Fliegende Blätter (96.1892 (Nr. 2423-2448))

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Freudige Ueberraschung.

Der teuflische Professor.

— Bäuchle jedoch starrt dem Distractus in's Gesicht und murmelt
in den Bart: „Dummer Kerl!"

Kaum hat sich der Herr Professor von dieser Frechheit erholt,
da kommt seine Aufwärterin Lina ihm entgegen, die er mit
den Worten anredet: „Na, liebe Lina, wollen Sie nach meiner
Wohnung gehen

„Herr! wie können Sie einer anständigen Frau hier auf der
Straße solche Anträge machen? Ich werde gleich einen Schutz-
mann rufen!" schreit die erboste Lina.

„Der Welt ist der Carneval zu Kopfe gestiegen — sie sind
Me verrückt geworden!" ruft der Professor, die Hände über dem

zusammenschlagcnd I"

Als er bei dem Laden seines Cigarrenlieferanten ankömmt,
tällt ihn, An, daß seine Cigarren zur Neige gegangen sind, und er
tritt in den Laden ein.

„Lieber Herr Wrumpelmann, ich möchte gern 100 Cigarren
»an der „Siesta"-Sorte haben!"

„Sehr gerne, mein Herr. . . hier — kosten 9 Mark 50!"

„Schön, ich werde mir das Kistchen mitnehmcn. Die 9 Mark 50
ichreiben Sie wohl mit auf meine Rechnung!"

„Ihre Rechnung? Mein Herr, ich kenne Sie ja gar nicht!"

Was? Sie kennen mich nicht mehr? Ich bin der Professor

Distractus!"

„Wie? Sie wollen der Professor Distractus sein? Sie sind
Onfach ein Schwindler, den ich arretiren lassen werde!"

„Himmel! Kennen Sie mich wirklich nicht mehr? — Ich bin
°vch Distractus!"

„Der Teufel sind Sie ..." — „Richtig! — Der Teufel

Prinzipal (in seinem Bureau zum versammelten Personale):
„Mein Jubiläum kann ich nicht ohne eine ganz außerordent-
lich angenehme Ueberraschung für Sie, meine Herren,
vorübergehen lassen — eine Ueberraschung, die Ihre Herzen
gewiß freudig schlagen machen wird. Ich eröffne Ihnen also,
meine getreuen Mitarbeiter, daß — ich zum Commerzien-
rath ernannt worden bin!"