Fliegende Blätter (97.1892 (Nr. 2449-2474))

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Die Geisterstunde.

Burggeist, steig' empor aus Deiner Gruft und gib mir Rechenschaft,
warum Du Dich in einen Traum mischtest, der Dich nichts an-
ging!"

Ein fahler Blitz, ein dumpfes Poltern und Krachen — und
vor deni entsetzten Poeten, der eine so rasche Erfüllung seines
Wunsches nicht geahnt hatte, fuhr der Burggeist aus seinem Grabe
empor.

„Ha, Schändlicher!" brüllte das Gespenst. „So wagst Du mit
mir umzugehen! Komm'! Dafür sollst Du nun auch mit mir in
meine Grube fahren!"

Schon stieß der Dichter einen ängstlichen Schrei aus — da
schlug die Dorfglocke Eins.

Mit dem Ton der Glocke aber kam dem Poeten sein Muth
zurück. „Halt!" rief er spöttisch lachend. „Fahr' Du nur allein
citissime hinab in Deine Behausung, dummes Gespenst - denn
die Geisterstunde ist abgelanfen!"

meinen Augen bedeutend jünger!

„Oho!" brüllt das Gespenst, indem es den Dichter am Kragen
faßt: „Verfluchter Erdenwurm, noch habe ich Macht über Dich!
Wisse: die Geister rechnen noch nicht nach der mittel-
europäischen Zeit!" und verschwindet mit dem Dichter.

Sensibel.

„Warum niachen Sie denn nie eine Bergpartie?" — „Ach, j
ich versichere Sie, ich bin so schwindelig, daß es mir schon übel !
wird, wenn ich eine Gebirgskarte ansehe!"

Herausgcholfen.

„Gnädiges Fräulein, meine unterthänigste Gratulation zum
Geburtstage!" — „Ha, ha, ha! . . Aber, mein Lieber, da
sind Sie ja beinahe drei Wochen zu spät daran!" „Zu
spät?! Durchaus nicht! Gnädiges Fräulein sind eben in

Wenn Herr Rolple von Wolsenhaard — der Ahnherr —
auf seinem Dänen-Rappen vom Zuge heimkehrte, war er
gefolgt von Schildtragenden Dienstmaunen; — kehrt aber