Der Bazar.
155
Sind drüben am Büffett zu haben!
Das will auch jenem Jüngling passen,
Der die Secunda kaum verlassen,
Und, in der Hand den einzigen Thaler,
Sich naht als ein bescheid'ner Zahler.
„Ein Stückchen von dem Apfelkuchen" —
So flötet er — „möcht' ich versuchen!"
Ein Mädchen schön, mit gold'nem Haar,
Reicht ihm sogleich den Teller dar.
„Bitte, mein Herr!" - „Was bin ich schuldig?"
„Beliebig!" meint sie ungeduldig.
Er hält ihr den Thaler vor's Gesicht:
„Mehr wie ein Stück begehr' ich nicht!"
Doch was passirt? O Mißgeschick!
Sie gibt ihm nichts davon zurück!
Er taumelt hinweg, erbleichten Gesichts —
Da fragt sie ihn noch: „Weiter kaufen Sienichts?"
Und er verschwindet stumm in dem Gewühle,
In seines Nichts durchbohrendstem Gefühle!
Und des Bazars Resultat?
Darüber klagt die ganze Stadt!
Man hat sich freilich aniüsirt,
Hat arrangirt und intriguirt,
Doch, als die Sache ausgetobt,
Hat Niemand sich dabei verlobt!
Und alle Töchter und ihre Mütter
Sie schütteln die Köpf' und sprechen bitter:
„Keine Einzige verlobt! Kein einziges Paar! . .
Wozu war denn da der ganze Bazar!?"
Ein Gaunerstreich.
(In sechs Bildern.)
1. 2.
18*
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Sind drüben am Büffett zu haben!
Das will auch jenem Jüngling passen,
Der die Secunda kaum verlassen,
Und, in der Hand den einzigen Thaler,
Sich naht als ein bescheid'ner Zahler.
„Ein Stückchen von dem Apfelkuchen" —
So flötet er — „möcht' ich versuchen!"
Ein Mädchen schön, mit gold'nem Haar,
Reicht ihm sogleich den Teller dar.
„Bitte, mein Herr!" - „Was bin ich schuldig?"
„Beliebig!" meint sie ungeduldig.
Er hält ihr den Thaler vor's Gesicht:
„Mehr wie ein Stück begehr' ich nicht!"
Doch was passirt? O Mißgeschick!
Sie gibt ihm nichts davon zurück!
Er taumelt hinweg, erbleichten Gesichts —
Da fragt sie ihn noch: „Weiter kaufen Sienichts?"
Und er verschwindet stumm in dem Gewühle,
In seines Nichts durchbohrendstem Gefühle!
Und des Bazars Resultat?
Darüber klagt die ganze Stadt!
Man hat sich freilich aniüsirt,
Hat arrangirt und intriguirt,
Doch, als die Sache ausgetobt,
Hat Niemand sich dabei verlobt!
Und alle Töchter und ihre Mütter
Sie schütteln die Köpf' und sprechen bitter:
„Keine Einzige verlobt! Kein einziges Paar! . .
Wozu war denn da der ganze Bazar!?"
Ein Gaunerstreich.
(In sechs Bildern.)
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Bazar" "Ein Gaunerstreich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1892 - 1892
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 97.1892, Nr. 2466, S. 155
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg