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Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 5: Hameln: Verlag C.W. Niemeyer, 1988

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.57464#0115
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Nach W. Brockpähler (1963) soll sich am Kopf des Steinkreuzes ein
eingeritztes Kreuzchen befunden haben, dessen Zentrum eine napfartige
Vertiefung besaß. Flurnamen der nächsten Umgebung lassen dort einen
Gerichtsplatz nahe der alten Heerstraße vermuten.
Ein Jahr nach dem Verschwinden ist im gleichen Stadtteil, nicht weit
vom letzten Standort, ein neues Steinkreuz (s. unter TK 3719.7!) auf-
gestellt worden.
5-1: Zwei französische Offiziere erschossen sich gegenseitig und wurden
dort auch beerdigt.
2: Eines Mädchens wegen erschlugen sich zwei Brüder mit Sensen.
S-3: Hexen, die die Milch der Kühe verdarben, begegnete man mit
Abwehrzauber, indem man die sauer gewordene Milch neben das Kreuz
stellte.
Lit: Brockpähler 1963, S. 74.

3719.7
Minden (Stadt, Lkr. Minden-Lübbecke)
Steinkreuz
TK 3719 R3497320 H5?94950
M: 152/79/22 Sandstein
St: Im Stadtteil Dankersen steht seit dem Jahre 1967 auf einem Rasen-
gelände bei der Gleisanlage an der Ecke Volkerstraße/Steinkreuzstraße
ein neu angefertigtes Steinkreuz. Es erinnert an das im Jahre 1966 als
Bauschrott vernichtete alte Steinkreuz (3719.4).
Auf seinem keilförmigen Schaft, vorderseitig, die Inschrift:
„Neu Errichtet 1967“.
Ein Umfrage bei den Bewohnern der Straße ergab, daß die Aufstellung
dieses Steinkreuzes, in Erinnerung an das alte, ein allgemein geäußerter
Wunsch der Anlieger gewesen sei.
Lit: -

3719.5
Minden (Stadt, Lkr. Minden-Lübbecke)
Scheibenkreuz

TK 3719 R3492390 H5?93170
M: 170/600/15 Sandstein 119
St: Im Stadtteil Bölhorst, im Garten des Hauses Mindener Straße 1 9
des Kreis-Oberamtsrats Wilhelm Koehring, dem auch die Rettung
Denkmals vor der Vernichtung zu danken ist.

^as „Jungfernstein“ genannte Scheibenkreuz steht auf solidem
Sockel. Es besitzt einen auffallend hohen Schaft, der unten
rechteckig und oben konisch gestaltet ist. Die beschädigte
Scheibe zeigt das verwitterte Relief der Kreuzigung mit zwei
Assistenzfiguren. Sowohl die auf dem erhöhten Rand der
Scheibe eingehauenen Worte, als auch die neunzeilige Inschrift
(15. Jahrhundert?) am Schaft sind unleserlich geworden. Unter-
halb letzterer ein Relief mit drei einander zugewandten weibli-
chen Gestalten in knieend-schwebender Haltung.

S. 1: Man sagt, daß es der Grabstein für drei einst in Bölhorst wohnhaft
gewesene Jungfrauen sei.
S-2: Es soll sich um eines der Stationsmaie handeln, die ehemals am
Wallfahrtsweg, der von Minden über Bölhorst zur St.-Margareten-
(Klus-)Kapelle auf dem Wittekindsberg führte, gestanden haben.

Lit: Brockpähler 1963, S. 73

3719.6
Porta Westfalica (Stadt, Lkr. Minden-Lübbecke)
Kreuzstein
TK 3719 R349199Q H5790460
185/65/32 Sandstein
C Stadtteil Barkhausen. Am Kamm des Wiehengebirges befindet sich
lnnerhalb der Wallanlage „Wittekindsburg“ (westlich vom dortigen
Berghotel) die aus dem 13. Jahrhundert stammende St.-Margareten-
(Klus-)Kapelle. An ihrer äußeren Westwand steht, mit ihr durch Me-
tallstangen verbunden, der wuchtige, im unteren Teil leider sehr ver-
witterte und beschädigte Kreuzstein.
Er zeigt, erhaben herausgearbeitet, ein fast gleicharmiges Kreuz
nach außen schwach erweiterten Balken, von denen der
untere eine Fortsetzung durch einen (bei Vortragekreuzen üb-
lichen) Tragestab erhält, der am Boden auf einem kleinen Halb-
Lreisbogen steht.
L>er Kreuzstein wurde im Jahre 1932 nahe der Kapelle gefunden und
S°H in früherer Zeit schon dort gestanden haben.
Lit: Brockpähler 1963, S. 72.


3720.1
Bückeburg (Gmkg. und Gde. Bückeburg,
Lkr. Schaumburg)
Flurname
TK 3720 R3504380 H5?92330
St: Eine im Ostteil der Stadt von der Bundesstraße 65 östlich abzwei-
gende Straße trägt den Namen „Kreuzbreite“. Ein Bezug zu einem
Flurdenkmal kann vermutet werden.
Lit: -

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