Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Stadtarchäologie in Braunschweig — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 3: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1985

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.57459#0026
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
funde auf dem Kohlmarkt und unter dem Vieweghaus
ist auch die siedlungsgeographische Lage heranzuzie-
hen. Ihre Doppelfunktion läßt sich klar erkennen: eine
günstige, freie Position am Ufer der Oker steht un-
mittelbar in Verbindung mit einer idealen Schutzlage
für eine Niederungsburg.
Einwände gegen eine so direkt aufeinanderbezogene
Siedlungseinheit von Anbeginn an bestehen vor allem
in der Herleitung des Namens der Burg Dankwarde-
rode, der bisher methodisch von einem älteren Dorf
gleichen Namens des 10. Jhs. abgeleitet wurde22.

Einwände bestehen aber auch von archäologischer
Seite in Zusammenhang mit der offensichtlich länge-
ren Gebrauchsdauer der Kohlmarkt-Keramik, die
eben auch im Verhältnis zur Siedlung eine zeitliche
Verschiebung in der Gründung des Herrensitzes zu-
läßt. Die Keramikware beginnt nach den bisherigen
Grabungsbefunden in der späteren ersten Hälfte des
9. Jahrhunderts und reicht bis in die erste Hälfte des
10. Jahrhunderts.
Regional sind hier die bereits vorliegenden Funde von
der hochmittelalterlichen Wüstung Honrode bei


Abb. 10 Braunschweig, Altstadt-Südost, Kohlmarkt (Stadtgrabung 21). Lageplan mit ergänzten Pfostengruben der Holz-
kirche (Bau I) und mit ergänzten Fundamentgrundrissen der Saalkirchen II, Ila, III und der Pfleilerbasilika Bau IV des 9.
bis 11. Jahrhunderts.

22
 
Annotationen