
Jetz' auf und davon! —

Es jammert der Wotan
In an schrecklichen G'sang,

So drciviertel Stund — no
Dees is ja nit lang!

„Das Ende — das Ende",

So ruft er am Schluß —
lind i Hab' mir's ja denkt,
Daß's an End nehma muß.

Die arme Brünnhilde
Senkt traurig den Speer.

Da kommt die Sicglindc
Mit'n Siegmund daher.

Sie kann nimmer weiter.

Sie bleibt ihm am Platz,

Bald nennt er f sei' Schwester,
Bald nennt er s' sein' Schatz.

Der Siegmnnd muß fort
Zu der Luftpaukerei;

Es steht die Brüunhilde
Aus Mitleid ihm bei.

Da kann ma tvas lernen
Von diesen Walküren,

Wie die bei der Hand san
Und flott secnndiren.

Aber was nützt dir der Nothung
Und so a Secundant,

Schlagt der Wotau mit'n Steck'»
Dir 's Schwert aus der Hand?!

Der Hunding, dersticht ihn —

I begreif' nit die Leut,

Die sag'»: „z'wenig Handlung",
Und dees is scho' der Zweit'.

Dritter Aufzug.

Wenn acht so Walküren
Miteinander dischkriren,
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