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Verwendung des Tigers zum Roßhaarkrempeln.
Ihm des Waidwerks kräft'ge Lust gestört.
Sklaven trugen keuchend seine Sänfte
Auf dem steilen, regenfeuchten Bergpfad
Nach dem Thal. Hart an des Weges Krümmung,
Wo Natur ein ungeheures Grab
In die Felsen tief gegraben hatte,
Glitt ein Sklave auf den glatten Steinen
Strauchelnd aus; in's Schwanken kam die Sänfte,
Riß durch ihre Wucht die andern Träger
Haltlos hin und her und dröhnte endlich
Auf den Boden hin in schwerem Falle,
Wen'ge Schritte fern vom steilen Abgrund.
Mit verstauchter Linken sprang der Pascha
Schnell empor; im jäh erblaßten Antlitz
Kämpfte Schmerz nnd Schreck mit Zorn und Ingrimm.
„Schuft!" so schrie er, und sein Auge brannte,
Wie des Tigers Auge glüht im Dunkel,
Unheil drohend auf deni armen Sklaven
„Schuft, wenn mich nicht Allahs Huld beschirmte,
War der heut'ge Tag durch Dich mein letzter
An das Kreuz mit Dir am nächsten Morgen!"
Ihm erwidert ruhig-ernst der Sklave:
„Starbst Du heute nach des Schicksals Fügung,
Herr, so starbst Du als gerechter Fürst!"
Bange schauten bei den kühnen Worten
Die Begleiter auf den Pascha, fürchtend,
Daß sein Schwert die Sühne jäh beschleun'ge.
Doch der wandte schweigend sich und stieg,
Während ihm der Troß beklommen folgte,
Wortlos in das Thal, wo prächt'gc Renner
Ihre Reiter auf den Rücken nahmen
Und in Eile zum Palaste trugen.
Als der Pascha sich vom Roß geschwungen,
eimwärts zog der Pascha vom Gelnrge,
Nebler Laune voll, weil Sturm und Regen
Verwendung des Tigers zum Roßhaarkrempeln.
Ihm des Waidwerks kräft'ge Lust gestört.
Sklaven trugen keuchend seine Sänfte
Auf dem steilen, regenfeuchten Bergpfad
Nach dem Thal. Hart an des Weges Krümmung,
Wo Natur ein ungeheures Grab
In die Felsen tief gegraben hatte,
Glitt ein Sklave auf den glatten Steinen
Strauchelnd aus; in's Schwanken kam die Sänfte,
Riß durch ihre Wucht die andern Träger
Haltlos hin und her und dröhnte endlich
Auf den Boden hin in schwerem Falle,
Wen'ge Schritte fern vom steilen Abgrund.
Mit verstauchter Linken sprang der Pascha
Schnell empor; im jäh erblaßten Antlitz
Kämpfte Schmerz nnd Schreck mit Zorn und Ingrimm.
„Schuft!" so schrie er, und sein Auge brannte,
Wie des Tigers Auge glüht im Dunkel,
Unheil drohend auf deni armen Sklaven
„Schuft, wenn mich nicht Allahs Huld beschirmte,
War der heut'ge Tag durch Dich mein letzter
An das Kreuz mit Dir am nächsten Morgen!"
Ihm erwidert ruhig-ernst der Sklave:
„Starbst Du heute nach des Schicksals Fügung,
Herr, so starbst Du als gerechter Fürst!"
Bange schauten bei den kühnen Worten
Die Begleiter auf den Pascha, fürchtend,
Daß sein Schwert die Sühne jäh beschleun'ge.
Doch der wandte schweigend sich und stieg,
Während ihm der Troß beklommen folgte,
Wortlos in das Thal, wo prächt'gc Renner
Ihre Reiter auf den Rücken nahmen
Und in Eile zum Palaste trugen.
Als der Pascha sich vom Roß geschwungen,
eimwärts zog der Pascha vom Gelnrge,
Nebler Laune voll, weil Sturm und Regen
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein praktischer Farmer" "Der Pascha und der Sklave"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1892
Entstehungsdatum (normiert)
1887 - 1897
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 97.1892, Nr. 2474, S. 226
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg