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Das Rathaus in Duderstadt — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 6: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.57465#0038
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ULRICH HUSSONG

Ankunft der preußischen Truppen um 11 Uhr ver-
fügte man sich „sofort auf das Rathaus, wo sich der
Magistrat versammelte und demselben sofort er-
klärt wurde, daß diese Stadt nunmehr im Namen
Sr. Majestät des Königs von Preußen in Besitz ge-
nommen werden solle, ihm dabei das Besitznahme-
patent vorgelesen und so wie der Generalpardon
zugestellt wurde“.371 ’ Die Umgestaltung von Stadt-
verfassung und Verwaltungsorganisation, die bald
darauf erfolgte, sollte sich nicht von Dauer erwei-

sen, denn Duderstadt blieb nur vier Jahre preu-
ßisch, kam dann zum Königreich Westphalen, wie-
der zu Preußen und 1815 zum Königreich Hanno-
ver. Ein Ergebnis von Dauer allerdings brachte die
kurze Zeit unter preußischer Verwaltung: Im Kreis
Duderstadt galt bis zur Einführung des Bürgerli-
chen Gesetzbuches 1900 das Preußische Allge-
meine Landrecht von 17.94, während in Hannover
das Gemeine Recht in Kraft war.372-1

Literatur
Die wichtigsten Quellenwerke werden in den Anmerkungen 1,
9, 11, 19, 46, 210 und 310 zitiert, wichtigste und neueste Literatur
in den Anmerkungen 1,6,9,46,99,142,217 und 245. Das Schrift-
tum einschließlich der Heimatliteratur ist bequem zu ermitteln
in der Bibliographie des Eichsfeldes Band 1, bearb. Klemens
Löffler, in: Unser Eichsfeld (künftig: UE) 10, 1915, S. 81 — 143;
Band 2, bearb. Ch. Oberthür, Sonderbeilage zu UE 29, 1934;
Band 3, bearb. Günther Wiegand, Kiel 1980.

Anmerkungen
Urkundenbuch (künftig: UB) des Eichsfeldes, Teil 1, bearb.
Aloys Schmidt, Magdeburg 1933 (Geschichtsquellen der
Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt Neue Reihe 13)
Nr. 8: „... locis infra nominatis — haec enim sunt:... Tuter-
steti“ Vgl. Wojtowytsch, Myroslaw: Duderstadt. Ein ent-
wicklungsgeschichtlicher Überblick. In: Das Eichsfeld,
Hannover 1985 (Schriftenreihe der Niedersächsischen Lan-
deszentrale für politische Bildung Folge 4, 1985) S. 55 und
ders., Die ersten urkundlichen Erwähnungen der Stadt
Duderstadt und ihrer heutigen Ortsteile. In: Die Goldene
Mark 36, 1985, S. 90 ff.; Fahlbusch, Friedrich Bernward:
Die Wachstumsphasen von Duderstadt bis zum Übergang
an Mainz 1334/66. In: Civitatum communitas. Studien zum
europäischen Städtewesen, Festschrift Heinz Stoob, hg.
Helmutjäger u.a., Teil 1, Köln — Wien 1984, S. 194 ff.
2) UB des Eichsfeldes Nr. 180, 168, 267, 269, 271.
3) Ebd. Nr. 165, 267, 299, 320.
4) Ebd. Nr. 267.
5) Ebd. Nr. 299.
6) Ebd. Nr. 291: „Similiter Duderstat in iudicio gloriosi princi-
pis domini Heinrici senioris Turingie lantgravii venditio-
nem nostram notificavimus coram Brunone dicto Doppere
ibidem scultheico et nobilibus et burgensibus et plebeis, ubi
nobis heredes nostri per omnia consenserunt.“ Die Bezie-
hung der „burgenses“ auf Duderstadt, die in der Literatur
angezweifelt wurde, ist völlig eindeutig; so auch Mußmann,
Martina: Handwerk und Handel im mittelalterlichen Duder-
stadt. In: Die Goldene Mark 37, 1986, Heft 1—3, S. 10
Anm. 27.
7>) Heinemeyer, Walter: Das Hochmittelalter. In: ders., hg.,
Das Werden Hessens, Marburg 1986 (Veröffentlichungen
der Historischen Kommission für Hessen 50) S. 173 f., 182.
8) UB des Eichsfeldes Nr. 320: „.. . super possessionibus mar-
chie Duderstadensis . . .“.
9) Wolf, Johann: Geschichte und Beschreibung der Stadt Du-
derstadt, Göttingen 1803, Urkunden Nr. 2: „dilecti Burgen-
ses nostri“; „liberaliter promittentes eisdem nihilominus
confirmationem juris de una civitatum nostrarum electi...“.

IO) Vgl. die gründliche Untersuchung von Diestelkamp, Bern-
hard: Städteprivilegien Herzog Ottos des Kindes. In: Quel-
len und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens 59,
1961, S. 22—24, 162—173, (ihm schließen sich an Lockert,
Martin: Die niedersächsischen Stadtrechte zwischen Aller
und Weser. Vorkommen und Verflechtungen, Frankfurt
1979 (Rechtshistorische Reihe 6) S. 44 ff.; Fahlbusch,
Wachstumsphasen von Duderstadt (wie Anm. 1) S. 200;
Mußmann, Handwerk und Handel (wie Anm. 6) S. 11, die
auch durch Graefe, Hans: Die Echtheit des Duderstädter
Privilegs von 1247. In: Göttinger Jahrbuch 22, 1974,
S. 31—37 nicht widerlegt wird.
H) UB der Stadt Duderstadt bis zum Jahre 1500, hg. Julius Jä-
ger, Hildesheim 1885 Nr. 6, 9.
12) Ebd. Nr. 6 § 13 S. 6.
13) Ebd. § 46 S. 8. Ein „Bürgermeister“, wie Mußmann, Hand-
werk und Handel S. 15 meint, ist das noch nicht, der wird
erstmals 1342 genannt, vgl. unten.
14) Ebd. § 45 S. 8.
15) Ebd. § 51 S. 9.
16) Vgl. UB der Stadt Braunschweig Bd. 1, hg. Ludwig Hänsel-
mann, Braunschweig 1873, Nr. II S. 3 — 7. Dessen §§ 19, 20,
42, 50, 54, 66 fehlen im Duderstädter Privileg; umgekehrt
sind die Duderstädtischen §§ 21, 38—46, 70—73 nicht dem
Braunschweiger Privileg entnommen. Vgl. auch UB der
Stadt Braunschweig Bd. 2, hg. ders., Braunschweig 1900,
Nr. 294 Vorbem. S. 131 und Diestelkamp, Städteprivilegien
(wie Anm. 10) S. 171 f.
17) Das Braunschweiger Recht wurde Duderstadt mitgeteilt,
vgl. UB der Stadt Braunschweig Bd. 2 Nr. 294 und UB Dud.
Nr. 6 Anm.
18) Vgl. UB Dud. Nr. 214, 215 (1. Hälfte 14. Jahrhundert), 217
(vor 1400), 232 (1409), 240 (1410?), 257 (1422), 261 (1423), 276
(1432), 444 (1474); vgl. auch unten S. 16 f.
19) Vgl. Duderstadt oder ausführlicher Traktatus von der Stadt
Duderstadt Ursprung, Fortgang, Rechten, Privilegien und
Gerechtsamkeiten autore Johannes Barckefeldt im Jahr
1683, hg. Julius Jäger, Duderstadt 1920, S. 150 und Knieb,
Philipp: Geschichte der Reformation und Gegenreforma-
tion auf dem Eichsfelde, Heiligenstadt 21909, S. 226.
20* UB des Eichsfeldes Nr. 372.
21) UB Dud. Nr. 67, 68.
22) Ebd. Nr. 520 (mehrfach).
23) Rechtsgeschäfte führte der Rat durch; vgl. ebd. Nr. 223 und
235.
24) Vgl. ebd. S. 459 und die Rechnungsbücher.
25) UB des Eichsfeldes Nr. 388, 419, 426.
26) UB Dud. Nr. 2.
27) UB des Eichsfeldes Nr. 426.
28) Vgl. UB Dud. Nr. 14.

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